Liebe/r Leser/in, überall auf der Welt ringt man um Auswege aus der Klimakrise. Eine schottische Firma hat nun ein Verfahren entwickelt, wobei zermahlener Basalt das Kohlendioxid aus der Luft befördern soll. Unterdessen werden in China mithilfe von Meeresfarmen Korallenriffe renaturiert. Im neuen Newsletter der FOCUS-Wissensredaktion berichten wir außerdem über vielversprechende Studienergebnisse für Schmerzpatienten und werfen einen Blick auf die Intelligenz der Dinosaurier – mit einer überraschenden Erkenntnis. | Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Sonja Fröhlich Wissen & Gesundheit |
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Neues aus Wissen und Gesundheit |
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| 1. Mit Basaltpulver die Erde kühlen | „Magischen Staub“ nennt Jim Mann das feine Pulver aus Basalt, das er in den Händen hält. Es soll Kohlendioxid binden und dadurch helfen, die Erderwärmung zu verlangsamen. Manns schottische Firma Undo baut das Vulkangestein ab, zermahlt es und bringt es auf Felder aus. Dort wirkt es als wertvoller mineralischer Dünger, und zugleich reagieren seine Silikate mit dem Kohlendioxid im Bodenwasser und bilden kohlenstoffhaltige Karbonate. „Verstärkte chemische Verwitterung“ nennt sich der Prozess. Das Verfahren könnte einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Das ergaben Studien der Universitäten Augsburg und Salzburg. So könnte es großflächig angewendet zwei Prozent der Emissionen in Österreich einfangen. Wunder wird das Gesteinsmehl allerdings nicht vollbringen: Vier Tonnen Basaltstaub schlucken nur eine Tonne Kohlendioxid, und Abbau, Zerkleinern und Transport benötigen Energie. Bernhard Borgeest Wissen & Gesundheit |
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Bild der Woche: Farm für Fische | | Clownfische tummeln sich an Seeanemonen auf einer Meeresfarm der Insel Wuzhizhou in Südchinas Provinz Hainan. In den letzten Jahren hat die Marine Ranch nach und nach künstliche Riffe angelegt, die Meeresumwelt renaturiert und Korallen verpflanzt, um den Schutz und die Wiederherstellung des marinen Ökosystems zu fördern. Gegenwärtig sollen Hunderte von Meeresarten rund um die Insel gedeihen. Foto: Yang Guanyu/XinHua/dpa |
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| 2. Biomarker für Schmerzpatienten | Zwischen zehn und 20 Prozent aller Deutschen leiden an chronischen Schmerzen. Betroffene haben oft auch dann Beschwerden, wenn die eigentliche Ursache nicht mehr besteht. Grund dafür ist das sogenannte Schmerzgedächtnis: Der Körper merkt sich lang anhaltende Schmerzen und bildet anhaltende Veränderungen im Zellstoffwechsel, der Signalleitung und der Nervenaktivität in Rückenmark und Gehirn. Forschende der Universität von Kalifornien in San Francisco haben jetzt erstmals einen objektiven Biomarker für chronische Schmerzen identifiziert. Die Beschwerden ließen sich direkt aus der Hirnaktivität ablesen. Dafür implantierten sie vier Betroffenen feine Elektroden unter die Schädeldecke des Stirnbereichs, um die Hirnaktivität in zwei Arealen des präfrontalen Cortex zu messen – dem anterioren cingulären Cortex (ACC) und dem beim chronischen Schmerz besonders aktiven orbitofrontalen Cortex (OFC). Anhand der Aufzeichnungen gelang es dem Team, spontane, chronische Schmerzzustände ihrer Probanden mit teilweise mehr als 80-prozentiger Sensitivität und Spezifität an deren Hirnaktivität abzulesen. Damit eröffne sich die Chance, schreiben die Autoren, chronische Schmerzen künftig gezielt zu diagnostizieren und zu therapieren. Sonja Fröhlich Wissen & Gesundheit |
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| 3. Dinos konnten Perspektive wechseln | Lange wurden Dinosaurier als dumpfe Fressmaschinen mit winzigen Gehirnen dargestellt. Mittlerweile ist bekannt, dass die Tiere deutlich intelligenter waren, als man ihnen zutraute. Eine neue Studie legt nahe, dass einige von ihnen sogar die Perspektive anderer Individuen einnehmen konnten – 60 Millionen Jahre, bevor die ersten Säuger diese Fähigkeit entwickelten. Bei uns Menschen entsteht im Alter zwischen 18 Monaten und zwei Jahren ein Gefühl dafür, dass andere Menschen von ihrer Position aus Dinge sehen können, die wir selbst nicht sehen – zum Beispiel, weil ein Hindernis im Weg steht. Dieses Verständnis führt dazu, dass wir unsere Position ändern, um zu sehen, was der andere sieht, und uns im Zweifel noch einmal anschauen, wohin genau sich der Blick des anderen richtet. Diese sogenannte Perspektivübernahme gilt als Fundament menschlicher Kommunikation, wurde aber auch schon bei Primaten, Vögeln, Hunden und Wölfen nachgewiesen. Ein Team der schwedischen Universität Lund hat untersucht, wann in der Evolution sich diese Fähigkeit erstmals entwickelt hat. Dafür machten sie Versuche mit den engsten noch lebenden Verwandten der Dinosaurier – den Urkiefervögeln wie Strauße oder Nandus und der Gruppe der Krokodile. Urkiefervögel können die Perspektive anderer übernehmen. Krokodile können es nicht. Die Linien dieser beiden Gruppen trennten sich vor etwa 250 Millionen Jahren. Die Fähigkeit musste also nach dieser Zeit aufgetaucht sein. Auf Seiten der Vögel entwickelten sich über die Jahrmillionen zahlreiche Urzeitgiganten. Aus ihnen ging vor etwa 160 Millionen Jahren eine Gruppe hervor, die schon Federn trug, aber nicht fliegen konnte, etwa der Velociraptor. Aufgrund ihrer engen Verwandtschaft mit den heutigen Urkiefervögeln gehen die Forschenden davon aus, dass sie die ersten Lebewesen waren, die sich in andere hineinversetzen konnten. Alina Reichardt Wissen & Gesundheit |
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