Liebe Frau Do, vor 42 Jahren kündigte die CSU die Fraktionsgemeinschaft mit der CDU auf. Den konservativen Parteien war es bei der Bundestagswahl 1976 nicht gelungen, Bundeskanzler Helmut Schmidt und die Koalitionsparteien SPD und FDP zu besiegen. Für CSU-Chef Franz Josef Strauß war daran die CDU und ihr Vorsitzender Helmut Kohl schuld. Bei einer Veranstaltung lästerte er bitterlich über die „politischen Pygmäen der CDU, die nur um ihre Wahlkreise kämpfen“. Der CSU-Vorsitzende nannte die CDU-Abgeordneten „Zwerge im Westentaschenformat“ oder „Reclam-Ausgaben von Politikern“. Es ging also heiß her beim ersten Bruch der Schwestern. Und heute? CSU-Chef Horst Seehofer soll in einer Runde gesagt haben, er könne mit „der Frau“ nicht mehr arbeiten. Gemeint war Angela Merkel. Offenbar will die CSU ihren Alleingang im Asylstreit heute beschließen und trotzdem der Kanzlerin noch bis zum EU-Gipfel ein paar Tage Zeit für Lösungen mit EU-Staaten geben. Vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Merkel und Seehofer wird es aber nicht mehr geben. Martin Kessler kommentiert die Situation. Eva Quadbeck und Birgit Marschall fassen das Wochenende zusammen. Beim gemeinsamen Unterricht von Kindern mit und ohne Handicap in NRW, dem Inklusions-Unterricht, holpert es gewaltig. Zwei Eltern-Verbände fordern nun eine schärfere Gangart der Politik gegenüber den Lehrern. Vielerorts fehle der Wille, sich auf die Inklusion einzustellen, lautet die Kritik. Frank Vollmer hat die Details. Hatte ich an dieser Stelle erwähnt, dass ich bezüglich der Fußball-WM zuversichtlich bin, weil die deutsche Mannschaft so viel Elan und Esprit versprüht? Welch ein Trugschluss! Gestern die schmerzhafte Ernüchterung. Erstmals seit 36 Jahren (!) verliert die Nationalmannschaft das Auftaktspiel. Völlig zu Recht angesichts der Lethargie, die Löws Elf bot. Keine Dynamik, kein überraschendes Dribbling, kein Doppelpass, kein Engagement, zwei Steilpässe, die ins Nichts führten. Hin und Hergeschiebe. Özil, Kroos, Khedira - schwach wie selten. Löws Überraschungspersonalie auf der linken Seite - wie heißt der nochmal? - ein Ausfall. So wird das nichts mit der Titelverteidigung. Robert Peters berichtet. Herzlichst, Ihr Michael Bröcker Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |