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EVANGELISCHE KIRCHE IM RHEINLAND
PRESSEMITTEILUNG Nr. 89/2018
29. Mai 2018
Achtung, Sperrfrist: Dienstag, 29. Mai 2018, 17 Uhr! - Es gilt das gesprochene Wort.
Evangelische Landeskirchen mahnen
Zusammenhalt der Gesellschaft an
Kirchenleitende kritisieren pauschale Diffamierung anderer Religionen
Saarbrücken. Der pfälzische Kirchenpräsident Christian Schad und der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, haben den Zusammenhalt der Gesellschaft angemahnt und nachdrücklich eine pauschale Abwertung und Diffamierung von Religionen kritisiert. Nur ein aufgeklärter Glaube bewahre vor Aberglauben, religiösem Fundamentalismus und Fanatismus, unterstrichen Schad und Rekowski am Dienstagabend beim Jahresempfang der Evangelischen Kirchen im Saarland in der Johanneskirche in Saarbrücken.
Aus der Mitte des Evangeliums heraus widerspreche die evangelische Kirche einer „Rede-Unkultur“, so Schad, die sich gegen Menschen anderen Glaubens oder anderer Lebenssituationen richte. Ausgrenzung und Stigmatisierung träfen „immer noch und schon wieder“ Juden, aber auch Muslime, Menschen mit Behinderungen, mit geringem Einkommen und Homosexuelle, sagte Rekowski. Die Christengemeinde müsse sich im „Geist Jesu, der keinen Menschen aufgibt“, immer wieder neu mahnend in die Gesellschaft einbringen.
Von den in Deutschland lebenden Muslimen erwartet Schad eine „Bildungsanstrengung“, die von der religiösen Elementarbildung über den Religionsunterricht bis hin zu universitärer Forschung und Lehre reiche. „Die meisten Muslime, die hier leben, achten die demokratische Grundordnung unseres Landes“, unterstrich Schad. Sie müssten in ihrem Bereich entschlossen gegen Fundamentalismus und Antisemitismus vorgehen und sich für eine Erziehung einsetzen, die die Anerkennung der Grundrechte und eine Absage an religiös begründete Gewalt einschließe.
Rekowski und Schad riefen dazu auf, Brücken zu bauen, Unterschiedlichkeiten zu respektieren und mit Verschiedenheiten geschwisterlich umzugehen. Ängste und Sorgen dürften nicht die gesellschaftliche Stimmungslage beherrschen. Christen müssten einer „menschenverachtenden Bewegung, die die Angst verstärkt und zur Wut aufstachelt, die Botschaft der Hoffnung entgegensetzen – das Evangelium von Jesus Christus“, sagte Schad.
Im Saarland leben rund 177.000 evangelische Christen, davon gehören etwa 138.000 zur Evangelischen Kirche im Rheinland und rund 39.000 zur Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche). 2018 feiert die pfälzische Landeskirche das Jubiläum 200 Jahre Pfälzer Kirchenunion, mit dem des Zusammenschlusses vormals reformierter und lutherischer Kirchengemeinden in der Pfalz und Saarpfalz zu einer gemeinsamen protestantischen Landeskirche gedacht wird.
Mehr zum Thema: www.evkirchepfalz.de; www.kirchenunion-pfalz.de.
Absender:
Evangelische Kirche im Rheinland | Das Landeskirchenamt | Dezernat 4.3 Politik und Kommunikation | Arbeitsbereich Kommunikation | verantwortlich: Pressesprecher Jens Peter Iven
Hans-Böckler-Straße 7 | 40476 Düsseldorf | Tel: 0211/4562-373 | Fax: 0211/4562-490 | Mobil: 0172/2603373 | www.ekir.de/presse
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