Nachrichten, Geschichten, Unterhaltendes, von der SZ-Redaktion für Sie zusammengestellt
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17. Juni 2023
SZ am Wochenende
Die wichtigsten Nachrichten, die besten Geschichten
Christian Mayer
Christian Mayer
Leiter des Ressorts Wochenende
Guten Tag,
wer die bayerische Landespolitik nur gelegentlich verfolgt, wird Hubert Aiwanger vielleicht unterschätzen. Oder ihn, mit der gewissen Herablassung, die Großstädter oft Menschen vom Land entgegenbringen, belächeln. Ich selbst fand die öffentlichen Auftritte des bayerischen Wirtschaftsministers oft befremdlich, zuweilen aber auch amüsant in ihrer kalkulierten Hinterfotzigkeit und Derbheit.

Besonders kurios fand ich etwa Aiwangers Solidaritätsbesuch bei einem Bauern in Pähl im vergangenen August – wie der Freie-Wähler-Chef sich dort als Retter der Kuhfladen inszenierte, erinnerte an die Geschichten aus der Fernsehserie „Königlich Bayerisches Amtsgericht“. In den anschließenden Berichten bekam man einen Eindruck davon, welch diebische Freude es Aiwanger bereitete, die 150 Euro aus dem eigenen Geldbeutel zu nehmen und sie einem Bauern zu überreichen, der gerade von der Gemeinde zu einer Geldbuße verdonnert worden war – die Strafe war fällig geworden, weil seine Kühe regelmäßig eine Straße verschmutzt hatten. Aiwanger brachte es fertig, den Kuhfladen zu einem Symbol für das wahre Landleben und für bayerische Lebensart zu adeln, zu einer Hinterlassenschaft der guten, alten Zeit, wie es im „Königlich Bayerischen Amtsgericht“ im Vorspann hieß.

Seit vergangenem Wochenende, seit seinem Auftritt bei einer Demonstration in Erding gegen das geplante Heizungsgesetz, muss man Aiwanger noch einmal mit ganz anderen Augen sehen. Das war keine Kuhfladen-Komödie mehr, da kam purer Hass zum Ausdruck. Eine Viertelstunde lang stellte sich der tobende Volkstribun als Retter der „normalen Leute“ dar, als Sprachrohr der angeblich schweigenden Mehrheit, die von einer Berliner Klimaschützer-Clique drangsaliert und mit Verordnungen kujoniert werde. Jeder Satz, den er gegen die Ampel-Regierung in Berlin abfeuerte, wurde von den aufgepeitschten Zuhörern begeistert gefeiert – seine Rede gipfelte in der für einen stellvertretenden Ministerpräsidenten erstaunlichen Bemerkung, die da oben, gemeint waren vor allem die Grünen, hätten wohl den „Arsch offen“. Sogar Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der bei der gleichen Veranstaltung erst mal ausgepfiffen worden war, dürfte seit diesem Tag etwas ins Grübeln gekommen sein, mit wem er da in Bayern regiert.

Mein Kollege Sebastian Beck, der sehr viel mehr von Bayern und dem wachsenden Stadt-Land-Gegensatz im Freistaat versteht als ich, beschäftigt sich nun in einem Essay für die Gesellschaft (SZ Plus) mit dem Phänomen Aiwanger. Wie dieser Mann, den manche für den gefährlichsten Politiker Bayerns halten, zu dem wurde, was er heute ist, und wie er die CSU gerade vor sich hertreibt, das beschreibt Beck auf eindringliche Weise.

Empfehlen möchte ich Ihnen außerdem eine Geschichte im Wissen über eine altmodische Tugend: die Pünktlichkeit. Warum es manche Menschen problemlos schaffen, pünktlich zu sein und andere daran immer wieder scheitern, erklärt Nina Himmer (SZ Plus). Und noch ein Lesetipp: Jakob Biazza beschäftigt sich im Feuilleton mit einer der erfolgreichsten Künstlerinnen der Welt. Es geht um Beyoncé, die in ihrer gigantischen, hochsuggestiven Glamour-Show viele politische Botschaften bereithält (SZ Plus).

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!
Christian Mayer
Leiter des Ressorts Wochenende
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