Liebe Frau Do, am Montag beginnt in NRW die Schule und allmählich wird klarer, welche Regeln angesichts steigender Infektionszahlen gelten. Schüler ab der fünften Klasse sollen auch im Unterricht wieder Masken tragen. Alle 20 Minuten soll gelüftet werden, erklärte gestern NRW-Schulministerin Gebauer (FDP) und stieß bei Schülern und Lehrern auf geteiltes Echo. Der Philologenverband befürchtet, dass vor allem das ständige Lüften den Unterricht erheblich stören wird. Meine Kollegin Kirsten Bialdiga schildert die Beschlüsse und hat Reaktionen gesammelt. Der Alltag von Schülern und Lehrern wird beeinträchtigt, obwohl Schulen bislang nicht als Treiber der Pandemie auffielen. Mit der Frage nach Augenmaß und Verhältnismäßigkeit beschäftigt sich der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung, Andreas Gassen, mit dem meine Kollegin Kerstin Münstermann ein Interview geführt hat. Zwar hält Gassen die Ziele der Bundesregierung für richtig, bewertet einige Maßnahmen und Forderungen seitens der Politik aber als unsinnig – zum Beispiel die Maskenpflicht im Freien. Gassen rechnet mit Einschränkungen bis weit ins nächste Jahr, jeder Aktionismus und übertriebene Rhetorik seitens der Politik ermüdeten die Menschen nur, argumentiert Gassen. Corona sei keine Bagatellerkrankung, aber auch nicht Ebola. „Den Menschen jeden Tag Angst zu machen und etwa dem Zwanzigjährigen, der positiv getestet wurde, mit apokalyptischen Folgen zu drohen oder ihn als Gefährder zu bezeichnen, ist nicht seriös.“ Unaufgeregt und nachdenklich ist hingegen ein Erfahrungsbericht, den Kristina Dunz verfasst hat. Die stellvertretende Leiterin unseres Berliner Büros hat kürzlich selbst eine Corona-Infektion überstanden. Die Krankheit selbst verlief vergleichsweise glimpflich. Es war die tagelange Ungewissheit, ob sie Angehörige oder Kollegen angesteckt hat, die sie am meisten umtrieb. "Die Angst um die Anderen" heißt ihr sehr persönlicher Text. Kristina Dunz können Sie heute Abend übrigens bei Markus Lanz sehen, wo sie mit anderen Gästen über Donald Trump und die US-Wahl diskutiert. Vor drei Jahren hatte Dunz den US-Präsidenten bei einer Pressekonferenz mit kritischen Fragen zur Pressefreiheit gehörig aus dem Konzept gebracht und damit international Aufsehen ausgelöst. Nicht aus dem Konzept bringen lassen wollten sich gestern die Fußballer von Borussia Mönchengladbach, die in der Champions League bei Inter Mailand angetreten sind. Doch den Traumstart haben sie trotzdem knapp verpasst, nach einer turbulenten Schlussphase endete das Spiel mit 2:2. Einen ausführlichen Bericht lesen Sie hier. Ich wünsche Ihnen einen schönen Start in den Tag, bleiben Sie gelassen und gesund! Herzlich Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |