zur Person von Gesundheitsminister Karl Lauterbach ließe sich viel sagen, interessant ist er aber als politische Figur. Für den Gesundheitsökonom Matthias Schrappe ist er der Prototyp des allwissenden Expertokraten, der die einzige Wahrheit kennt und der deswegen vor den Bürgern geschützt werden muss. Wenn dieser Politikertypus sich durchsetzt, war Corona wirklich eine Zeitenwende, so Schrappe in einem lesenswerten Gastbeitrag über Corona, die Postdemokratie und das Gefühl, Karl Lauterbach zu sein. Vom Gefühl, Alice Weidel zu sein, berichtet derweil Cicero-Redakteur Ben Krischke. Der hat sich nämlich die letzten Sommerinterviews im öffentlich-rechtlichen Fernsehen angeschaut. Am Wochenende stellten sich dort der Co-Parteivorsitzende der Linken, Martin Schirdewan, und die Co-Parteivorsitzende der AfD, Alice Weidel, den Fragen der jeweiligen Journalisten von ARD und ZDF. Der eine in Berlin, die andere in Südtirol. Tatsächlich sind die Probleme, mit denen beide Parteien derzeit zu kämpfen haben, gut vergleichbar, wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung. Die Palette reicht vom Verhältnis zu Russland bis zu internen Querelen. Doch leider kam es im Interview mit Weidel mal wieder nur in Nuancen zu einem inhaltlichen Gespräch. Am Ende blieben zwei Parteien und viele Probleme. Apropos Probleme: Mehr als 1000 Raketen wurden in den vergangenen Tagen von der Terrororganisation Islamischer Dschihad aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert. Wie lange die von Ägypten vermittelte Waffenruhe hält, weiß keiner. Jedoch gelang es Israel, die Terror-Infrastruktur empfindlich zu schwächen. Und die Hamas hatte sich diesmal aus dem Konflikt herausgehalten, berichtet Cicero-Korrespondentin Mareike Enghusen. Ihr Fazit: Die Waffen schweigen - zumindest vorerst. Ihr Ralf Hanselle, stellvertretender Chefredakteur |