| Liebe Leserin, lieber Leser, |
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Selbstversuche von Wissenschaftlern gefährden deren Gesundheit. Aber nicht alle enden so wie der des Arztes Barry Marshall: Im Jahr 1984 schluckte er Bakterien, die er aus dem Magen eines an Gastritis leidenden Patienten isoliert hatte. In der Folge erkrankte Marshall selbst, konnte so die Ursache für Magengeschwüre nachweisen und erhielt dafür gut 20 Jahre später den Nobelpreis für Medizin und Physiologie. | Frauke Zbikowski | Redakteurin im Ressort „Wissenschaft“. | |
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| Eher zweifelhaft war der Ruhm, den der US-amerikanische Erfinder und Chemiker Thomas Midgley erlangte: 1924 inhalierte er vor Journalisten den Benzinzusatz Bleitetraethyl, um dessen Harmlosigkeit zu demonstrieren. Dabei wusste Midgley, wie giftig die Chemikalie ist: Bei Standard Oil waren kurz zuvor Arbeiter an dem Stoff gestorben. Auch Midgley laborierte nach seiner Demonstration über ein Jahr an einer Bleivergiftung. Trotzdem setzte sich Bleitetraethyl als Antiklopfmittel durch, die Bleibelastung durch den Verkehr nahm mit der Massenmotorisierung nach dem Zweiten Weltkrieg zu. Verbleites Benzin wurde in Deutschland erst Ende der Neunzigerjahre verboten, in der gesamten EU erst im Jahr 2000. Midgleys zweiter Selbstversuch verlief für ihn glimpflicher, führte aber zu Umweltschäden ähnlichen Ausmaßes: Er inhalierte wieder einen Stoff, dieses Mal Freon, einen Fluorchlorkohlenwasserstoff. Der Stoff ist tatsächlich ungiftig, brennt nicht und wurde deshalb als Kühlmittel eingesetzt, später als Treibgas in Spraydosen oder für die Herstellung von Schaumstoff. Dass die Stoffgruppe der Fluorchlorkohlenwasserstoffe, FCKW, die Ozonschicht der Atmosphäre zerstört, entdeckten Wissenschaftler erst in den Siebzigerjahren. Verboten wurden FCKW im Jahr 1987 mit dem Montrealer Protokoll. Derzeit beunruhigt eine ähnliche Stoffklasse die Wissenschaft: Perfluorierte Kohlenwasserstoffe, PFAS, auch Ewigkeitschemikalien genannt. Sie werden für Bratpfannen genutzt, für Funktionskleidung, die Halbleiterproduktion und Akkus. Mit PFAS hat nun Klaus Abraham einen Selbstversuch mit PFAS unternommen. Er ist Arzt und leitet beim Bundesinstitut für Risikobewertung die Arbeitsgruppe Humanstudien. Er hat mehrere dieser Substanzen zum Frühstück gegessen und über ein Jahr lang Blut und Ausscheidungen analysiert. PFAS sind nicht akut giftig. Aber sie reichern sich in der Umwelt an, werden nicht abgebaut und können die Gesundheit schädigen. Die EU prüft daher ein Verbot dieser Substanzklasse. Warum isst jemand solche Substanzen? Klaus Abraham erzählt es hier im Interview. Über ein anderes Umweltproblem berichten wir diese Woche ebenfalls, nämlich über Plastikmüll. In Südkorea verhandelt die Weltgemeinschaft, wie sie damit in den nächsten Jahren umgehen soll. Warum wir unsere Umwelt erhalten sollten, zeigen uns Geschichten über Tiere, etwa über den Grönlandhai. Er ist einer der faszinierendsten Meeresbewohner, denn er kann so alt werden wie ein Baum: an die 400 Jahre. Einen Hauch von Unendlichkeit spüren wir beim Blick ins All. Dazu soll von 2028 an das „Extremely Large Telescope“, das bisher größte Teleskop, beitragen, das gerade in der Wüste Chiles gebaut wird. Mit dabei: Wissenschaftler des European Southern Observatory aus Garching. Mein Kollege Ulf von Rauchhaupt hat mit ihnen gesprochen. Mehr aus der Welt der Wissenschaft lesen Sie weiter unten. Herzliche Grüße Ihre Frauke Zbikowski
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| | | Ewigkeitschemikalien gelangen aus der Umwelt in unseren Körper. Doch was da passiert, ist ziemlich unklar. Deshalb hat der Arzt Klaus Abraham einen Selbstversuch gewagt: Er hat die Stoffe gegessen. |
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| | | Langlebigkeit ist das neue Statussymbol. Nun fordern Wissenschaftler, das Konzept auch auf die uralten Tiere unserer Erde anzuwenden. Denn gerade alte Tiere sind Hüter wertvollen Wissens und wichtig für die Stabilität der Ökosysteme. |
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| | | In der chilenischen Wüste entsteht gerade ein gigantisches neues Teleskop der Europäischen Südsternwarte. Es wird vielleicht das größte aller Zeiten. |
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| | | An Long-Covid erkranken immer wieder Menschen, eine Heilung gibt es noch nicht. Die Charité-Immunologin Carmen Scheibenbogen hofft aber, dass Therapien Betroffenen bald ursächlich helfen. Und sie beklagt hohe Hürden für die Forschung. |
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| | | Werden wir all die ausgedienten Mülltüten, Orangennetze und Zahnbürsten jemals wieder los? Die Weltgemeinschaft und die Wissenschaft ringen um eine Lösung. |
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| | | Die Elektrokrampftherapie erscheint veraltet und grausam. Doch in moderner Form wird sie immer häufiger eingesetzt – und gilt als eine der wirksamsten Behandlungen gegen Depressionen. |
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| | | Die Hagebutte kennt man von Tee und Juckpulver. Dabei liefert sie auch massig Vitamin C, lindert Schmerzen und könnte gar bei Unfruchtbarkeit helfen. Gerade ist Erntezeit. |
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