|
|
|
|
| 11. Oktober 2024 | | SZ Ãsterreich |
|
|
|
|
|
Liebe Leserin, lieber Leser, | |
|
|
wir in der Redaktion bekommen ja viele E-Mails, mal gibt es Lob, das uns erröten lässt, mal Tadel, den wir natürlich verdienen, mal Belehrungen, die wir mit Demut ertragen; und häufig gibt es Tipps, worüber man schreiben sollte. Ein Wiener, nennen wir ihn Herr Otto, schlug uns vor, über eine Veranstaltung zu berichten, in der es um Wiener Dialekt geht und die so beworben wird: âVom Wappler bis zur Krätzn, vom Dillo bis zum Gâsöchtn.â Die Süddeutsche, so Herr Otto, sollte âeinen Artikel über Weanerisch im Beisel in der Brigittenau bringen. Mit tollen Interviews von Urwienern. Das wär doch was, oder?â Sprache, Tradition, Folklore. Das lieben die Ãsterreicher, und das lieben wir Deutsche an den Ãsterreichern. Das Sacher und die Sisi, der Herr Geheimrat und die gnädige Frau. Da atmet Geschichte, da wird einem warm ums Herz, da denkt man an die Tante Jolesch von Friedrich Torberg, die weit nach dem Untergang der Monarchie auf den Hinweis, heute Abend spiele Ãsterreich â Ungarn, fragte: gegen wen? Womit wir bei der Seemacht Ãsterreich-Ungarn wären, an die heute, Folklore hin oder her, wirklich keiner mehr denkt. Dachten wir. Neulich erreichte uns diese E-Mail: âHallo, bringen Sie doch einmal einen Bericht über die österreichischen Marinekameradschaften, eine skurrile Einrichtung, da Ãsterreich seit 1918 keine Marine mehr hat.â Angehängt war ein Artikel der Lokalplattform âMein Bezirkâ zum 90. Jubiläum der Marinekameradschaft Salzburg. Bevor wir zur Kameradschaft kommen, hilft ein historischer Exkurs: Zu Ãsterreich-Ungarn gehörten bis 1918 â unter anderem â die Meeresanrainer Slowenien und Kroatien. Die Marine war in Pola (heute Pula in Kroatien) stationiert. Dort gab es âein eigenes Marineviertel mit Kaserne, Kirche und Spital, eine Marine-Akademie und ein hydrografisches Amtâ (Die Presse). Vor der kroatischen Küste feierte die Marine Ãsterreich-Ungarns ihren gröÃten Sieg: In der Seeschlacht von Lissa bezwang sie am 20. Juli 1866 die italienische Flotte, Admiral Wilhelm von Tegetthoff â ein Steirer mit westfälischen Ahnen â lieà die feindlichen Schiffe einfach rammen. Hach, man denkt an die jüngste Wahl in Ãsterreich: Manchmal würde man diese Polit-Dillos von der ... auch gerne rammen. Macht man natürlich nicht. Also, Ãsterreich hat seit 106 Jahren keinen Meereszugang mehr, aber das Land hat heute noch zwölf regionale Marinekameradschaften mit etwa 800 Mitgliedern. Warum? Schauen wir in die Chronik der oben erwähnten Kameradschaft in Salzburg. Dort steht: âNach Beendigung des Ersten Weltkriegs und der damit verbundenen Auflösung der stolzen und unbesiegten k.u.k.-Kriegsmarine durch die Siegermächte bilden sich mancherorts Soldatenverbände, die das Ziel haben, in die Heimat zurückkehrende Soldaten karitativ zu unterstützen.â Zudem sollten die Tradition der Marine und die Gemeinschaft gepflegt werden. Als Vereinslokal diente unter anderem der Gasthof âZum Elefantenâ. Heute kommen nicht nur Seefahrer, sondern alle, âdie sich für die Marine, ihr Wesen und ihre Geschichte interessierenâ, sagt Vereinsboss Uwe von Faltin. Die Rundschrift der Marinekameradschaft Salzburg heiÃt übrigens Das Bullauge. Ach ja, Namen: Wappler ist ein untüchtiger Mann, Dillo ein Schwachkopf, Krätzn ein hinterlistiger Mensch und Gâsöchts ein heià geräuchertes Schweinefleisch. | |
|
|
|
|
PS: Welches österreichische Wort haben Sie besonders gerne? Verraten Sie es uns via E-Mail mit Name und Anschrift an [email protected]
| |
|
|
|
|
|
|
| | Jetzt gehtâs um die Wurst / SZ-Zeichnung: Luis Murschetz
|
| | Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat zur Bildung einer Regierung einen neuen Weg eingeschlagen. Er werde nicht, wie sonst üblich, der stimmenstärksten Partei, also der FPÃ, den Auftrag erteilen, sagte er in Wien. Stattdessen sollen die Chefs der gröÃten Parteien, FPÃ, ÃVP und SPÃ, klären, welche Zusammenarbeit vorstellbar wäre. âEs ist vollkommen neu, dass es einen Wahlsieger gibt, mit dem offenbar keine der anderen Parteien regieren will", sagte das Staatsoberhaupt. Unterdessen geht der Wahlkampf weiter: An diesem Sonntag wählt Vorarlberg einen neuen Landtag, am 24. November findet in der Steiermark die Landtagswahl statt. | | |
|
|
| | | | Immer wieder donnerstags | | Seit 24 Jahren gehen Menschen in Ãsterreich gegen die FPÃ auf die StraÃe. Nur: Die Rechtspopulisten sind immer noch da, noch machtbewusster, radikaler, ideologischer. | | | |
|
|
|
|
|
| | | | Von nun an das Gesicht der Dose | | Jürgen Klopp wird von Jänner 2025 an âHead of Global Soccerâ bei Red Bull. Traditionalisten sind entsetzt, aber was klingt wie ein Kulturbruch, hat aus Klopps Sicht plausible Gründe. Für den Konzern ist die Verpflichtung ein Coup. | | | |
|
|
|
|
| | âDie Inflation ist auf dem richtigen Weg. Aber sie ist nicht besiegtâ | | Robert Holzmann, Chef der Nationalbank, erklärt, warum die Europäische Zentralbank zwei und nicht null Prozent Inflation anstrebt. AuÃerdem spricht er über den digitalen Euro und sein Image als âRamboâ. | | | | |
|
|
| | Ãtzi, Hauni und Lucy â niedlich oder respektlos? | | Wie sollte man historische Menschenfunde benennen? Forscher sind dieser Frage in einer Studie nachgegangen. Ergebnis: Es kommt darauf an, wen man fragt. | | | | |
|
|
Weitere Neuigkeiten aus und zu Ãsterreich: | |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Frankfurter Würstchen, in Deutschland âWienerâ genannt Hans Peter Radauer, Salzburg | |
|
|
|
Es gibt vieles, was Ãsterreich einzigartig macht, zum Beispiel die Sprache. An dieser Stelle veröffentlichen wir Lieblingsbegriffe von Leserinnen und Lesern. Welches österreichische Wort mögen Sie besonders gerne? Verraten Sie es uns bitte per E-Mail an [email protected]
| |
|
|
|
| 4 Wochen für 0,99 ⬠testen | |
|
| |
---|
Lernen Sie SZ Plus im Probeabo kennen. Unverbindlich und ohne Risiko. | | | |
|
|
|
|
|
|
| | Eines wissen fast alle: In Deutschland leben etwa zehnmal mehr Menschen als in Ãsterreich. Wie sieht es bei anderen Vergleichen aus? Folge 29: Bundespräsidenten |
|
|
|
Bis Bundespräsident Alexander Van der Bellen eine neue Bundesregierung angeloben wird, vergeht wohl noch ein gerüttelt Maà an Zeit. Es ist seine zweite Amtszeit, die jeweils sechs Jahre dauert. Der frühere Grünen-Chef ist der neunte Bundespräsident seit 1945. In Deutschland beträgt die Amtszeit jeweils fünf Jahre. Seit das Amt 1949 geschaffen wurde, hatten es bislang zwölf Männer inne. | |
|
|
|
Ãsterreich vs. Deutschland: Wo steht welches Land besser da? Testen Sie jetzt Ihr Wissen im interaktiven Quiz. |
|
|
|
|
|
|
|
|
| | | | âViele Unfälle hatte man verhindern könnenâ | | In den Bergen ist der Schnee in diesem Herbst besonders früh gefallen. Worauf Wanderer jetzt besonders achten sollten. | | | |
|
|
|
|
|
|
|
|
| | | | | Entdecken Sie unsere Apps: | | | |
| |
---|
|
|
|
Impressum: Süddeutsche Zeitung GmbH, Hultschiner StraÃe 8, 81677 München Tel.: +49 89 2183-0, Fax: +49 89 2183 9777 Registergericht: AG München HRB 73315 Ust-Ident-Nr.: DE 811158310 Geschäftsführer: Dr. Christian Wegner (Vors.), Johannes Hauner, Dr. Karl Ulrich Copyright © Süddeutsche Zeitung GmbH / Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH. Hinweise zum Copyright Sie erhalten den Newsletter an die E-Mail-Adresse [email protected]. Wenn Sie den âSZ Ãsterreichâ-Newsletter nicht mehr erhalten möchten, können Sie sich hier abmelden. | Datenschutz | Kontakt | |
|