Radio Prague International

Nachrichten: Freitag, 26. April, 2024

Ferdinand Hauser

Tschechischer Milliardär Křetínský steigt bei Stahlgeschäft von Thyssenkrupp ein

Der deutsche Konzern Thyssenkrupp verkauft einen Anteil von 20 Prozent seiner Stahlsparte an die Investitionsgruppe EP Corporate Group (EPCG) des tschechischen Milliardärs Daniel Křetínský. Darüber informierte Thyssenkrupp Steel am Freitag in einer Pressemitteilung. Ein Preis für die Transaktion wurde nicht genannt. Der Mitteilung zufolge soll der Transfer bis Ende des Geschäftsjahres abgeschlossen sein. Dem Vorhaben müssen aber noch die zuständigen Behörden und der Aufsichtsrat des deutschen Konzerns zustimmen.

Laut der Pressemitteilung verhandeln die beteiligten Unternehmen auch über die Übernahme weiterer 30 Prozent durch Křetínskýs Konzern. Ziel sei die Bildung eines Gemeinschaftsunternehmens, hieß es.

Ernteausfälle durch Frost: Winzer und Obstbauern in Tschechien beziffern Schäden

Die Schäden durch den Frost im April belaufen sich für die tschechischen Winzer auf über zwei Milliarden Kronen (79,5 Millionen Euro). In Böhmen, wo vier Prozent aller tschechischen Weingüter liegen, wurden 95 Prozent der Weinberge durch die kalten Temperaturen beschädigt. In Mähren belaufen sich die Frostschäden auf mindestens 25 Prozent. Darüber informierte am Freitag der tschechische Winzerverband, der die Daten aus einer Umfrage unter seinen Mitgliedern erhob.

Auch der Verband der Obstbauern meldete am Freitag aktuelle Zahlen zur zurückliegenden Frostwelle. Derzeit seien aufgrund der Ernteausfälle rund 500 Bauern in ihrer Existenz bedroht, hieß es. Laut Verbandspräsident Martin Ludvík verhandele man mit dem Landwirtschaftsministerium über mögliche Hilfsleistungen.

Gutachten: Amokläufer der Karlsuniversität soll nicht psychisch krank gewesen sein

Das Motiv des Amokläufers, der im vergangenen Dezember 14 Menschen und sich selbst an der Philosophischen Fakultät der Prager Karlsuniversität getötet hat, soll keine psychische Erkrankung gewesen sein. Mit Verweis auf den Bericht einer Gutachterin teilte dies am Donnerstag die Staatsanwältin Jana Murínová im Sicherheitsausschuss des tschechischen Abgeordnetenhauses mit.

Früheren Informationen zufolge soll der Täter in der Vergangenheit in der Psychiatrie behandelt worden sein. Murínová sagte dazu, dass ein Mensch die Hilfe eines Psychiaters in Anspruch nehme, bedeute noch nicht, dass er krank sei.

Tschechiens Außenminister Lipavský trifft ungarischen Amtskollegen in Budapest

Laut Tschechiens Außenminister Jan Lipavský (Piraten) ist der russische Imperialismus das größte Sicherheitsrisiko. Es sei im Interesse Europas, dass sich die Ukraine gegen die russische Aggression wehrt. Lipavský sagte dies am Freitag nach einem Treffen mit seinem ungarischen Amtskollegen Péter Szijjártó in Budapest. Szijjártó wiederholte die Haltung seines Landes, die Ukraine nicht mit Waffen zu unterstützen.

Tschechien und Ungarn vertreten im Hinblick auf den Krieg derzeit entgegengesetzte Ansichten. Vor seinem Abflug nach Budapest sagte Lipavský, trotz der Meinungsverschiedenheiten sei es wichtig, offen mit Partnern zu sprechen.

600. Todestag von Jan Žižka: Große Ausstellung in Tábor eröffnet

Im Hussitischen Museum in Tábor ist am Donnerstag eine große Ausstellung zu Jan Žižka eröffnet worden. Anlass ist der Todestag des Heerführers, der sich am 11. Oktober 2024 zum 600. Mal jährt.

Die Ausstellung erstreckt sich auf das gesamte Rathaus von Tábor und zeichnet das Leben des hussitischen Kriegers anhand von historischen Exponaten, aber auch von Comics und Filmen nach. Gezeigt wird die Schau noch bis zum 11. Mai 2025.

Russischer Konzern Gazprom soll Klage gegen tschechisches Energieunternehmen ČEZ eingereicht haben

Der vom Kreml kontrollierte Gaskonzern Gazprom soll bei einem russischen Gericht drei mitteleuropäische Unternehmen angeklagt haben, darunter auch den tschechischen Energiekonzern ČEZ. Darüber informierte am Freitag die russische Nachrichtenagentur Tass, die auf Dokumente der Justiz verwies. Die Anklagen sollen demnach am Donnerstag eingereicht worden sein. Weitere Einzelheiten wurden nicht bekanntgegeben.

Ein ČEZ-Sprecher teilte der Presseagentur ČTK mit, sein Unternehmen habe bisher keine Informationen zu der Klage erhalten. Vermutlich handele es sich um eine Reaktion auf ein Verfahren vor dem Arbitragegericht in Genf, so der Sprecher. Wegen ausbleibender Gaslieferungen aus Russland hatte ČEZ dort Anfang 2023 eine Entschädigung von Gazprom gefordert.

Das Wetter am Samstag, 27. April

Am Samstag ist es in Tschechien heiter. Ortsweise kann es regnen. Die Tageshöchstwerte erreichen 16 bis 20 Grad.

Tschechisch gesagt: Was bedeutet es, wenn ein Pfadfinder einen Biber fängt?

Der Heilige Georg heißt auf Tschechisch Jiří, und sein Namenstag wird hierzulande am 24. April begangen. Er gilt als der Schutzpatron der Pfadfinder. Diese weltweite Bewegung ist Thema in unserem heutigen Sprachkurs.

Beitrag für eine stabilere Welt: Erster tschechischer Entwicklungstag feiert die internationale Zusammenarbeit

Am Donnerstag fand im Prager Außenministerium der erste tschechische Entwicklungstag statt. Hochrangige Akteure aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft diskutierten über die Entwicklungszusammenarbeit im Ausland. Und auch die breite Öffentlichkeit konnte mehr über die weltweiten Hilfsprojekte Tschechiens erfahren.

Mit dem Ärzteethos vereinbar? In Tschechien gibt es eine weitere Initiative zur Legalisierung von Sterbehilfe

Aktive Sterbehilfe gilt in Tschechien nach wie vor als Mord. Mehrmals gab es aber schon Initiativen, ein vom Arzt assistiertes Sterben zu legalisieren. Überwogen haben bisher immer die Argumente, dass dies mit der medizinischen Moral nicht vereinbar sei, sowie auch die Warnungen vor einem möglichen Missbrauch. Ein neuer Gesetzesentwurf hat die Debatte nun erneut belebt, und unlängst äußerte sich auch Präsident Petr Pavel dazu – mit dem für die hiesige Politikszene ungewohnt klaren Standpunkt nämlich, dass ein Mensch sehr wohl die Entscheidung treffen dürfe, sein Leben zu beenden.

Musica non grata: Märchen mit Musik von Lena Stein-Schneider in der Prager Kinderklinik uraufgeführt

Der Zyklus Musica non grata ist vor Kurzem zu Ende gegangen. Im Rahmen der Initiative wurde aber auch ein Puppenspielmärchen mit Musik von Lena Stein-Schneider in Prag uraufgeführt, und das wird nun auch über den Projektzeitraum hinaus gezeigt. Die Premiere des Stücks fand am 6. April in der Kinderklinik in Prag-Motol statt.

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