 |
|
|
 |
| 30. Mai 2025 | | SZ Ãsterreich |
|
|
|
 | Verena Mayer | | | SZ-Korrespondentin in Wien | |
---|
|
|
| |
|
|
|
Liebe Leserin, lieber Leser, | |
|
|
die Macht, sagte die Fotografin Herlinde Koelbl einmal, stellt jeden vor eine Herausforderung. Koelbl wurde bekannt mit ihrem Projekt âSpuren der Machtâ, in dem sie Politiker wie Gerhard Schröder, Joschka Fischer oder Angela Merkel über Jahre begleitete und deren Gesichter fotografierte. Es sind interessante Studien darüber, wie sich Menschen in Ãmtern verändern, wie Zaghaftigkeit und Frische im Ausdruck abgelöst werden von Selbstbewusstsein, aber auch einer gewissen Abgeklärtheit.
Die gröÃte Herausforderung dürfte aber für jeden Politiker das Ende der Macht sein. Der Punkt, an dem sich Leute, deren einziger Lebensinhalt oft die Politik war, neu erfinden müssen. Es gibt viele Beispiele dafür, wie Politikerinnen und Politiker mit dieser Transition umgehen. Die einen ziehen sich ins Privatleben zurück, die anderen drängen in die Talkshows. Manche versuchen, ihre in der Politik aufgebauten Netzwerke für eine Karriere in der Wirtschaft zu nutzen, manche streiten vor Gericht dafür, Büroräume im Bundestag behalten zu dürfen.
Daran musste ich denken, als ich Sebastian Kurz in dieser Woche beobachtete. Kurz musste sich vor dem Wiener Oberlandesgericht verantworten, weil er 2020 in einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss falsch ausgesagt haben soll. Nachdem Kurz durch die Sicherheitskontrolle im Justizpalast war, trat er auf die wartenden Journalisten zu und sprach zu ihnen, als habe er ein Vorhaben seiner Regierung zu verkünden. Sein Tonfall, seine Gesten waren vollkommen unverändert. Kurz wirkte, als sei er noch immer der Kanzler.
Am Tag nach dem Freispruch (die Richter urteilten, Kurz habe nicht die Unwahrheit gesagt) gab er dann eine Pressekonferenz. Kurz beklagte sich darüber, dass er vorgeführt worden sei, dass er zwölf Tage im groÃen Schwurgerichtsaal habe sitzen müssen, âwo sich sonst Mörder und Schwerverbrecher verantwortenâ. Die Art, wie die Justiz gegen ihn vorgegangen sei, sei ein Zeichen dafür, wie die politische Kultur im Land verarme und die Bevölkerung das Vertrauen in den Rechtsstaat verliere. Das ist schon eine bemerkenswerte Einlassung für jemanden, der als Politiker den Rechtsstaat vertreten hatte.
Zwar kann man wie Kurz der Meinung sein, dass Verfahren oft viel zu lange dauern. Gegen Kurz wurde seit 2021 wegen falscher Beweisaussage ermittelt, das abschlieÃende Urteil wurde 2025 gesprochen. Man kann auch der Meinung sein, dass dieses Verfahren einen Nebenaspekt betraf und die Justiz ihre Ressourcen besser in die Aufklärung der wesentlich gravierenderen Vorwürfe investiert hätte. Die sogenannte Inseratenaffäre nämlich. Da soll, so der Verdacht, mit Steuergeld positive Berichterstattung in Medien erkauft worden sein. Gegen Kurz und andere aus seinem Umfeld wird deswegen ermittelt, er bestreitet die Vorwürfe.
Doch Kurz insinuierte, dass er von der Justiz verfolgt würde. Wer ihm zuhörte, hatte den Eindruck, dass für ihn nicht gelten soll, was für alle anderen Politiker gilt: dass man in einem Rechtsstaat nämlich für mögliche politische und persönliche Fehler zur Verantwortung gezogen (und am Ende freigesprochen) werden kann.
Sebastian Kurz ist ein gutes Beispiel dafür, was für eine Herausforderung der Verlust der Macht sein kann. | |
|
|
|
|
PS: Beim Wiener âTatortâ geht es an diesem Sonntag um 20.15 Uhr (ORF 2 und ARD) um einen toten Demonstranten. War es die Polizei? Waren es Gegendemonstranten? Bibi Fellner (Adele Neuhauser) und Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) ermitteln. Die Vorab-Kritik lesen Sie hier. | |
|
|
|
|
|
|
| | | | Sebastian Kurz vom Vorwurf der Falschaussage freigesprochen | | Der frühere Bundeskanzler hat einen ersten Erfolg vor Gericht. Das Ende seiner Probleme mit der Justiz ist das aber nicht. | | | |
|
|
|
|
| | | | Der freie Radikale | | âTutti Fruttiâ, âDer heiÃe Stuhlâ und die Formel 1 als TV-Event: Der Wiener Helmut Thoma kam in den Neunzigern als RTL-Chef wie ein Donnerwetter über die verschlafene deutsche Sendelandschaft. Mit 86 ist er an seinem Geburtstag gestorben. Nachruf auf einen Macher mit Humor, Ideen und Sendungsbewusstsein. | | | | |
|
|
| | âDas ist so verrückt, dass man die Drohung kaum ernst nehmen kannâ | | Wie soll die EU im Zollstreit mit den USA weiter verfahren? Und ist die Globalisierung jetzt am Ende? Ein Gespräch mit dem Ãkonomen Gabriel Felbermayr vom Ãsterreichischen Institut für Wirtschaftsforschung. | | | | |
|
|
| | | | Warum ein Ãsterreicher die Markenrechte von James Bond haben will | | Ein Immobilieninvestor zieht vor Gericht, um den Namen âJames Bondâ für seine Geschäfte nutzen zu dürfen. Was der Niederösterreicher konkret will, ist unklar. Sicher ist nur, dass er eine drehbuchreife Biografie hat. | | | | |
|
|
Weitere Neuigkeiten aus und zu Ãsterreich: | |
|
|
|
|
|
|
Ãsterreich in der Kulturwelt | | | |
|
|
| | | | Alle Menschen werden Schwestern | | Christopher Rüping schickt in âAll About Earthquakesâ den deutschen Eurodance-Star Haddaway auf die Bühne zur Erörterung einer dringenden Frage: What is love? Die Premiere fand im Wiener Volkstheater statt. | | | | |
|
|
|
|
|
 | | Mein Ãsterreichisch | | | |
|
|
Habe die Ehre höflicher GruÃ
Christine Benda, München-Denning/Daglfing
| |
|
|
|
Es gibt vieles, was Ãsterreich einzigartig macht, zum Beispiel die Sprache. An dieser Stelle veröffentlichen wir Lieblingsbegriffe von Leserinnen und Lesern. Welches österreichische Wort mögen Sie besonders gerne? Verraten Sie es uns bitte per E-Mail an [email protected] | |
|
|
|
| 4 Wochen für 0,99 ⬠testen | |
|
|  |
---|
Lernen Sie SZ Plus im Probeabo kennen. Unverbindlich und ohne Risiko. | | | |
|
|
|
|
|
|
| | Eines wissen fast alle: In Deutschland leben etwa zehnmal so viele Menschen wie in Ãsterreich. Wie sieht es bei anderen Vergleichen aus? Folge 60: Reisepass
|
|
|
|
|
|
Ãsterreich vs. Deutschland: Wo steht welches Land besser da? Testen Sie jetzt Ihr Wissen im interaktiven Quiz. |
|
|
|
|
|
|
| | | | Luisa und Generl ziehen ins Gebirge | | Sie sind erst zarte 88 Tage alt, können noch nicht fliegen â und sind schon auf sich allein gestellt: Die Bartgeier neun und zehn sind in der Nähe des Watzmanns bei Berchtesgaden ausgewildert worden. Weibchen Luisa kommt aus einer Zuchtstation in Ãsterreich. | | | |
|
|
|
|
|
|
|
| | | | Mit freundlichen GrüÃen | | Einen GrieÃauflauf mögen Kinder wie Erwachsene, man kann ihn als Hauptgang oder Dessert servieren und mit vielen Früchten kombinieren. Besonderen Pfiff verleiht ihm die Geheimzutat von Spitzenköchin Elisabeth Grabmer. | | | |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|  | |  | Entdecken Sie unsere Apps: |  | |  |
| Folgen Sie uns hier: |  | |  |
|
---|
|
|
|
Impressum: Süddeutsche Zeitung GmbH, Hultschiner StraÃe 8, 81677 München Tel.: +49 89 2183-0, Fax: +49 89 2183 9777 Registergericht: AG München HRB 73315 Ust-Ident-Nr.: DE 8111 58310 Geschäftsführer: Dr. Christian Wegner (Vors.), Johannes Hauner, Dr. Karl Ulrich Copyright © Süddeutsche Zeitung GmbH / Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH. Hinweise zum Copyright Sie erhalten den Newsletter an die E-Mail-Adresse [email protected]. Wenn Sie den âSZ Ãsterreichâ-Newsletter nicht mehr erhalten möchten, können Sie sich hier abmelden. Datenschutz | Kontakt |  |
|
|