Liebe Frau Do, Armin Laschet hat reinen Tisch gemacht. Auf die Frage, ob er im Fall des Scheiterns bei der Bundestagswahl am 26. September für sich „ein Rückfahrticket nach Düsseldorf“ beanspruche, um weiter als Ministerpräsident regieren zu können, sagte er der FAZ: „Klares Nein.“ Richtig so, das bevölkerungsreichste Bundesland ist schließlich keine Resterampe. Aber das klare Nein ist aus meiner Sicht für NRW nicht klar genug: Warum er den Weg nicht nur halb, sondern ganz freimachen sollte, argumentiere ich in meinem Leitartikel. Die Umfragewerte bleiben ein Problem für die Union. Auch im Politbarometer der Forschungsgruppe Wahlen, mit der wir zusammenarbeiten, liegen die Grünen bei der Sonntagsfrage knapp vorn. Martin Kessler hat die Daten ausgewertet. Forsa-Chef Manfred Güllner sieht das aktuelle Bild nicht als flüchtige Momentaufnahme. Grünen-Chefin Annalena Baerbock habe „sehr gute Chancen, ins Kanzleramt zu kommen“. Das gilt nicht für Olaf Scholz: Wie die SPD vor dem Parteitag am Sonntag dasteht, beschreiben Jan Drebes, Martin Kessler und Birgit Marschall. Armin Laschet hatte in der K-Frage Jens Spahn hinter sich gebracht, dem selbst Ambitionen aufs Kanzleramt zugetraut wurden. Doch der hat dank Corona als Bundesgesundheitsminister mehr als genug zu tun und steht ständig in der Kritik. Sein aktuelles Fazit: „Wir werden die dritte Welle nicht alleine durch das Impfen brechen“, sagt er in einem großen Interview, das Kerstin Münstermann und Jana Wolf geführt haben. Wann aber ist der Spuk endlich vorbei? Oder werden wir uns an ein Leben mit dem gefährlichen Erreger gewöhnen müssen? Die Wissenschaft ist optimistisch, trotz berechtigter Warnungen. Wolfram Goertz, selbst promovierter Mediziner, begleitet Sie seit mehr als einem Jahr fachkundig durch die Pandemie. In einem ausführlichen Text zieht er eine Zwischenbilanz, die ich sehr erhellend finde. Eben waren wir schon kurz bei Annalena Baerbock, die immer wieder gefragt wird, ob sie ihre Aufgaben als Mutter und die Kanzlerkandidatur unter einen Hut bringen könne. Morgen ist Muttertag, der gerade jetzt zeigt, was Mütter alles schaffen können. Alina Lobkowicz aus Düsseldorf hat vier Kinder zwischen 18 Monaten und neun Jahren. Während die Großen im Homeschooling sind, zerrt das Baby am Bein. Ihr Glückskonzept ist: Einfach keine Pläne machen, es kommt sowieso anders, wie sie Claudia Hauser erzählt hat. Ein Sträußchen zum Muttertag – das ist zu wenig. Wie wäre es mit einem Garten voller Blumen? Wie sich der ohne allzu großen Aufwand hinkriegen lässt, hat Julia Siegers recherchiert – und empfiehlt Lilien. Ein großes Geschenk hält der Sonntag ziemlich sicher bereit, für Mütter und auch alle anderen in unserer Region: Der Regen pausiert, es wird warm, die Sonne scheint. Genießen Sie den einen Sommertag, den uns der Wetterbericht vorhersagt – bis Montag! Herzlich Ihr Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |