Liebe Leserinnen und Leser, der Regisseur Kirill Serebrennikov hat in den letzten Jahren viel durchleiden müssen. Immer wieder bemühte sich der russische Staatsapparat, dem unbequemen Theater-, Oper- und Filmregisseur das Leben so schwer wie möglich zu machen. Anklagen wegen angeblicher Unterschlagung von Geldern und ein vierjähriges Reiseverbot waren unter anderem die Folge. Umso erstaunlicher, dass ihm dennoch immer wieder eine Fortsetzung seiner subversiven Inszenierungsarbeit gelingt. Sein vorletztes Werk Petrov's Flu - Petrow hat Fieber war 2021 im Wettbewerb von Cannes zu sehen und erzählt mittels einer familiären Erkrankung vom Zerfall der Sowjetunion. Parallelen zur russischen Gegenwart sind reichlich vorhanden und sicherlich auch intendiert. Zudem wollen wir auf einen weiteren Film hinweisen, der uns am Herzen liegt: Close von Lukas Dhont wurde gestern für einen Academy Award nominiert und erzählt von einer Freundschaft zwischen zwei Jungen, die im Verlauf eines Sommers eine einschneidende Veränderung durchläuft. Aus der Mediathek von ARTE wollen wir in dieser Woche auf einen Film des Regisseurs Guillaume Nicloux aus dem Jahre 2013 hinweisen: Die Nonne basiert auf einen Roman von Denis Diderot und erzählt von einer jungen Frau, die von ihren Eltern in ein Kloster gesteckt wird, weil für sie als Zweitgeborene keine Mitgift mehr übrig ist. Zuerst fügt sie sich ihrem Schicksal, beginnt dann aber zu rebellieren und muss Unglaubliches erleiden. Zu sehen ist der Film hier. Außerdem finden sich unsere TV-Tipps wie stets hier, unsere handverlesenen Streaming-Tipps gibt es hier. Bis bald im Kino. Joachim Kurz, Michael Spiegel, Andreas Köhnemann und das Redaktionsteam von Kino-Zeit |