wenn er in Berlin ankomme, sagte Tübingens Oberbürgemeister Boris Palmer, denke er immer: âVorsicht, Sie verlassen den funktionierenden Teil Deutschlands!â Viele Berliner fühlten sich dabei auf den Schlips getreten, vielleicht weil sie, wenn sie ehrlich sind, Palmer Recht geben müssen. Es fehlen Wohnungen, Schulen und Kita-Plätze, der Nahverkehr bricht zusammen, und die Rathäuser stehen vor dem Kollaps. Eigentlich müsste die verantwortliche rot-rot-grüne Regierung in den Umfragen abstürzen. Dass das nicht passiert, hat sie vor allem der CDU zu verdanken, die sich statt mit der Hauptstadt lieber mit sich selbst beschäftigt und sich in ständigen Streits und Machtkämpfen aufreibt. Das ist symptomatisch für die gesamte Partei, schreiben Antje Hildebrandt und Christoph Seils. Offenbar verliert die Partei den Anschluss an das urbane Lebensgefühl. Am kommenden Wochenende werden wieder die Schlachtenbummler der FuÃballvereine durch Deutschland ziehen. Damit das halbwegs zivilisiert abläuft, werden hunderte, manchmal tausende Polizisten sie begleiten. Warum eigentlich muss jeder Bürger dafür den Preis zahlen, während die Vereine die satten Gewinne der Spiele einstreichen? Wir wünschen dem Bundesverwaltungsgericht eine weise Entscheidung. Wie tickt eigentlich Viktor Orban, der vielleicht meistgehasste europäische Staatschef auÃerhalb seiner Landesgrenzen? In einer Rede hat er seine Sichtweise auf die Migration ausführlich erläutert. Wir dokumentieren sie im Original. Ihr Christoph Schwennicke, Chefredakteur |