Liebe Leserinnen und Leser, jeder Film des mittlerweile 80 Jahre alten Filmemachers Martin Scorsese ist für sich genommen schon ein cineastisches Großereignis, doch mit seinem neuen Werk Killers of the Flower Moon sprengt er abermals die (eigenen) Grenzen. Mit 206 Minuten Laufzeit (von denen keine einzige zu viel ist, das sei schon verraten) und sichtbar viel Freude an der Entwicklung seiner Charaktere erzählt der Film von einer wahren und sehr düsteren Begebenheit in der Historie der USA: Dort kam es in den 1920er Jahren zu einer Mordserie am Stamm der Osage, der durch den Fund großer Erdölvorkommen auf dem Gebiet seines Reservats urplötzlich unfassbar reich geworden waren - was vor allem weiße Glücksritter, Ganoven und den Staat auf den Plan rief. Scorsese zeichnet diese Geschichte als großformatiges Epos um Liebe und Verrat, Neid, Gier und Gewalt nach und nicht zufällig erinnert der Film trotz des anderen Kontextes an seine großen Mafia-Epen. Pünktlich zur kühlen Jahreszeit und den Abenden, an denen es früh dunkel wird, hat ARTE jede Menge Filme und Werkschauen in die hauseigenen Mediathek geschaufelt. Und an einem Namen kommen wir an dieser Stelle nicht vorbei, auch wenn die Entwicklung dieses Filmemachers sehr schmerzt: Die Rede ist von Lars von Trier, dessen frühe Trilogie The Element of Crime, Epidemic und Europa es uns hier besonders angetan hat. Wer einen Einblick in das frühe Schaffen dieses Kino-Revolutionärs bekommen will, der wird hier fündig. Außerdem finden sich unsere TV-Tipps wie stets hier, unsere handverlesenen Streaming-Tipps gibt es hier. Bis bald im Kino, Joachim Kurz, Michael Spiegel, Andreas Köhnemann und das Redaktionsteam von Kino-Zeit |