Liebe/r Leser/in, die Bitte der scheidenden Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer, die Bewerber um ihre Nachfolge mögen sich doch einigen, ist verhallt. Seit diesem Sonntag steht fest, dass es auf dem CDU-Bundesparteitag eine Kampfabstimmung geben wird. Denn Armin Laschet hat die Kommunalwahlen an Rhein und Ruhr klar gewonnen. Er stand zwar nicht selbst zur Wahl, doch das ordentliche Ergebnis seiner Bürgermeister und Landräte darf der Ministerpräsident als Bestätigung des Regierungshandelns in NRW werten. Es gibt für ihn keinen Grund, seine Ambitionen um das höchste Parteiamt aufzugeben. Armin Laschet wird antreten. Heißt das auch, dass es im Falle seines Wahlsiegs einen Kanzlerkandidaten Armin Laschet geben wird? Hier kommt Markus Söder ins Spiel. Der CSU-Chef und Ministerpräsident von Bayern betont seit Wochen, er habe bei dieser Kür ein Wörtchen mitzureden. Und auch Laschet sagte vergangene Woche, die Frage sei mit der CSU „auf Augenhöhe zu entscheiden – nicht durch Überstimmen“. Sollte Söder seinen NRW-Kollegen als Kanzlerkandidaten ablehnen und selbst auch nicht antreten wollen, was vor dem Hintergrund seines Mein-Platz-ist in-Bayern-Mantras keineswegs gewiss ist, braucht es einen Kompromisskandidaten. Am besten jemanden, der jung ist und in einem herausragenden Amt bewiesen hat, dass er Verantwortung tragen kann. So wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, neben Söder und Laschet der dritte Corona-Manager dieser Tage. Lesen Sie dazu die Analyse meiner Kollegen Jan Garvert, Jan Wolf Schäfer und Sara Sievert im aktuellen FOCUS. Ich wünsche Ihnen einen guten Start in diese sommerwarme Woche. |