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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Freitag, 24.07.2020 | Teils sonnig, teils wolkig bei max. 25 °C. | ||
+ Modellprojekt Ladelaternen überschätzt Laternenumfang + Urlauber sollen an Berliner Flughäfen auf Corona getestet werden + Schlachtensee gehört laut CNN zu den 20 besten Badestellen weltweit + |
von Lorenz Maroldt |
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Guten Morgen, noch 99 Tage sind es bis zum Geburtstag des Flughafenchefs (und bis zur Eröffnung des BER), aber wir wissen ja: „Ein Flughafen ist nie fertig“ (Engelbert Lütke Daldrup). Immerhin teilte die Flughafengesellschaft gestern schon mal mit: „Umfangreiches Angebot zur Berichterstattung geplant“. Hui! Und an der Zufahrt zum BER wurde ein „Prof. Dr. Ing. E. Lütke Daldrup“-Obelisk errichtet (hier zu sehen). Wenn diesmal wirklich alles klappt, startet der Checkpoint eine Petition zur Umbenennung der Zubringerautobahn A113 in „ELD1“. | |||||
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Über das Modellprojekt Ladelaternen für E-Autos (1000 Masten sollten angezapft werden) haben wir im Checkpoint schon öfter berichtet – seinen Namen hat es verdient: Wie bei Berliner Projekten üblich, funktioniert hier nichts. Jan Thomsen, Sprecher der Verkehrsverwaltung, erklärt uns, woran es diesmal hakt: „Im Fortschritt des Projekts wurde festgestellt, dass die derzeit bundesweit geltenden technisch-regulatorischen Anforderungen an Ladeinfrastruktur eine Realisierung in öffentlichen Beleuchtungsmasten nicht wie geplant erlauben.“ Oder, mit anderen Worten: „Im Fortschritt des Projekts“ wurde festgestellt, dass „ein Laternenmast dafür zu eng ist“. Das Projekt ist übrigens Teil des „Sofortprogramms Saubere Luft 2017-2020“, also schon ein bisschen älter. Vor anderthalb Jahren, im Januar 2019, zitierte die Projektwebsite den Sprecher der Verkehrssenatorin noch so: „Wir wollen wissen, inwiefern öffentliche Laternenladepunkte dazu beitragen können, Elektromobilität für immer mehr Menschen attraktiv zu machen.“ Was wir heute, im Juli 2020, immerhin schon mal wissen: Wie lange es im Land Berlin dauert, einen Laternenmast auszumessen. | |||||
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Nachdem das Grauflächenamt Tempelhof-Schöneberg in der Vorbergstraße den ungehinderten Blick auf Blech und Beton erfolgreich wieder freigeholzt hat (CP vom 2.7.), erreichte uns gestern folgende entzückende Mail aus Steglitz-Zehlendorf, wo tatsächlich noch ein Grünflächenamt existiert, an einen pflanzungswilligen Bürger aus der Parallelstraße: „Vielen Dank für Ihre E-Mail vom 20.07.2020 mit dem Anliegen, eine Baumscheibe in der o.g. Straße zu begrünen und zu pflegen. Da Sie sich diesem Engagement annehmen und durchführen wollen, tragen Sie einen wertvollen Beitrag zu einem gepflegteren Stadtbild bei und sind für andere Bürgerinnen und Bürger ein gutes Vorbild. Der Fachbereich Grünflächen ist Ihnen dankbar, dass Sie solch ein verantwortungsvolles Ehrenamt ausführen möchten und begrüßt dieses sehr.“ | |||||
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Zur Aktion des Grauflächenamts in Tempelhof-Schöneberg erreichte uns auch eine Mail von Uwe Szelag, Ex-Baustadtrat der Grünen in Wilmersdorf – er meint: „Die Abholzkolonne aus der Vorbergstraße wäre sinnvoller auf der Grünfläche vor dem S-Bahnhof eingesetzt worden“ – dort ist die vor drei Jahren von den Wasserwerken angelegte Grünfläche ohne jede Pflege zur einer wild wuchernden Krautwiese voller Ratten verkommen. Hm… S-Bahn, Wasserwerke, Bezirksamt? Also auf dieser Fläche lässt sich doch sicher hervorragend eine Partie Behördenpingpong spielen. | |||||
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Berlin will die Urlaubsrückkehrer aus Corona-Risikogebieten von kommender Woche an bereits direkt nach der Landung auf den Flughäfen testen lassen – und zwar „flächendeckend“. Aber was ist mit Distanzlosen und Feierwütigen, die aus vermeintlich risikoarmen Gebieten wie Malle kommen (eine Cottbusser Familie hat das Virus gerade von dort als Andenken mitgebracht). Was mit denjenigen, die aus einem Risikogebiet kommend zuvor umgestiegen sind und jetzt als Inlandseisende landen? Was mit denjenigen, die mit dem Auto oder der Bahn zurückkommen (oder mit dem Fahrrad)? Ein paar Antwortversuche finden Sie hier, und was Sie selbst davon halten, können Sie uns jetzt in der Checkpoint-Umfrage des Tages mitteilen. | |||||
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„Erzähl mal weiter“ – gemeinsam mit Berliner AutorInnen und Ihnen wollen wir während der Sommerferien Fortsetzungsgeschichten schaffen. Die vierte beendet heute Hatice Akyün (die vorherigen Parts lesen Sie hier). Kiez-Hollywood von Hatice Akyün, Eckart Brandtstaedter, Isabella Garcia Fuchs und Ümit Atak „Ich lasse ihn ungern alleine... denn in unserer Wohnung gibt es Geister.“... „Eine Million Singles in dieser gottverdammten Stadt, und ich treffe ausgerechnet den einen, der beruflich was mit Hunden macht“, dachte sie und verdoppelte mit pochendem Herzen den amtlich vorgegebenen Sicherheitsabstand zu ihm. Auch wenn er ihr gefiel, jetzt, da sie ihn zum ersten Mal ohne Maske sah, ein Hundehalter ging gar nicht. Er bemerkte ihre Angst und versuchte sie zu beruhigen: „Der tut nichts, der will nur spielen.“ „Ja, das sagen sie alle und dann hängen die Dinger einem an der Backe“, antwortete sie. „Als Kind hat mich ein Dackel in die Wange gebissen. Hier, die Narbe habe ich immer noch“, und zeigte auf ihr Gesicht. „Seitdem habe ich Angst vor Hunden.“ „Das ist eine Narbe“, säuselte er fragend, „ich dachte, das wäre ein Grübchen.“ Jetzt pochte ihr Herz wieder, aber diesmal, weil seine Augen und sein Mund gleichzeitig lächelten. „Diese Geister“, fragte sie, „kann man die mal treffen?“ „Ja, aber nur, wenn du Henry streichelst.“ Sie beugte sich ängstlich herunter und ganz vorsichtig strich sie über sein raues Fell. Er lächelte und sagte: „Meine Mutter ist Französin. Sie hat mir beigebracht, wie eine echte Tarte Tatin gebacken wird.“ Hier geht es kommende Woche mit der nächsten Geschichte weiter – dann mit Team Checkpoint. | |||||
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