ISSN 1610-9848 Mallorca-Newsletter Lokale an der Playa de Palma müssen schließen
Ausgabe Juli 2020/2 | |
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Hallo Mallorca-Fans, auf Mallorca gelten ab sofort strengere Regeln beim Tragen der Gesichtsmasken! Dieser Beschluss kommt nicht unerwartet, und einige haben diese Entscheidung schon vorhergesagt. Nachdem die abendlichen »Versammlungen« erst vereinzelt am Paseo Maritimo in Palma und später auch an der Playa de Palma und in Magaluf regelrecht eskalierten, musste die Regierung handeln. Verstöße gegen eine allgemeine Maskenpflicht sind einfacher zu kontrollieren und zu ahnden als Unterschreitungen der Abstandsregelungen. Besonders die ausufernden Partys in der deutschen Hochburg – am sogenannten »Ballermann« – sorgten am Wochenende für reichlich Wirbel. Vor allem auch in der deutschsprachigen Presse. Alle Versuche, mehr oder weniger sachlich gegen die allgemeine Maskenpflicht zu argumentieren, wurden damit hinfällig. Der Schaden, den diese Partys bei den örtlichen Gastronomen verursacht haben, ist enorm. Abgesehen davon wurde wieder einmal der Ruf der Insel beschädigt. Die ohnehin finanziell angeschlagenen Betriebe fürchten nun um ihre Existenz. Zwar versuchten die Bars und Restaurants in der »Schinken- und Bierstraße« noch unmittelbar nach den Vorfällen die Situation zu retten. Zäune und Ketten trennten bereits am Sonntag die Außengastronomie von der Straße. Das Sicherheitspersonal wurde verstärkt, um sehr genau die Besucherzahlen und die Abstandsregeln zu überwachen. Aber anscheinend vergeblich! Die Inselregierung reagierte unmittelbar auf diese massiven und bewussten Verstöße. Für die Lokale an der »Bier- und Schinkenstraße« wurde ab sofort eine zweimonatige Zwangsschließung angeordnet. Gleiches gilt für die Lokale in Magaluf, wo ähnliche Verstöße gemeldet wurden. Damit ist genau das eingetroffen, was alle befürchtet haben. Die Sommersaison für den Partytourismus ist an der Playa de Palma beendet. Nicht nur für diese Saison, sondern vermutlich auch für die kommenden Jahre. Ob sich die Betriebe jemals wieder erholen werden, ist fraglich, zumal die zweimonatige Sperre durchaus noch verlängert werden könnte. Wie denken Sie, lieber Leser, über die Maßnahmen der allgemeinen Maskenpflicht auf Mallorca und über die Vorkommnisse an der Playa de Palma? Schreiben Sie uns eine E-Mail an feedback@mallorca.de(*). Wir sind gespannt, wie sie die Lage auf Mallorca beurteilen. (mb) Ihr Team von mallorca.de und reisebuch.de (*) Ausgewählte Zuschriften an die angegebene E-Mail-Adresse werden im nächsten Mallorca-Newsletter mit Namen veröffentlicht. E-Mail-Adresse oder sonstige personenbezogene Daten werden nicht genannt. Im Rahmen der redaktionellen Arbeit können diese Beiträge auch auf den Webseiten von mallorca.de und reisebuch.de erscheinen.
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»Andalusien anders entdecken« | Andalusien ist ein beliebtes Ziel für Individualreisende, oft angelockt von den vielen Legenden, Mythen und Klischees, die sich um diese weitläufige und vielfältige Landschaft im Süden Spaniens ranken. »Andalusien anders entdecken« beleuchtet lokale Geschichte(n) und Orte hinter den Kulissen von maurischen Palästen, verwunschenen Gärten, Stierkampfarenen und Flamencobars. Auf unterhaltsame Art nimmt der Autor seine Leser mit auf eine spannende Reise der Gedanken und Entdeckungen, von der Zeit des römischen Hispanien über den Glanz von al-Andalus und die den Globus erschütternde Entdeckerfahrt des Kolumbus bis hin zum Anteil der Region am Sonderweg Spaniens im 20. Jahrhundert, in dem das Land von einem faschistischen Zentralstaat zu einem mediterranen Traumland voller Sonne, Strand und Emotion wurde. Am Ende dieser eigenwilligen Entdeckungstour sieht man diese faszinierende Region mit anderen Augen. Erhältlich z.B. bei amazon als Taschenbuch für 12,80€ (ISBN für den Buchhandel: 978-3947334353) oder als E-Book auf allen gängigen Portalen für 5,99€! (**) (**) Die mit zwei Sternchen gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate-Links. Bei Einkäufen, die über diesen Link getätigt werden, bekommt reisebuch.de von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Beim Klick werden keine personenbezogenen Daten übermittelt.
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Mallorca-News
Strenge Maskenpflicht auf MallorcaAb sofort gilt auf Mallorca eine strenge Maskenpflicht für alle, die sich in der Öffentlichkeit aufhalten. Unabhängig davon, ob ein Sicherheitsabstand eingehalten werden kann. Das bedeutet, dass der Mund-Nasen-Schutz nicht nur beim Einkaufen, in öffentlichen Gebäuden oder in Bussen und Bahnen getragen werden muss, sondern überall im öffentlichen Raum. Diese strengen Vorschriften wurden am letzten Freitag von der Balearenregierung für alle Inseln beschlossen. Damit folgt die Regierung den Beschlüssen aus Katalonien, wo eine ähnliche Anordnung verfügt wurde. Ausnahmen soll es dennoch geben. Etwa an den Stränden, den Hotelpools oder beim Essen und Trinken in Bars und Restaurants. Auch beim Sport im Freien muss vorerst keine Maske getragen werden – Voraussetzung hierfür ist, dass ein Abstand von 1,5 Metern eingehalten werden kann. Bei Missachtung der Vorschriften droht eine Strafe von 100 Euro. Vor allem die Stadt Palma hat bereits angekündigt, dass sie die Regeln streng kontrollieren und auch Bußgelder verhängen werde. (mallorca.de)
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Proteste gegen die MaskenpflichtDie Verschärfung der Maskenpflicht hat bereits kurz nach Bekanntwerden Proteste ausgelöst. Weniger bei den Mallorquinern, vielmehr bei den deutschen Urlaubern und Vertretern der Unterhaltungsbranche. So schrieb der Unterhaltungsmusiker Peter Wackel (vor allem bekannt durch den Titel »Scheiß drauf! Malle ist nur einmal im Jahr«) einen offenen Brief an die Balearenpräsidentin, in dem er die Entscheidung scharf kritisiert. Auch andere deutsche Sänger, die vornehmlich aus den Lokalen »Bierkönig« und »Mega-Park« bekannt sind, lassen ihren Unmut über Ihre Social-Media-Kanäle freien Lauf. Bei ihren Abonnenten treffen sie aber nicht immer nur auf Zustimmung. Viele der Nutzer befürworten sogar die Entscheidung, auf Mallorca generell eine Maske tragen zu müssen. (mallorca.de)
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Illegale Straßenpartys eskalierenDie in vielen Parks, Straßen und sogar am Strand veranstalteten Versammlungen, bei denen laute Musik gespielt und viel Alkohol getrunken wurde, beschäftigen immer häufiger die Polizei auf Mallorca. Oft werden diese Menschansammlungen schnell aufgelöst und gegen die Beteiligten aufgrund der Verstöße gegen die Sicherheitsabstände Geldbußen verhängt. Schwerwiegender sind die Fälle, bei denen Privatpartys veranstaltet werden. So musste die Polizei in den letzten Tagen vermehr Pool-Partys in Villenvierteln auflösen, die professionell veranstaltet und über das Internet beworben wurden. Den Veranstaltern dieser Partys drohen und Geldbußen von einigen hunderttausend Euro. Trauriger Höhepunkt waren Veranstaltungen am letzten Freitag an der Playa de Palma. In der bei deutschen Urlaubern bekannten »Bier- und Schinkenstraße« versammelten sich einige hundert Touristen und feierten mit viel Alkohol und lauter Musik. (mallorca.de)
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Lokale an der Playa de Palma müssen schließenNachdem am letzten Wochenende zahlreiche deutsche Urlauber an der Playa de Palma bewusst gegen die Sicherheitsvorgaben verstoßen haben, musste die Balearenregierung scharfe Maßnahmen ergreifen. Die bekannten und vor allem bei den Partyurlaubern beliebten Lokale müssen ab sofort für vorerst zwei Monate zwangsschließen. Auslöser für diese Entscheidung waren deutsche Touristen, die in der Nacht zum Samstag bewusst ohne Maske und unter Missachtung der Abstandsregeln in den Lokalen sowie auf der Straße davor lautstark gefeiert haben. Die Regierung ist nicht nur um die Sicherheit auf der Insel besorgt. Auch der Ruf der Insel steht auf dem Spiel. Anders als auf dem spanischen Festland konnten sich die Balearen lange Zeit gegen die massive Ausbreitung von Covid-19 schützen. Befürchtet wird, dass diese Partylokale ein neuer Herd für eine europaweite Verbreitung des Virus sein könnten. Sollte sich dieses bewahrheiten, wird es den Tourismus auf den Balearen nachhaltig schaden. Nicht nur bei den Urlaubern, die auf Mallorca mit viel Alkohol und lauter (Schlager-)Musik feiern wollen, sondern bei allen, die sich nun nicht mehr ausreichend geschützt fühlen, wenn sie nach Mallorca reisen. (mallorca.de)
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Obergrenzen für StrandbesucherImmer häufiger müssen Strandabschnitte auf Mallorca vorübergehend geschlossen werden, weil sich zu viele Menschen dort aufhalten. Vorgeschrieben sind vier Quadratmeter pro Strandbesucher. Für kleinere Strände, wie der Cala Estància in Can Pastilla bedeutet dieses eine Maximalbelegung von knapp 700 Personen. Großen Strandabschnitte wie die Playa de Palma können zwar fast 28.000 Personen gleichzeitig einen Strandbesuch ermöglichen, geraten aber dennoch schnell an diese Grenzen. Die Rettungsschwimmer, die für die Einhaltung der Obergrenzen verantwortlich sind, haben vielerorts allerhand zu tun. An einigen Tagen musste sogar die Polizei unterstützend eingreifen, um weitere Personen vom Strand fernzuhalten. (mallorca.de)
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Gesundheitsminister Spahn warnt vor Leichtsinn im Mallorca-UrlaubDer deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn hat in einem Interview mit dem ZDF vor den Gefahren von ausgelassenen Partys im Urlaub gewarnt. Er sprach ausdrücklich davon, dass Mallorca kein zweites Ischgl werden darf. Der österreichische Wintersportort gilt als der Verbreitungsherd für den Corona-Virus zu Beginn der Krise. Von dort wurde der Virus durch zurückkommende Urlauber nachweislich in ganz Europa verteilt. Auf Mallorca dürfe sich dieses Problem nicht wiederholen. Spahn appelliert im Interview ab die Vernunft der Urlauber. Niemand wolle das Feiern am »Ballermann« grundsätzlich schlechtreden, aber jeder Urlauber stehe für sich und andere in einer Verantwortung. Dass von hier aus keine weiter Infektionswelle entstehen kann. Die Verschärfung durch die Maskenpflicht begrüßt Spahn ausdrücklich. Er stehe im Kontakt mit seinen spanischen Kollegen und man unterstützt alle Maßnahmen, die das Risiko einer weiteren und verstärkten Ausbreitung verhindern kann. Im Falle eines Ausbruchs würde man um eine umfassende Quarantäne-Lösung und im Äußersten vor einem zweiten Lockdown nicht zurückschrecken. (mallorca.de)
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Chef des Ärztebund fordert QuarantäneDer Vorstandsvorsitzende des Weltärztebund, Frank Ulrich Montgomery, brachte zu Beginn der Woche angesichts der Situation auf Mallorca eine generelle Quarantäne für alle Mallorca-Rückkehrer in die Diskussion. Man dürfe die Situation nicht unterschätzten und das bisher Erreichte nicht durch Leichtsinnigkeit einiger Weniger aufs Spiel setzen, so der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn. Auch der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, und der Gesundheitsexperte der SPD, Karl Lauterbach, riefen zur Vorsicht und Zurückhaltung in allen Urlaubsgebieten auf. Man werde die Rückkehrer und die Situation in Deutschland weiterhin im Auge behalten auf Veränderungen direkt reagieren. (mallorca.de)
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Zahlreiche Stornierung von Mallorca-UrlaubernAufgrund der aktuellen Corona-Situation kommt es derzeit vermehrt zu Stornierungen bei Mallorca-Reisen. Der balearische Hotelverband berichtet sogar am Samstag, dass diese Reiserücktritte auf die angekündigte Verschärfung bei der Maskenpflicht zurückzuführen seien. Auch von großen deutschen Reiseveranstaltern sind ähnliche Meldungen zu hören. Ob die Stornierungen allein auf diese neuen Beschlüsse oder durch die allgemeinen Corona-Lage begründet sind, kann derzeit aber niemand mit Gewissheit sagen. (mallorca.de)
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Real Mallorca steigt abDurch den straffen Zeitplan in der ersten spanischen Fußballliga muss Real Mallorca drei Spieltage innerhalb einer Woche bewältigen. Alle drei Spiele gingen verloren. Somit steht Real Mallorca bereits einen Spieltag vor Saisonende mit vier Punkten Rückstand auf einen sicheren Tabellenplatz als sicherer Absteiger fest. Das letzte Spiel am Sonntag gegen CA Osasuna wird somit das vorerst letzte Erstligaspiel für Real Mallorca werden. Damit beendet der RCD nach nur einer Saison wieder die Erstklassigkeit und muss »La Liga« mit einer Bilanz von über 20 Niederlagen in 38 Spielen verlassen. (mallorca.de)
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Das Wetter auf MallorcaMit Temperaturen von deutlich über 25°C ist der Sommer auf Mallorca fest angekommen – auch wenn es in den letzten Tagen vereinzelt leichte Regenschauer auf Mallorca gegeben hat. Die leichte Bewölkung und der schwache Wind werden aber am Wochenende verschwunden sein und so werden auch die Temperaturen noch einmal leicht ansteigen. Zu Beginn der kommenden Woche werden 30 °C und mehr erwartet. Auch nachts kühlt es sich dann nicht mehr so stark ab. Meist bleiben die Temperaturen in den mallorquinischen Nächten über 25°C.
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Mallorca im FernsehenZusammengestellt von mallorca.de (kurzfristige Programmänderungen und -verschiebungen möglich)
18. Juli 2020 | WDR | 17:45 Uhr Kochen mit Martina und Moritz Ferienküche für Groß und Klein – Wie man Fernweh kuriert… … unter anderen mit einem Rezept für gefüllte Auberginen, die nach Mallorca schmecken. 26. Juli 2020 | ZDF | 17.55 Uhr ZDF.reportage Mit Maske nach Mallorca Auch das Reporter-Magazin des ZDF versucht zu Frage zu klären, wie ein das Tragen einer Maske den Urlaub verändern kann und mit welchen Einschränkungen die Touristen vor Ort leben müssen. 22. Juli 2020 | zdf_neo | 06.00 Uhr Terra Xpress Damit im nächsten Urlaub der Spaß nicht vergeht In den Häfen der Tourismuszentren Europas liegen immer mehr sündhaft teure Luxusyachten vor Anker. Dass deren Besitzer nur für wenige Tage oder Wochen im Jahr Zeit auf ihren Booten verbringen, hat sich schnell herumgesprochen. Und so verwundert es nicht, dass in Europas Häfen jährlich über 10.000 Boote und Yachten gestohlen werden. Das Reportage-Magazin »Terra Xpress« berichtet über diese Machenschaften mit Fällen aus Mallorca und zeigt, mit welchen Maßnahmen sich die Besitzer vor den Diebstählen schützen wollen.
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Die kleine Mallorca Bibliothek im Reisebuch Verlag | Alle Titel sind sowohl als Taschenbuch als auch als E-Book erhältlich! Santiago Rusiñol Mallorca – die Insel der Ruhe Dieses schöne Buch war neben George Sands »Winter auf Mallorca« DER Mallorca-Bestseller im 20. Jahrhundert. Auch heute noch eine lohnende Lektüre für alle Mallorcafans, die sich den Sinn für eine romantische Insel bewahrt haben. Neu herausgegeben mit behutsamen Bearbeitungen und einigen Illustrationen. Mehr Informatioen Karl Otten Torquemadas Schatten (320 Seiten, 11,95€) Karl Ottens (1889 – 1963) neu herausgegebener Roman um die erste Phase des Spanischen Bürgerkriegs auf der heutigen Ferieninsel Mallorca. Im Zentrum steht der verzweifelte Kampf republikanischer Kräfte gegen die faschistische Übermacht, deren Treiben von der einfachen Landbevölkerung als Fortführung der grausamen Spanischen Inquisition unter dem Großinquisitor Torquemada gedeutet wird. Karl Otten Geschichten aus Cala Ratjada (90 Seiten, 6,99€) Der deutsche Schriftsteller des Expressionismus, Karl Otten (1889 – 1963), der auf der Flucht vor den Nationalsozialisten für einige Jahre auf Mallorca ein Refugium in Cala Ratjada im Nordosten der Baleareninsel fand, hat zu den Jahren 1933-36 einige lesenswerte Geschichten über seine schöne Wahlheimat verfasst. Gordon West Eine mallorquinische Reise – Mallorca 1929 (194 Seiten, 9,99€) Die nostalgische Tour eines sonnenhungrigen Ehepaars zu Fuß, auf dem Esel und mit Bus und Bahn durch das vortouristische Mallorca im Jahre 1929. Übersetzung des englischen Erfolgstitels »Jogging round Majorca«. Elke Menzel Eine Finca auf Mallorca (326 Seiten, 10,99€) In über 40 verschmitzten Erzählskizzen plaudert die Autorin aus dem Alltag einer Finca-Eignerin auf Mallorca – von den Licht- und von den Schattenseiten. Diese und weitere Mallorcatitel >> anschauen und bestellen auf reisebuch-verlag.de
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Santiago RusiñolMallorca – Die Insel der Ruhe (7)Der katalanische Schriftsteller und Maler Santiago Rusiñol (1861- 1931) hat nicht nur viele wunderbare Bilder von Gärten und Landschaften auf Mallorca gemalt, sondern auch eines der schönsten und populärsten Bücher über sein Paradies verfasst. In »Die Insel der Ruhe« (1912/1922) skizziert er mit leiser Ironie die scheinbar idyllischen mallorquinischen Lebensverhältnisse seiner Zeit. Santiago Rusiñol kam erstmals im Jahre 1893 zum Malen nach Mallorca und kehrte bis 1923 dorthin häufig und gerne wieder zurück. Im Jahre 1912 erschien die erste Ausgabe von »La isla de la calma« (Die Insel der Ruhe), die zweite Fassung von 1922 wurde allerdings bekannter. Die Lektüre dieses Buches lohnt sich nicht nur wegen ihres nostalgischen Charakters. Durch die aktuelle Lage fühlt man sich auf Mallorca mitunter wieder in die alte Zeit zurückversetzt. Der Titel »Mallorca der Ruhe« war nie so populär wie in diesen Wochen.
EL TERRENO EI Terreno hat für Palma die gleiche Bedeutung wie Vallcarca, der Putxet oder der Tibidabo für Barcelona. Es ist der Ort, wo die guten Bürger sich im Sommer vonihrer eventuell geleisteten Winterarbeit ausruhen. Dort wechseln sie lediglich die Hitze. Es kommt ein Augenblick, wo sie des vielen Schwitzens, des Sich—Sonnens und den Launen des Sommers überdrüssig werden und sich sagen: »Wir wollen aufstehen und etwas weiter schwitzen gehen; wir wollen uns eine Illusion — das heißt eine Villa — droben auf dem Berge bauen, um diesem Ofen zu entfliehen, der uns austrocknet.« Und dieses »auf dem Berge« entspricht für die Einwohner Palmas (die leicht zufriedenzustellen sind) einem Höhenunterschied von dreißig Metern. Indessen ist dieser Schwitzkasten, dieses gemeinsame Thermenbad, so ein wonniger, schöner und inselhafter Ort, dass man dort ruhig die Hitze ertragen kann und noch gern dafür bezahlt. Auf dem Gipfel der Anhöhe befindet sich das Schloss Bellver, ein feudales Schloss, das aber jetzt kein Lehnswesen mehr betreibt. Es hat seinen Burgfried, Graben und Schießscharten, als ob es nicht nur den Zweck hätte, diesen Berg zu verschönern und ihm eine Silhouette herrschaftlicher Anmut zu geben. Unter dem Schloss befindet sich ein Pinienwald, dessen Harzduft so gesund, belebend und so reichlich ist, dass die ausfahrenden Schiffe noch eine gute Ladung davon mitbekommen. Hier gibt es die sogenannten Logen—Villen derer, die für die frische Luft am meisten bezahlen können, dann die Parkett—Villen für die «Handwerker der Gesundheit», und ganz unten an der Landstraße die Villen, wo die weniger Bemittelten atmen. Aber im Ganzen ist es ein Amphitheater mit dem gleichen Meer, dem gleichen Himmel und dem gleichen Reichtum an Bläue für alle. Man meint deshalb, dass sie den Gesichtern eine blaue Färbung verleiht, so wie die Sonne sie zu bräunen vermag. Diese bürgerlichen Illusionen, diese Amphitheatervillen, scheinen — aus der Ferne gesehen — leicht, weiß und farbig; das Grüne steht ihnen gut, und sie öffnen die Lungen dem Meere zu, dass man nie vermuten würde, wie sehr man drinnen schwitzen kann. Aber das Schwitzen bedeutet gar nichts, wenn man Geschmack daran findet und nicht im Schweiße seines Angesichts sein Brot verdienen muss, wie es in der Bibel heißt, sondern es in der Ausübung des heiligen Nichtstuns geschieht! Es ist angenehm, ein eigenes Haus zu haben und sogar Besitzer der Sonne, die auf das Dach fällt, zu sein. Man verfügt über eine natürliche Badewanne, ist Eigentümer einer Villa, von der aus man die schönste Bucht betrachten kann, die überhaupt zu erträumen ist, — trotz der Tatsache, dass man sich dabei verbrüht. Man verfügt über einen abgeschlossenen Schrebergarten, in dem man sich frei bewegen kann. Die verschiedensten Geschmacksrichtungen äußern sich hier in größter Mannigfaltigkeit. Wer Neigung zur Landwirtschaft verspürt, legt große Sorgfalt auf die Anpflanzung von Storchenschnäbeln, Rosenhecken, Kohlköpfen, Jasmin, Bohnen, Nelken, Salat, usw., — einer Mischung von Blumen—, Obst— und Gemüsesorten, dass man sich darüber wundert, wie auf einer so kleinen Fläche die verschiedenen Pflanzen so gut miteinander auskommen. Wer Kleingetier mag, setzt Kaninchen, Hühner und Pfauen in den gleichen Käfig, — eine Arche Noahs, bescheiden und ohne Ansprüche. Der Liebhaber von Kunstgegenständen stellt farbige Glaskugeln in den Garten, worin sich die eigene Villa und die der Nachbarn widerspiegelt; oder die Figur eines Indianers aus gebranntem Ton, von dem Kolumbus seinerzeit das Modell mitbrachte; oder eine Aluminiumstatue der Göttin Minerva; und wer für die Malerei etwas übrig hat, trägt Bilder von Schiffen zusammen, von denen man meinen könnte — wenn das natürliche Meer nicht zum Vergleich vorhanden wäre — dass sie sich wahrhaftig bewegen. Es gibt dort einen Katalonier, der Teller in die Fassade eingefasst hat, in der Art eines stilisierten Porzellanladens. Ein anderer hat eine ganze Statue mit großen und kleinen Muschelschalen bedeckt, die aussieht als hätte sie Windpocken; und ein Dritter hält anstatt Vögel Fische in einem geliehenen Aquarium, die es gewohnt sind, sich als Gefangene zu fühlen, — wenn sie ins Meer fielen, würden sie sich verlieren oder seekrank werden. Es gibt keine Illusion, die dort nicht ihre Verwirklichung findet, und keinen Traum, den man dort nicht wahr gemacht hätte. Selbst die vulkanische Einbildungskraft eines Kataloniers könnte nichts mehr hinzufügen. Es sind eigentlich keine Villen, sondern Zellen im Kloster des Bürgertums. Im Zusammenhang gesehen, besitzt dies alles eine gewisse Helligkeit in weißer Schattierung, eine Feinheit der Töne und eine Süße der Farben, dass es unglaublich scheint, dass die Häuser — die einzeln gesehen so verschieden sind — so ein harmonisches Ganzes bilden können. Es ist wie ein Mosaik, wo die einzelnen Teile lediglich Steine sind, aber zusammen bilden sie ein Muster wie die Wollfäden eines Teppichs oder die Tasten eines Harmoniums. El Terreno ist ein weißer Schwan, dessen Federn jeweils die einzelnen Häuser sind. Welch ein herrlicher Ort zum Nichtstun! Zerstreuungen, deren man nie müde wird, kann man hier soviel haben, wie man will! Wenn du angeln willst, so ist alles vorhanden … nur kein Fisch, der anbeißt! Wenn du den Sonnenaufgang betrachten willst, brauchst du dich nur auf die Terrasse zu setzen, dann siehst du, wie die Sonne sich mit feurigem Haar aus dem Wasser erhebt; und willst du den Sternen deine Aufmerksamkeit zuwenden, so hast du den Himmel von einem bis zum anderen Ende zur Verfügung. Manchmal beobachtet man die langsame Einfahrt eines Schiffes, dessen fliegende Wimpel den Himmel mit Damasttüchern zu verhängen scheinen, und das so majestätisch in der Bucht anhält, als ob Lohengrin sich darauf befände. Dann fährt ein Schwarm Fischerboote aus, und die wirken, als ob sie auf dem Meere Schlittschuh laufen würden, — und dorthin, wo sich eins begibt, folgen auch die anderen, — wie eine Menge fliegender Fische. Nun ertönt eine Sirene. Sie klagt über die bevorstehende Abfahrt. Der Leuchtturm wird angezündet und streut eine goldige Linie auf die Wellen; und schließlich kommt die Nacht, der Hafen Palmas wird erleuchtet, und eine Menge Lichter blinzeln in Reihen an allen Ufern wie eine vorbeiziehende Prozession. In dieser Stunde spürt man keine Hitze, sondern eine große Lust, ohne Arbeit leben zu können, in wachem Zustand zu schlafen — und so eine Benommenheit, dass man denkt: «Ich möchte eine Muschel sein!» Man würde von Zeit zu Zeit das Haus öffnen, um Nahrungsmittel hereinzulassen, und die Schale müsste eine Villa sein, eine von jenen etwas einfältigen aber so herrlich angelegten Villen in diesem traumhaften Terreno.
Auszug aus »Mallorca – Die Insel der Ruhe« erschienen im Reisebuch Verlag Als Taschenbuch mit 256 Seiten für 11,80€ versandkostenfrei und als Kindle-E-Book für 5,99 € bei amazon.de (**) erhältlich! (**) Die mit zwei Sternchen gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate-Links. Bei Einkäufen, die über diesen Link getätigt werden, bekommt reisebuch.de von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Beim Klick werden keine personenbezogenen Daten übermittelt.
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E-Mails an die Newsletter-RedaktionIm letzten Mallorca-Newsletter baten wir Sie uns Ihre Erlebnisse zum diesjährigen Mallorca-Urlaub zu schicken. Hier einige Ihrer Zuschriften.
[…] An einen Mallorca-Urlaub denke ich in diesem Jahr nicht. Wir waren immer gern auf der Insel und hoffen auch bald wiederkommen zu können. Die aktuelle Lage hält uns aber davon ab, in ein Flugzeug zu steigen. (Paul Timmer) […] Ich werde dieses Jahr meinen Urlaub an der Ostsee verbringen. Auch wenn ich dort vielleicht ein paar Regentage haben werden (anders als auf Mallorca), so fühle ich mich sicherer. (Tina Ollmann) […] Mein Mallorca-Urlaub startet Anfang September. Bis vor zwei Wochen habe ich schon befürchtet, dass ich diesen abschreiben muss. Aber nun bin ich guter Hoffnung, trotz Corona einen schönen Urlaub auf der Insel verbringen zu können. Ich freue mich sehr darauf! (Oliver Lüssek) An dieser Stelle veröffentlicht der Mallorca-Newsletter ausgewählte Leserzuschriften. Namentlich gekennzeichnete Beiträge spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Einsendungen zu kürzen. Es besteht kein Recht auf Veröffentlichung oder Vollständigkeit. Die Newsletter-Redaktion erreichen Sie per E-Mail an feedback@mallorca.de
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