Liebe Frau Do, die rasant steigenden Coronazahlen belasten unser Gesundheitssystem von Tag zu Tag stärker. Reguläre Eingriffe werden verschoben, sogar Krebspatienten müssen warten. Bayern, Thüringen und Sachsen bereiten die Verlegung von Covid-Patienten vor. Noch können norddeutsche Bundesländer und NRW helfen, doch auch bei uns wird es enger. Antje Höning und Jan Drebes berichten. Die Hoffnung, dass diese Welle ohne neuerlichen Lockdown gebrochen werden kann, schwindet leider. Aber dazu später mehr. Kommen wir zu den anderen Themen des Tages. Heute wichtig: Verstimmte Jecken: Dass das Comitee Düsseldorfer Carneval den Rosenmontagszug auf den 8. Mai verlegt, war bereits gestern kurz Thema. Viele Karnevalisten im Umland reagierten überrascht und verstimmt auf die Entscheidung. Der Präsident des Hauptausschusses Duisburger Karneval spricht sogar von einem „Marketing-Gag“. Unser Reporter-Team hat weitere Stimmen gesammelt. Grüne Minister: In einem Machtkampf um die Grünen-Ministerposten in der neuen Bundesregierung hat sich der frühere Parteichef Cem Özdemir gegen Fraktionschef Anton Hofreiter durchgesetzt. Özdemir soll Landwirtschafts- und Ernährungsminister werden. Das Personaltableau sowie alle wichtigen Neuigkeiten zur Regierungsbildung lesen Sie in unserem Newsblog. Tod im Ärmelkanal: Die Flüchtlingstragödie mit 27 Toten hat große Bestürzung ausgelöst. Die französische Polizei nahm fünf Schlepper fest. Doch weiterhin versuchen Menschen, in Schlauchbooten vom Norden Frankreichs aus Großbritannien zu erreichen. Wie die Regierungen in Paris und London die Krise bewältigen wollen, berichten Christine Longin und Jochen Wittmann. Meinung am Morgen: Lockdown: Die Ampel-Koalition will einen neuen Lockdown unbedingt vermeiden. Dies mag einerseits verständlich sein – ein Lockdown ist das Gegenteil von Aufbruch. Martin Kessler hält das Zögern dennoch für falsch. Letztlich sei ein Lockdown, bei dem die Schulen aber offen bleiben, das einzige Mittel, das schnell genug Wirkung zeigt. Keine Atempause: Corona ist nicht die einzige Krise, der sich die kommende Regierung stellen muss. Die mit Absicht herbeigeführte Flüchtlingskrise an der Grenze zu Belarus macht deutlich, dass Europa einvernehmliche Regeln bei der Migration braucht. Gregor Mayntz kommentiert die diplomatischen Herausforderungen der kommenden Monate. Einsamkeit: Die langen Wochen im Homeoffice machen vielen Menschen deutlich, dass sie einsamer sind, als sie vielleicht dachten. Doch auch ohne Pandemie ringen viele Alleinlebende mit dem Gefühl, im Leben irgendwie versagt zu haben. Dorothee Krings geht in ihrer Analyse der Frage nach, woher dieses seltsame Gefühl eigentlich kommt. So gesehen: Vielleicht haben Sie im Fernsehen gesehen, wie das Spitzenpersonal von SPD, Grünen und FDP am Mittwoch zur Vorstellung des Koalitionsvertrags marschierte. In einer Reihe, der Blick zuversichtlich und entschlossen, anscheinend zu jedem Kampf für die gute Sache bereit. Mein Kollege Jörg Isringhaus hat sich mit der Selbstinszenierung der Ampel beschäftigt und fühlte sich bei dem Auftritt an große Western-Klassiker erinnert. Seine kluge Analyse lesen Sie hier. Eine (wie ich finde) sehr lustige Bilderstrecke gibt es auch. Jetzt reiten wir gemeinsam dem Sonnenaufgang entgegen, kommen Sie gut in den Tag! Herzlich, Ihr Christian Sieben Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |