der überraschende Besuch des amerikanischen Präsidenten in der ukrainischen Hauptstadt ist für Joe Biden der Auftakt eines mehrtägigen Europaaufenthalts, bei dem auch Deutschland zu spüren bekommt, wie sich seit dem 24. Februar vergangenen Jahres die Machtstrukturen innerhalb der Nato und auch der Europäischen Union verschoben haben. Denn für Biden wird es mittlerweile der zweite Besuch in Polen innerhalb der zurückliegenden zwölf Monate sein. In der polnischen Hauptstadt wird er sich am Mittwoch auch mit den Staatschefs weiterer osteuropäischer Nato-Staaten treffen. Thomas Dudek mit den Einzelheiten. „Viele haben die Brutalität Russlands unterschätzt“: Der Bundestagsabgeordnete und frühere Bundeswehroffizier Roderich Kiesewetter (CDU) sieht die deutsche Bundesregierung in Zugzwang – und Europa durch den Ukraine-Konflikt unmittelbar bedroht. Warum wir ab Moldau eine Kriegspartei werden und wie es um die Kampfpanzer-Lieferungen steht, erklärt er im Interview mit Felix Huber. Briefwechsel unter Koalitionspartnern bedeuten in der Regel Zoff. So auch in diesem Fall: Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) streiten sich öffentlich um Bundeshaushalt, Steuererhöhungen und Schuldenbremse. Der Streit ist nur ein Vorgeschmack dessen, was auf die Koalition zukommt, prognostiziert Hugo Müller-Vogg. Die Gesamtschule hat sich neben dem Gymnasium als erfolgreiche Schulform etabliert. Doch neuerdings gerät sie unter Druck, weil ihr linke Bildungspolitiker vorwerfen, dass sie die Schüler nach Leistung selektiere. Über die guten Schülerleistungen sehen die Kritiker dabei hinweg, schreibt unser Bildungsexperte Rainer Werner: Die linke Bildungsreform frisst ihre Kinder. Baustellen, Zugausfälle, Verspätungen: Für 2023 wird mit einem Katastrophenjahr für die Deutsche Bahn und ihre Fahrgäste gerechnet. Der Bahnexperte Christian Böttger spricht im Interview mit Volker Resing über die Versäumnisse der Politik und den verkehrspolitischen Irrsinn des 49-Euro-Tickets. Böttgers Fazit: Die Bahn sei in den letzten zwei Jahrzehnten „sträflich vernachlässigt“ worden. Während der Pandemie sind seitens der Politik erhebliche Fehler begangen worden. Um die Versäumnisse gründlich aufzuarbeiten und verloren gegangenes Vertrauen der Bürger zurückzugewinnen, bedarf es einer vom Bundestag eingesetzten Kommission. Dafür jedenfalls macht sich der Physiker Bernhard Müller in seinem Gastbeitrag für Cicero stark: „Es ist keine kleinliche Mäkelei, keine besserwisserische Umdeutung, wenn man jetzt fordert, die Zeit der Pandemie wirklich aufzuarbeiten, anstatt die Geschichte der Pandemie gewissermaßen mit ein paar notdürftigen Pflastern so zusammenzuflicken, als hätte es keine vermeidbaren Fehler gegeben.“ Ihr Alexander Marguier, Chefredakteur |