„das Menschenbild der modernen Medizin ist zutiefst mechanistisch“, das behauptet zumindest der Psychoneuroimmunologe Christian Schubert, für den sich in der Corona-Pandemie die größte Krise der westlichen Medizin offenbart. Im Cicero-Interview spricht er über verlorene Lebensjahre und die Auswirkungen psychischer Belastung. Und darüber, warum Lockdowns gerade gegenüber Kindern zutiefst unmenschlich sind. Dem ungeachtet gehen die psychischen Belastungen durch die Maßnahmen vermutlich weiter. Denn die Bundesregierung will die epidemische Lage von nationaler Tragweite erneut verlängern. Derweil wird der Gegenwind für die Herrschaft des Konjunktivs aber stärker. Denn auch die Grünen scheinen mehr und mehr zu erkennen, dass nicht wirklich souverän ist, wer unentwegt den Ausnahmezustand fordert. Motiviert eine Willkommenspolitik Flüchtlinge, nach Deutschland zu kommen? Dieser Frage widmet sich eine Studie der Uni Kiel. Fazit: „Der Pull-Effekt des Merkel-Selfies ist kaum messbar“. Im Interview mit Cicero erklärt der Co-Autor der Studie, Tobias Heidland, warum es gewichtigere Pull-Faktoren als Selfies gibt und welche Lehren die Regierung aus „2015“ gezogen hat. Und zum Abschluss noch ein erster Blick auf unsere kommende Printausgabe zum Thema „Karlsruher Volten“: Ob Corona, öffentlich-rechtlicher Rundfunk oder Klimaschutz – das Bundesverfassungsgericht wirkt immer öfter wie der verlängerte Arm der Regierung. Wir thematisieren das höchste Gericht in unserer September-Ausgabe, die morgen am Kiosk liegen wird. Ihr Ralf Hanselle, stellvertretender Chefredakteur |