Sehr geehrte Damen und Herren, | das Robert-Koch-Institut (RKI) hat heute Vormittag eine vorsichtig optimistische Prognose abgegeben: Die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus in Deutschland würden wirken, die Sterberate sei momentan noch sehr gering, sagte RKI-Chef Lothar Wieler. Allerdings rechnet er damit, dass die Quote steigen wird. Wieler glaubt, dass bis Ostern „handfeste Zahlen“ vorliegen werden, die Aussagen über einen Trend ermöglichen. Eine Ausweitung der Tests auf das Virus, wie sie beispielsweise das Bundesinnenministerium in einem Strategiepapier vorgesehen hat, hält der RKI-Chef derzeit nicht für möglich. Vergangene Woche seien 350.000 Tests durchgeführt worden, „mehr ist aktuell nicht drin“. Die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen gab das RKI mit 61.913 an – ein Plus von 4615 seit dem Vortag. Die Johns-Hopkins-Universität meldete 66.885 Infizierte. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte bislang 583 Todesfälle, die das US-Institut 645 Tote. |
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Seit Österreich eine Mundschutzpflicht für Einkäufe in Supermärkten angekündigt hat, wird auch in Deutschland über eine solche Maßnahme diskutiert. Die Stadt Jena hat nun Fakten geschaffen und eine Maskenpflicht in der Öffentlichkeit angekündigt. Diese soll ab kommender Woche in „Jenaer Verkaufsstellen, dem öffentlichen Nahverkehr und Gebäuden mit Publikumsverkehr“ gelten, heißt es auf der Webseite der Stadt. „Dadurch wird die Sicherheit von Personal im öffentlichen Leben erhöht. Neben Masken werden auch Tücher oder Schals als Schutz anerkannt. Diese müssen aber auch die Nase und den Mund abdecken“, so die Ankündigung. Meine Kollegen arbeiten derzeit an einem Text, der alle wichtigen Fragen zum Thema Masken beantwortet und den wir im Laufe des Tages auf welt.de veröffentlichen werden. Wie Sie sich einen Mundschutz selbst nähen können, erfahren Sie hier. Während die Weltgesundheitsorganisation (WHO) von einer baldigen Stabilisierung der Lage in Europa ausgeht, ist sie angesichts der raschen Corona-Ausbreitung in den USA alarmiert. US-Präsident Donald Trump hält das allerdings nicht davon ab, in donaldtrumphafter Manier zu verkünden, die USA hätten „einen wichtigen Meilenstein im Krieg gegen das Coronavirus erreicht.“ In den USA seien bereits mehr als eine Million Menschen auf Corona getestet worden, das seien „bei Weitem mehr Tests als jedes andere Land auf der Welt.“ Das stimmt in absoluten Zahlen, aber nicht gemessen an der Bevölkerungszahl. So hat beispielsweise Südkorea pro Kopf mehr Menschen getestet als die Vereinigten Staaten. Trump will nun den zunächst auf einen Monat begrenzten Einreisestopp der USA für Besucher aus Europa verlängern. Er ließ allerdings offen, bis wann dieser Einreisestopp andauern soll. In Deutschland haben sich die Innenminister von Bund und Ländern in einer Telefonkonferenz am Montagabend für eine Beibehaltung der Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Ausbreitung ausgesprochen. Die Maßnahmen „müssen in aller Konsequenz aufrechterhalten und durchgesetzt werden“, ließ das Bundesinnenministerium wissen. Es war wieder Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, der für sein Bundesland schon zuvor angekündigt hatte, die Ausgangsbeschränkungen bis zum 20. April zu verlängern. „Andere Länder werden folgen“, schreibt mein Kollege Thomas Vitzthum. Wer anders entscheide, brauche dafür gute Argumente. Denn auch die Menschen außerhalb Bayerns würden sich inzwischen auf Söder verlassen. Für die Kanzlerkandidatenfrage in der Union wird das wohl Folgen haben – auch wenn Söder öffentlich bekundet, solche Debatten interessierten ihn gerade nicht: „An alle Kollegen im politischen Umfeld appelliere ich dringend, genauso im Verbund zu bleiben wie bislang. Es ist wirklich nicht die Zeit, andere Themen zu diskutieren als diese entscheidende Herausforderung. Wir verhindern Tote.“ Bleiben Sie gesund, |
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