Die einen Kollegen haben den Samstag (und Sonntag) schon seit Monaten im Dienstplan geblockt („Da kann ich auf keinen Fall arbeiten!“), die bunten Klamotten schon aus dem Schrank gekramt und lange Alkohol-Einkaufslisten angelegt. Die anderen bunkern Ohrstöpsel, verlassen in Scharen die Stadt („Das tue ich mir nicht noch mal an“) und sind jetzt schon auf Zinne. Die Rede ist – natürlich – vom Schlagermove: Nichts polarisiert in Hamburg so wie der feuchtfröhliche Hossa-Umzug. Und dieses Jahr, das befürchten viele, wird es besonders schlimm. Super Wetter, ein pandemisch ausgehungertes Feiervolk und dann das 9-Euro-Ticket, das zusätzliche Massen aus dem schlageraffinen Umland zu einer Fahrt auf den Kiez animieren könnte. Über 500 Toiletten sollen das Schlimmste verhindern, ein Sicherheitsdienst bewacht sogar Spielplätze an der Route vor Wildpinklern. Sicher ist aber nur: Wer auf dem Kiez wohnt, muss am Samstag ganz stark sein. Und am Sonntag ist der Kater groß. Die Geschichte dazu finden Sie hier (M+).
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Im „Spiegel“-Interview hat Virologe Christian Drosten vor wenigen Tagen noch erklärt, dass er wie ganz normale Menschen auch am liebsten Campingurlaub macht. Doch an der Mecklenburgischen Seenplatte wurde er jetzt von Camp-Nachbarn beschimpft und bepöbelt – ein Polizeieinsatz war die Folge. Ich hoffe, dass Drosten mit seiner Familie trotz der Vollidioten dort noch ein paar erholsame Tage im Norden verbringen kann.
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Stellen Sie sich vor, Sie rufen im Notfall den Rettungsdienst – und es kommt ein Löschfahrzeug der Feuerwehr. Das passiert tatsächlich in Hamburg, Grund ist eine Rekordzahl an Einsätzen und - wie überall - Personalmangel. In Teilen der Stadt gibt es phasenweise keine freien Rettungswagen, der Rettungsdienst steht offenbar kurz vor dem Kollaps, hat mein Kollege Rüdiger Gärtner hier für Sie recherchiert. (M+)
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Das Backen ist für Heinz Hintelmann nicht nur ein Job. Es ist sein Leben. Seit fast 50 Jahren ist er Teil des Familienbetriebs, backt mitten in der Nacht Krustenbrot und Franzbrötchen – alles in Handarbeit. Doch jetzt macht er sich Sorgen, wie es weitergehen soll: Hamburgs Bäcker sind in Not – und es soll noch schlimmer kommen. (M+)
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Einen sonnigen Donnerstag wünscht
Mathis Neuburger [email protected] |