Liebe Frau Do, der Koalitionsausschuss hat sich verändert, mit Bundesfinanzminister Olaf Scholz spricht nun auch stets der SPD-Kanzlerkandidat. Was diese neue Rolle des Vizekanzlers der Groko für die Union bedeutet, beschreiben Jan Drebes und Birgit Marschall. Beschlossen wurde gestern Abend unter anderem die Verlängerung des Kurzarbeitergeldes von regulär zwölf auf bis zu 24 Monate. Die Regelung soll bis Ende 2021 gelten. Ob das wirklich richtig ist? Auch ich wünsche mir sozialen Frieden im Land, nicht nur im Wahljahr, sondern auch in den nächsten Jahren. Über einen so langen Zeitraum Arbeitsplätze staatlich zu subventionieren, ist auf jeden Fall eines: teuer. Und die Quittung kommt erst viel später. Scheinbar im Widerspruch zu den Staatshilfen stehen die neuesten Wirtschaftsdaten, die Birgit Marschall vorstellt. Denn laut ifo-Institut befindet sich die deutsche Wirtschaft schon „auf Erholungskurs“. Warum es sich aber um „einen geliehenen Aufschwung“ handelt, schreibt Antje Höning in ihrem Leitartikel. So passt dann doch wieder das eine zum anderen – was ich allerdings nicht als beruhigend empfinde. Ebenfalls nicht beruhigend ist die Debatte über die Tests für zurückkehrende Urlauber. Meinen lange gebuchten Mallorca-Flug habe ich inzwischen mehrfach verschoben, ich erzählte Ihnen davon. Aktuelles Abflugdatum: 31. Oktober, also in gut zwei Monaten. Ob die Insel bis dahin noch als Risikogebiet gilt? Gute Frage. Noch hilfreicher wäre es aber zu wissen, welche Regeln in den nächsten Wochen gelten: verpflichtende Corona-Tests? Quarantäne? Verstehen Sie mich nicht falsch – ich werde nicht leichtfertig Risiken eingehen. Wenn es nicht geht, dann eben nicht. Aber die Pflichttests führen jetzt offenbar doch zu Engpässen, sodass sie möglicherweise wieder eingestellt werden. Das Wirrwarr um die Tests beschreibt Henning Rasche in seiner Analyse. „Willst du immer weiter schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah“, hat Goethe gedichtet. Wenn die Fernurlaube früherer Zeiten also keine Option mehr sind, könnte es vielleicht das Eigenheim mit Garten sein. Allerdings ist günstiges Bauland schwer zu finden. Wo das in NRW gelingen kann, hat Georg Winters zusammengetragen. Ich klinke mich trotzdem für ein paar Tage aus; wir fahren nach Bayern. Eva Quadbeck übernimmt die „Stimme des Westens“ ab morgen. Am nächsten Dienstag melde ich mich wieder – bis dahin wünsche Ihnen eine großartige Zeit, im Sinne der zweiten Hälfte des Goethe-Gedichts: „Lerne nur das Glück ergreifen. Denn das Glück ist immer da.“ Herzlich Ihr Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |