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Liebe Leserinnen & Leser,
vergangene Woche sorgte Galeria Karstadt Kaufhof für reichlich Rummel mit der Wiedereröffnung von drei Filialen mit neuem Konzept. Doch das vermeintliche "Weltstadthaus" überzeugt längst nicht jeden. So moniert WHU-Handelsprofessor Martin Fassnacht auf Twitter: "Braut wurde mit so viel günstiger Schminke verblendet, dass mich das kalte Vergänglichkeitsgefühl immernoch nicht los lässt - Ein 'Feel Bad'-Ort, dessen Aura dem Bodenbelag gleicht: Plastik, das Stein oder Parkett vorgaukeln soll..."
Ihnen eine erfolgreiche Woche, Ihr Florian Treiß
Nach dem Schwesterunternehmen Lidl hat nun auch Kaufland ein eigenes Loyalty-Programm für Kund*innen gestartet: Die "Kaufland Card" gibt es wahlweise als Plastikkarte oder als digitale Version in der Kaufland-App. "Mit der Kaufland Card haben wir ein Vorteilsprogramm geschaffen, das in unseren Filialen und auf dem Online-Marktplatz einsetzbar ist. Damit bieten wir unseren Kunden einen echten Mehrwert und machen ihren Einkauf bei uns noch attraktiver und flexibler und das sowohl online, als auch in der Filiale", sagt Andreas Schopper, Geschäftsleiter Einkauf Deutschland. Die Kaufland Card gewährt u.a. zusätzliche Rabatte, bietet exklusive Coupons und ein Treueprogramm.
Die Drogerie- bzw. Warenhauskette Müller bietet ihren Kund*innen ab heute in der eigenen App eine eigene Zahlungslösung an, berichtet die "Lebensmittelzeitung". Müller Pay ist mit dem eigenen Bonusprogramm "Müller blüten" verknüpft und basiert auf dem bargeld- und kontaktlosen Bezahlverfahren des österreichischen Anbieters Bluecode. Dabei wird an der Kasse ein QR-Code erzeugt, der vom Kassenpersonal eingescannt wird. Dabei können Kund*innen dann in einem Vorgang nicht nur bezahlen, sondern auch Coupons aus der App einlösen und die Punkte namens "Müller Blüten" sammeln. Ähnlichen All-in-One-Lösungen für Payment, Couponing und Loyalty hatten zuvor schon Payback und Lidl lanciert.
Gemeinsam mit dem Softwareentwickler Piazza Blu launcht Zeitfracht eine Shopping-App für lokale Buchhandlungen. Mit der Click&Collect-App namens "Buchkatalog" können Kund*innen per Smartphone Bücher in lokale Buchhandlungen oder direkt nach Hause bestellen und den Bücherkauf per Smartphone bezahlen. Zeitfracht ist nicht nur Mehrheitseigner der nach erfolgreich überstandener Insolvenz wieder auf Kurs segelnden Adler Modemärkte, sondern auch der größte Buchgroßhändler in Deutschland. Die App soll nun die Buchhandelspartner ins Mobile-Shopping-Zeitalter führen.
Endlich ein neuer Lieferdienst für Berlin! Mit Alpakas startet ein neuer Lebensmittel-Lieferdienst in der Hauptstadt, der sich mit unverpackten Lebensmitteln als USP von der Konkurrenz wie Gorillas, Flink, Getir, Foodpanda oder Flaschenpost abheben will. Geliefert wird ganz zeitgemäß in kompostierbaren Tüten, Mehrweg-Taschen oder in Mehrweg-Gläsern statt in Plastikverpackungen. Im Sortiment fehlen (noch) Frischwaren wie Wurst, Fleisch und Käse, das Liefergebiet ist auf das Stadtzentrum begrenzt.
Der Handelsimmobilien-Investor X-Bricks will an die Börse. Das durch den Kauf von Real-Filialen bekanntgewordene Unternehmen könnte laut Handelsblatt schon im 1. Quartal 2022 an die Frankfurter Börse gehen und will dort Aktien im Wert von rund 500 Mio Euro platzieren. X-Bricks hatte 34 ehemalige Real-Filialen übernommen und vermietet die Gebäude mit einer Gesamtmietfläche von rund 425.000 Quadratmetern an Handelskonzerne wie Kaufland, Edeka und Globus.
Shopify hat seinen Umsatz im abgelaufenen Quartal um 46 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Der Quartalsumsatz der Software-Plattform für Onlinehändler stieg auf 1,12 Milliarden Dollar. Die kommenden drei Vorweihnachtsmonate sollen laut Vorstand einmal mehr das stärkste Geschäftsquartal des Jahres werden. Coronabedingte Lieferkettenprobleme ziehen aber auch bei Shopify nicht spurlos vorbei. So wachsen die Umsätze mit Abo- und Händlerlösungen etwas langsamer als in den Vorjahren. Mit der Übernahme des britischen Commerce-Software-Unternehmen Eporta will Spotify weiter wachsen.
Die Umsätze im deutschen Einzelhandel sind im September zurückgegangen, meldet das Statistische Bundesamt. So gab ein Minus von 0,9 Prozent zum Vorjahresmonat bzw. von 2,5 Prozent zum Vormonat August (beides real, das heißt preisbereinigt). Immerhin: Im Vergleich zum Vorkrisenmonat Februar 2020 lag der Einzelhandelsumsatz im September 2021 real 3,7 Prozent höher. Besonders hart trifft es den Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren: Dieser verzeichnete einen Umsatzrückgang von 9,6 Prozent gegenüber August 2021 und liegt noch 7,8 Prozent unter dem Vorkrisenniveau.
Verdi ruft zum Streik bei Amazon auf. Ab Montag sollen die Beschäftigten an den Standorten Leipzig und Bad Hersfeld, ab Dienstag in Werne, Rheinberg, Koblenz und Graben ihre Arbeit niederlegen. Der Online-Riese weigert sich hierzulande seit acht Jahren, die Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels anzuerkennen. Bisher beißt Verdi bei Amazon auf Granit. Ob das Druckmittel dieses Mal Aussicht auf Erfolg hat, darf wohl bezweifelt werden. Wie lange die Belegschaft streiken soll, ist noch offen.
Was sind die Statussymbole in einer Welt, in der das öffentliche Leben immer stärker remote stattfindet? Digital Fashion könnte eine Antwort darauf sein – und gleichzeitig viel mehr als nur digitale Mode. So versteigerte Dolce & Gabbana im September für insgesamt 5,65 Millionen US-Dollar eine Kollektion, die aus geschützten digitalen Unikaten besteht. Einige Teile gab es im Set mit maßgeschneiderten, physischen Einzelstücken, darunter auch das teuerste Stück der Kollektion: Der „Glass Suit“ ging für rund eine Million US-Dollar über die virtuelle Ladentheke und ist damit der teuerste Anzug, den das Label je verkauft hat. Das Blog der Otto Group beleuchtet das Phänomen näher und hat Konsument*innen befragt, ob sie sich rein digitale Mode kaufen würden.
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