Liebe/r Leser/in, gehen Sie oder einer der Männer in Ihrem Umfeld zur Prostata-Tastuntersuchung? Krebsforscher halten sie leider für sinnlos und empfehlen die Etablierung eines besseren Programms. Das ist aber (finanz-)politisch umstritten. Informieren Sie sich hier außerdem über Erfahrungen mit der Cannabis-Freigabe und folgen Sie der Abwehrstrategie weiblicher Frösche gegenüber lästigen Liebhabern. | Eine interessante Lektüre wünscht Ihnen Kurt-Martin Mayer Wissen & Gesundheit |
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Neues aus Wissen und Gesundheit |
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| 1. Krebstest versagt in beide Richtungen | Es ist nicht das erste Ergebnis dieser Art, könnte aber zum Sargnagel der Prostatakrebs-Früherkennungsuntersuchung auf Kassenkosten nach derzeitiger Methode werden. Sie besteht darin, dass jeder Mann in Deutschland das Recht hat, ab dem Alter von 45 einmal jährlich bei einem Arzt einen Tastbefund erheben zu lassen. Forscher aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg kommen nun zu dem Schluss, dass dieses Schema nicht zur Früherkennung von Prostatakrebs geeignet ist. Sie beziehen sich in ihrer aktuellen Analyse auf die junge Gruppe der 45-Jährigen, für Ältere gab es ähnliche Resultate schon früher. Daten von 6537 Teilnehmern einer kontrollierten Studie im Alter von 45 standen den Wissenschaftlern zur Verfügung. Die 57 verdächtigen Befunde nach der rektalen Tastuntersuchung wurden durch Gewebeproben überprüft. Nur bei dreien bestätigte sich der Verdacht. Die allermeisten Tastbefunde waren also falsch positiv. Auch umgekehrt ergab sich Bedenkliches. 86 Prozent der Männer, deren Prostatakarzinome bei einem Bluttest aufgefallen waren, hatten beim Abtasten einen „unauffälligen“ (also falschen) Befund. Führende Urologen, darunter Autoren der Studie, setzen sich seit Langem für den Bluttest auf PSA (prostataspezifisches Antigen) ein. Dieser Bluttest ist derzeit privat zu bezahlen. Die Reformer wollen ihn aber nicht jährlich oder nach Gutdünken von den Kassen bezahlt wissen. Das vorgeschlagene Schema sieht vor, dass jeder Mann je nach den Ergebnissen eines ersten PSA-Tests in sehr unterschiedlichen Jahresintervallen zu weiteren Tests eingeladen wird. Kurt-Martin Mayer Wissen & Gesundheit |
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Foto der Woche: Aufbruch zum Metallasteroiden | | Am morgigen Donnerstag will die NASA die Raumsonde „Psyche“ auf eine mehr als 3,5 Milliarden Kilometer lange Reise schicken. 2029 soll sie einen gleichnamigen Asteroiden erreichen, der zwischen Mars und Jupiter um die Sonne kreist. Radarbeobachtungen haben ergeben, dass der im Durchmesser etwa 250 Kilometer mächtige Himmelskörper fast vollständig aus Metall besteht, aus Eisen und Nickel, ähnlich wie das Innere der Erde. Die Sonde soll nun erkunden, ob es sich dabei um den Kern eines Protoplaneten handelt, der seinen Felsmantel verloren hat. Eine Schwerlastrakete vom Typ Falcon Heavy der Firma SpaceX wird „Psyche“ ins All tragen. Auf ihrem Flug durch das Sonnensystem kommt ein neuartiger Hall-Effekt-Antrieb zum Einsatz: Energie aus Solarpanels speist ein Ionentriebwerk. |
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| 2. Totstellen statt Sex | Männliche Grasfrösche sind ruchlose Liebhaber. Ihr Fortpflanzungseifer kostet viele Weibchen das Leben. Bislang nahmen Forschende an, die Froschfrauen seien in diesem Szenario hilflos. Ein Team des Berliner Naturkundemuseums hat jetzt ihre geschickten Strategien enttarnt, mit denen sie sich den Avancen entziehen – darunter eine besonders erstaunliche. Jedes Frühjahr versammeln sich die Tiere zu Tausenden an deutschen Teichen, wobei die Männchen deutlich in der Überzahl sind. Um sich keine Chance zur Fortpflanzung entgehen zu lassen, klammern sie sich mit aller Kraft an andere Frösche. Erwischen sie einen Geschlechtsgenossen, muss dieser einen speziellen Grunzlaut ausstoßen, um wieder entlassen zu werden. Die Weibchen werden indes überrannt. Oft ersticken sie in sogenannten Paarungsbällen (siehe Bild). Ihre Abwehrmechanismen sind vielfältig, wie die Berliner nun zeigen konnten. Sie reichen von einer Entklammerungsdrehung über lautes Quietschen und das Imitieren des männlichen Grunzsignals bis hin zum Vortäuschen des eigenen Todes. Die Weibchen strecken Arme und Beine dabei steif vom Körper weg und bewegen sich nicht mehr, bis die Männchen loslassen. „Ein Totstellen im Zusammenhang mit der Paarung ist außergewöhnlich und wird sehr selten beobachtet“, so Co-Autorin Carolin Dittrich. Die Methode gelte sonst als letztes Mittel, um nicht von Raubtieren gefressen zu werden. Alina Reichardt Wissen & Gesundheit |
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| 3. Legales Cannabis fördert Psychosen | Kanada war eines der ersten Länder, die Cannabis zum sogenannten Freizeitgebrauch legalisierten. Das war im Jahr 2018. Derzeit erscheinen Studien, die die Auswirkungen bilanzieren. Eine zeigt, dass die Zahl der Menschen, die wegen des Drogengenusses ins Krankenhaus mussten, zunächst nicht anstieg. Aber in jenen kanadischen Provinzen, die den Verkauf besonders liberalisierten, nahm die Hospitalisierungsrate tatsächlich zu, vor allem aufgrund von Psychosen. Eine weitere Untersuchung lobt, dass jetzt weniger Menschen wegen ihres Cannabisgenusses behördlich verfolgt werden – man kann den Stoff eben legal kaufen. Das habe „indirekte positive Gesundheitseffekte“. In Deutschland bekräftigt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) derzeit, die Legalisierung gesetzlich verankern zu wollen. Möglicherweise befasst sich nächste Woche erstmals der Bundestag damit. Ein Bündnis von Angehörigen psychisch erkrankter Menschen warnt. Viele junge Menschen unterschätzten Cannabis. Joints erhöhten das Risiko, an einer Psychose zu erkranken, mindestens um das Zweifache. Psychosen sind häufig mit Wahnvorstellungen und Realitätsverlust verbunden. Das Bündnis weist darauf hin, dass die Legalisierung den Schwarzmarkt offenbar nicht beseitigt. In Kanada stammen noch immer 40 Prozent des Cannabis vom Schwarzmarkt. Kurt-Martin Mayer Wissen & Gesundheit |
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