Liebe Leserinnen und Leser, auch wenn es der Dokumentarfilm schwer hat in den Kinos, ist er ein wichtiger Bestandteil einer vielfältigen und engagierten Kinolandschaft, weil er Einsichten in andere Welten und Lebensweisen vermitteln kann, an denen Spielfilme oft scheitern. Unser Kino-Tipp der Woche ist dafür ein Paradebeispiel: Vergiss Meyn nicht handelt von den Ereignissen rund um die Räumung des Hambacher Forst im Jahre 2018. Am siebten Tag des Einsatzes stürzte der Aktivist Steffen Meyn von einem Baum und verstarb. Fabiana Fragale, Kilian Kuhlendahl und Jens Mühlhoff, die alle mit dem Verunglückten befreundet waren, haben dessen Filmmaterial mit eigenen Aufnahmen kombiniert und werfen so aus mehreren Perspektiven einen Blick auf das Leben eines Aktivisten und um einen Protest, der die Menschen in NRW bis heute bewegt. Zudem neu im Kino: in Weißt du noch? von Rainer Kaufmann brillieren die unvergleichliche Senta Berger und der ebenfalls stets großartige Günter Maria Halmer als altes Ehepaar, das sich just an seinem Hochzeitstag darüber klar werden muss, dass die eigenen Kräfte - vor allem die geistigen - langsam nachlassen. In dieser Woche wollen wir ausnahmsweise mal nicht auf einen Film in der Mediathek von ARTE hinweisen, sondern auf eine Doku-Serie: In Capital B zeichnet Florian Opitz (Speed - Auf der Suche nach der verlorenen Zeit und System Error) die Stadtgeschichte Berlins seit dem Jahre 1989 bis in die Gegenwart nach. Und dabei kann man viel entdecken. Zu sehen gibt es die Reihe hier. Außerdem finden sich unsere TV-Tipps wie stets hier, unsere handverlesenen Streaming-Tipps gibt es hier. Bis bald im Kino, Joachim Kurz, Michael Spiegel, Andreas Köhnemann und das Redaktionsteam von Kino-Zeit |