Laden...
|
Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Mittwoch, 28.07.2021 | Feucht-fröhliche, wenig sonnige 26°C. | ||
+ 700 Berliner Lehrer haben gekündigt – Mangel verschärft sich + Apple fotografiert Hauptstadt-Parks – auf rechtlich fragwürdiger Basis + Fahrrad-Sonderkontrolle: Eigenwillige Unfallanalyse vom Verkehrspolizeichef + |
von Stefan Jacobs |
|
Beach, Berge oder Balkonien – nehmen Sie uns mit! An dieser Stelle zeigen wir während der Sommerferien, wo Sie gerade den Checkpoint lesen. Schicken Sie uns ein Foto mit einem Satz zum Urlaubsort an [email protected]. | |||||
|
In Bayern und BaWü haben die Sommerferien noch gar nicht begonnen, in MeckPomm und S-H sind sie fast vorbei, Berlin und Brandenburg haben noch zehn Tage. Vor allem wegen vieler infizierter Reisender zeichnet sich eine Corona-Testpflicht für alle Auslandsrückkehrer schon ab nächster Woche ab. Und die für Ende August avisierte Bund-Länder-Konferenz wird auf den 10.08. vorgezogen – also in eine Phase, in der CDU-Zukunftshoffnung Armin Laschet gerade so richtig angefangen haben wollte, den Gang der Dinge zu beobachten und zu bedenken, was die Wissenschaftshörigen im Schilde führen. Berlins Regiermeister Michael Müller (SPD) ist beim Erkenntnisgewinn deutlich weiter: „Der Korridor, um der gegenwärtigen Entwicklung noch wirksam entgegen zu wirken, wird enger“, begründete er gestern den vorgezogenen Termin. Die MPK soll „in gewohnter Form“ stattfinden, also als Videoschalte mit der Bundeskanzlerin. Und kläglich grüßt das Murmeltier. | |||||
|
Die nächste Welle ist da: Eine Kündigungswelle ausgebildeter Lehrer. 700 von ihnen gehen Berlin zum neuen Schuljahr verloren, hat meine Kollegin Susanne Vieth-Entus erfahren (mehr dazu im E-Paper). Inzwischen sind rund ein Viertel der gut 33.000 Berliner Lehrkräfte Quereinsteiger, wobei ihre Zahl von der Bildungsverwaltung durch statistische Bereinigungen kleingerechnet wird. Auf die Quer- folgten seit 2018 zunehmend Seiteneinsteiger, also „Lehrer ohne volle Lehrbefähigung“. Inzwischen reichen auch die nicht mehr, um den Mangel auszugleichen. Besonders groß ist die Not an Grundschulen, wo regulär ausgebildete Pädagogen bei den Neueinstellungen längst in der Minderheit sind. Die langfristigen Konsequenzen kann sich jeder selbst ausrechnen, sofern es ihm jemand beigebracht hat. | |||||
|
Mit Sommerhitze soll es nach diesem Mittwoch bis mindestens nächste Woche vorbei sein, mit größerem Regen allerdings auch. Wer also bei den Kiez-Monsunen der vergangenen Tage leer ausgegangen ist, muss wieder selbst gießen. Immerhin gilt bisher keine Warnung fürs Baden in der Unterhavel, obwohl wieder massenhaft Dreck aus der Stadt in die (dorthin mündende) Spree gerauscht ist. Dafür, dass ein Monatssoll an Regen binnen ein-zwei Stunden herunterkommt, ist laut den Berliner Wasserbetrieben „keine Infrastruktur gemacht“. Aber kaputt gehe dabei auch nichts; im Gegenteil: „Das System wird einmal gut durchgespült, auch wenn dabei viel Sand mitkommt.“ Nebenbei würden Lecks in Kanälen – etwa an angeknacksten Steinzeug-Rohren – freigespült. Und abseits versiegelter Flächen kann ein solcher Guss im Flachland auch dem lokalen Wasserhaushalt guttun. | |||||
|
| |||
| |||
|
Sollten Sie noch Wasser im Blumenuntersetzer haben: Schütten Sie’s bitte aus. Denn falls die Mücken, die zurzeit an der Ostsee unterwegs sind, sich hier etablieren, kommt der nächste Lockdown freiwillig und mit geschlossenen Fenstern. Die 2021er-Küstenmücke ähnelt der gemeinen Wald- und Wiesenmücke, die man hier kennt, nur teilweise. Sie ist kleiner, was die akustische Vorwarnzeit verringert. Dennoch trotzt ihr Flügelschlag der steifsten Brise, und auch andere Weisheiten gelten für sie nicht: Keine Düne ist zu trocken, kein Parkplatz zu kahl, keine Sonne zu grell, als dass sie nicht in Myriaden über alles herfällt, was blutig riecht. Der „Nordkurier“ („Lesen Sie auch: Riesige Mückenschwärme auf Usedom gesichtet“) berichtet von Urlauberklagen und Apothekennotdienst am Limit. Nur die einschlägige Koryphäe, Dr. Doreen Werner vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung, erwidert kühl: Nicht alles, was einen plagt, ist eine Plage. Aber ihr Institut ist in Müncheberg bei Berlin und ihr Urlaubsort war offenbar nicht an der Ostsee. | |||||
|
Anlässlich der laufenden Schwerpunktwoche, während der die Polizei Radfahrer/innen vor sich und anderen zu schützen versucht, zitiert der RBB online Berlins obersten Verkehrspolizisten mit der Aussage, die meisten der 17 im vergangenen Jahr hier getöteten Radfahrer seien durch eigenes Verschulden gestorben. Das ist zugespitzt; wörtlich sagte der Polizeidirektor, dass „zu einem großen Teil auch das Eigenverschulden unfallursächlich“ sei. CP-Faktencheck: Neun der 17 Opfer wurden von Rechtsabbiegern getötet, einer von einem Raser, ein weiterer von einem aufgefahrenen SUV. Zwei starben bei Alleinunfällen. Und drei der vier Toten, die nach landläufigen Kriterien selbst schuld waren, waren mindestens 78 Jahre alt, was eher für Überforderung mit der heutigen Art des Straßenverkehrs spricht als für besonderen Leichtsinn. | |||||
|
|
|
|
| |||||
|
| |||||
|
| |||||
| |||||
| |||||
|
| |||||
|
| |||||
|
| |||||
| |||||
| |||||
|
| |||||
|
| |||||
|
| |||||
| |||||
| |||||
|
| |||
|
| ||||||
| ||||||
| ||||||
|
| ||||
|
| ||||||
| ||||||
| ||||||
| ||||
| ||||
| ||||
| |||||
| |||||
|
| ||||||
|
| |||
|
| |||
|
|
|
| |||||
| |||||
| |||||
| |||||
| |||||
|
| |||
| |||
| |||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Laden...
Laden...