Der SZ-Newsletter fürs Fußballwochenende.
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6. September 2024
Morgen im Stadion
Der SZ-Newsletter fürs Fußballwochenende
David Kulessa
Redaktionsvolontär
SZ Mail
Guten Tag,
wovon erzählt Cristiano Ronaldo später seinen Enkelkindern? Er könnte berichten von dem Tag, als er auf der Ersatzbank Europameister wurde und sich trotzdem in den Mittelpunkt drängte. Oder von seinen fünf Champions-League-Titeln. Oder den fünf Auszeichnungen als Weltfußballer. Theoretisch könnte er auch über jedes einzelne seiner Tore referieren, die er geschossen und geköpft hat. Seit dem Nations-League-Spiel gegen Kroatien am Donnerstag kommt der Portugiese auf 900 Treffer in seiner Karriere. Was auch immer es sein mag, das Ronaldo seinen Nachfahren erzählt: Es dürfte sich in Ausschweifungen verlieren – und ist sicher keine klassische Heldengeschichte.

Denn Helden kommen aus dem Nichts, sie sind oft gescheitert, haben Leid ertragen, bis sie von Außenseitern endlich zu, nun ja, Helden wurden.

Und damit zu San Marino, dieser ältesten Republik der Welt mitten in Italien, die einst sogar von Napoleons Eroberungswahn verschont blieb; je nachdem, wen man fragt, lag es an der Bewunderung für den Freiheitswillen des Völkchens oder daran, dass San Marino schlicht zu unbedeutend zum Erobern war. Ziemlich genau 200 Jahre nach Napoleon und zufällig am selben Abend wie Cristiano Ronaldos Jubiläumstor hat die Nationalmannschaft von San Marino nun ihre eigene Heldengeschichte geschrieben.

Zum ersten Mal seit 20 Jahren, nach zuletzt 140 sieglosen Spielen in Serie, hat die Elf des italienischen Trainers Roberto Cevioli gewonnen, 1:0 gegen Liechtenstein vor ein paar Hundert Zuschauern. Einer von ihnen war Lee Wingate, der am Telefon versichert: „San Marino war die bessere Mannschaft!“ Der Host des Sweeper Podcast ist Teil einer in den vergangenen Jahren gewachsenen Fangemeinde, die sich von der notorischen Erfolglosigkeit der San-Marinesen hat faszinieren lassen.

Jedoch: „Viele hatten schon aufgegeben“, zuletzt sei das Interesse wieder weniger geworden. Nach Niederlagen gegen St. Kitts und Nevis sowie Zypern waren sie das Warten leid geworden. Einige aber hielten durch und wurden jetzt belohnt, als Nicko Sensoli, der beim letzten Sieg des Nationalteams noch gar nicht auf der Welt war, in der 53. Minute traf. Dieser Nicko Sensoli, 19, wird bestimmt noch viel erleben in seinem Leben, aber schon jetzt ist klar: Seinen Enkelkindern wird er eine Geschichte erzählen können, die Ronaldo nicht erzählen kann. Von dem Tag, als sich das Warten endlich gelohnt hat.

Apropos Erzählen: Einer, der nach diesem Sommer ebenfalls viel zu erzählen hat, ist der Nationalspieler Jonathan Tah von Bayer Leverkusen. Fast täglich konnte er im Urlaub in Südfrankreich zuletzt neue Meldungen darüber lesen, wie es um seinen geplanten Wechsel zum FC Bayern angeblich gerade bestellt ist. „Gab es Momente, in denen Sie erschrocken sind und dachten: Oh, da steht etwas, was ich nicht weiß, aber vielleicht stimmen könnte?“, fragten ihn meine Kollegen Christof Kneer und Philipp Selldorf, als sie Tah in dieser Woche bei der Nationalelf in Herzogenaurach zum Interview trafen. Und Tah sprach bemerkenswert offen über die Gründe für seinen Vorsatz, Leverkusen nach der überragenden Meisterschafts-Saison zu verlassen – der letztlich gescheitert ist. Das Interview mit Jonathan Tah können Sie hier lesen (SZ Plus):
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Jonathan Tah im Interview: „Am Ende leidet darunter der Spieler“
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Tah blieb am Ende in Leverkusen. Trotzdem wurde auch in diesem Transfersommer wieder jede Menge Geld umgesetzt. Eine ausführliche Analyse dazu verlinke ich Ihnen in unserer Rubrik „Das ist Fußball“.

Am Samstagabend spielt Jonathan Tah mit der Nationalelf in der Nations League gegen Ungarn. San Marino spielt erst am 10. Oktober wieder, gegen Gibraltar. Zeit für neue Heldengeschichten? Ich wünsche Ihnen ein interessantes Fußballwochenende,
David Kulessa
Redaktionsvolontär
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