Vorsicht, hier braut sich etwas zusammen! Was am Wochenende in ganz Deutschland auf die Straßen ging, war in höchstem Maße besorgniserregend: Da tummelten sich zwischen verunsicherten Bürgern, die unter den Maßnahmen gegen Corona finanziell leiden, rechtsextreme Reichsbürger, linksextreme Impfgegner und echte Wirrköpfe. Alle dicht an dicht, ohne Sicherheitsabstand. „Masken sind ungesund“ stand auf einigen Transparenten, auf anderen wurde Microsoft-Gründer Bill Gates als Verursacher der Corona-Pandemie geschmäht. In Berlin gab es Flaschenwürfe und Festnahmen unter „Wir sind das Volk!“-Gegröle. Was die Pegida-Spaziergänge der vergangenen Jahre waren, scheinen die Hygienedemos der Gegenwart zu werden: ein Sammelbecken aller Unzufriedenen, eine gärige Bewegung, die der Hass auf alles Etablierte eint. Und die Politik marschiert, zum Beispiel in Person des FDP-Politikers Thomas Kemmerich, mit. Dabei ist es jetzt wichtig, eine klare Trennlinie zu ziehen: Aus der Bekämpfung der Corona-Pandemie darf keine Demokratie-Krise werden. Wer demonstrieren geht, der sollte sich genau anschauen, unter welchen Fahnen er da marschiert. Demokratische Opposition gibt es eher unter den Dächern unserer Parlamente als unter Alu-Hüten. | Markus C. Hurek, Politik & Wirtschaft |
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