14. August 2024 Klimawandel verlangt Handeln Es kann nicht bestritten werden: Der Klimawandel macht sich auch vor Ort bemerkbar. Deshalb hat der Markt Feucht die Erstellung eines Klimarisiko- und Anpassungskonzepts auf den Weg gebracht. In mehreren Sitzungen haben sich unter der Regie eines Fachbüros Angehörige der Verwaltung, Mitglieder des Gemeinderats sowie des Umweltbeirates und Fachleute verschiedener Sparten einen Überblick über die lokalen Auswirkungen der Klimaveränderung verschafft. Daraus hat das Fachbüro Vorschläge erarbeitet, wie den Folgen des Klimawandels vor Ort begegnet werden kann. Die vorgeschlagenen Maßnahmen betreffen auch die Bevölkerung. Deshalb hat die SPD in einer öffentlichen Versammlung über die Vorschläge informiert und zu einer Meinungsbildung eingeladen. Die Gemeinderäte Lothar Trapp und Hannes Schönfelder, beide Mitglieder des Bauausschusses, haben die vom Fachbüro vorgeschlagenen Maßnahmen vorgestellt, über deren Umsetzung der Gemeinderat erst noch beraten und beschließen muss. Als Ziele, die mit vielen der Vorschläge verfolgt werden, sind zu nennen: die Verbesserung des Mikroklimas, der Luftqualität, der Aufenthalts- und der Wohnqualität, der Schutz vor Sonne und vor Hitze, Kühlung, die Verbesserung der Versickerung von Oberflächenwasser. Für das Erreichen dieser Ziele spielt die Begrünung eine entscheidende Rolle, weil sie u. a. Hitzeinseln entgegenwirkt, CO-2 absorbiert, Schadstoffe aus der Luft filtert und Regenwasser zurückhält. Als Maßnahmen, um die Ziele zu erreichen, schlägt das Fachbüro z.B. die Umwandlung der Hauptstraße in einen Grünbereich mit Verkehrsberuhigung vor und die Umgestaltung der Jahnstraße im Bereich der Realschule. Weitere derartige Vorschläge sind, den Gauchsbach in der Pfinzingstraße freizulegen, den Parkplatz an der Reichswaldhalle mit begrünten Carports zu überdachen, für zusätzliche Stadtbäume zu sorgen. Dafür bringt das Fachbüro auch eine in Feucht sehr umstrittene Baumschutzverordnung ins Gespräch. Brisanz enthält sicher auch der Vorschlag einer Verkehrsberuhigung im Ortskern bei Hitzewellen. Für mehr Grün wird auch an die Begrünung von Flachdächern und Fassaden gerade an öffentlichen Gebäuden, wie die Schulen, gedacht. Zur Verbesserung der Versickerung des Regenwassers werden die Verhinderung weiterer Versiegelung und die Entsiegelung bereits versiegelter Flächen vorgeschlagen. Schottergärten dürften danach ausgeschlossen werden. Dagegen ist daran zu denken, asphaltierte Parkplätze wasserdurchlässig zu gestalten. Ein Brennpunkt sind die Pausenhöfe der Schulen, bei denen sich auch die Aufgabe stellt, für mehr Schatten zu sorgen. Ein Teil der Vorschläge hat die Information über die Folgen des Klimawandels zum Inhalt und die Förderung des Bewusstseins für die Notwendigkeit, ihm zu begegnen. Wichtig ist dem Fachbüro auch, dass die Gemeinde einen Hitzeaktionsplan erarbeitet. In ihm werden kurz-, mittel- und langfristige Schutzmaßnahmen für die Gesundheit zusammengeführt. Er kann die besonders gefährdeten Personenkreise identifizieren und über die Auswirkungen der Hitze auf die menschliche Gesundheit informieren und insbesondere zur Verringerung der Hitzebelastung in Innenräumen anregen. Die Information über wesentliche Teile des vorgeschlagenen Klimarisiko- und Anpassungskonzepts für den Markt Feucht und die Aussprache darüber haben deutlich gezeigt, wie wichtig es ist, sich mit diesem Thema zu befassen. Die Bevölkerung sollte die Gelegenheit wahrnehmen, sich zu informieren und an der Meinungsbildung teilzunehmen. Hannes Scgönfelder / Lothar Trapp |