„Lichtblick in dunkler Zeit“ | Shakespeare und die Union | Flick und Bayerns Schwäche
Der Umgang mit dem Tupfer Drei Fehler, die beim Selbsttest häufig gemacht werden Rassismus-Vorwurf gegen Funkel „Mir tut es leid, wenn ich jemanden verletzt habe“ Bereits 77 Fälle in Großbritannien Indische Variante B.1.617 vereinigt zwei gefährliche Mutationen Bilanz der ersten Nächte Kaum Verstöße gegen Ausgangssperren Prinz Philips Beerdigung Diese Musik rührte Millionen zu Tränen 19. April 2021 | Liebe Frau Do, fast 80.000 Tote allein in Deutschland seit Ausbruch der Pandemie – eine schwer zu ertragende Zahl. Bei einer Gedenkveranstaltung gestern in Berlin sicherte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Hinterbliebenen zu, dass ihr Leid nicht vergessen werde. Steinmeier, auf dessen Initiative diese nationale Gedenkfeier zurückging, fand tröstende und mahnende Worte. Solidarität und Mitmenschlichkeit seien das Licht am Ende des Tunnels. Kerstin Münstermann liefert Eindrücke aus der Hauptstadt. Nicht allen gefiel die Idee eines Gedenktags mitten in der Pandemie. In den sozialen Netzwerken reagierten Tausende Nutzer verärgert. Statt Trauerfeiern und Kerzen im Fenster forderten sie, dass Bund und Länder entschlossener gegen die dritte Welle vorgehen. Vor den Landtagen legten sie Kerzen und Pappschilder ab. „Ihr wollt Kerzen? Hier sind sie! Zündet sie Euch selber an!“ war auf einem der zahlreichen Plakate zu lesen. "Lockdown jetzt" war die zentrale Forderung. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hatte in unserem Interview vom Wochenende argumentiert, dass das Duell der Ministerpräsidenten Armin Laschet und Markus Söder um die Kanzlerkandidatur ein wesentlicher Grund für die Hängepartie bei der Pandemiebekämpfung sei. Vor simplen Erklärungen für komplizierte Problemlagen ist immer zu warnen – fest steht hingegen: Eine Entscheidung in der Union steht immer noch aus. Gestern Abend flog Söder nach Berlin, offenbar wurde noch einmal das persönliche Gespräch gesucht. Kurze Zeit später sprach sich die Junge Union in einer Videokonferenz für einen Kanzlerkandidaten Söder aus. Das Gespräch der beiden Kontrahenten endete in der Nacht ergebnislos. Kerstin Münstermann berichtet. Ein Insider meinte gestern, das lange Taktieren erinnere ihn an Dramen William Shakespeares. Mit dem großen Dramatiker kommen die meisten Schüler im Englisch-Unterricht in Berührung, was uns wieder nach NRW bringt. Denn die für heute angesetzte Rückkehr der Kinder und Jugendlichen in den Wechselunterricht steht unter keinem guten Stern. Vielerorts in NRW sind schon jetzt die Inzidenzen viel zu hoch, in 21 Kreisen und Städten gibt es vorerst nur Unterricht auf Distanz, wie Martin Kessler berichtet. Reinhard Kowalewsky kritisiert in seinem Leitartikel, dass Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) einheitliche Regeln durchpeitschen will, wo lokale Lösungen klüger wären. Inzwischen laufe der Distanzunterricht mit Videokonferenzen in vielen Schulen so gut, dass Wechselunterricht mit geteilten Klassen ein Rückschritt wäre. Das Thema beschäftigt uns heute auch im Aufwacher-Podcast. Ein Drama der unterhaltsameren Art (um das finanzielle Auskommen der Beteiligten muss sich niemand sorgen) fand am Wochenende bei Bayern München sein furioses Ende. Nach wochenlangen Querelen, rhetorischen Spitzen und allerhand Spekulationen hat Trainer Hansi Flick verkündet, dass er den Verein im Sommer verlassen will. Warum der Verlust des Erfolgstrainers das Resultat einer erschreckenden Führungsschwäche in der Chefetage des Rekordmeisters ist, erklärt Christina Rentmeister in ihrem Kommentar. Immerhin dürfte nun die Nachfolge von Bundestrainer Jogi Löw nach der Europameisterschaft geklärt sein. Kommen wir am Ende noch einmal kurz zu Shakespeare. „Wie arm sind die, die nicht Geduld besitzen“, heißt es bei Othello. Starten wir also gelassen und zuversichtlich in diese neue Woche. Morgen wissen wir schon wieder mehr. Herzlich Ihr Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |
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