ein „Geheimtreffen“ nach Potsdamer Machart war es wirklich nicht, was am vorigen Wochenende im Hamburger Stadtteil St. Georg zu erleben war: Wenn etwa 1200 Islamisten – und zwar zum wiederholten Mal – den öffentlichen Raum nutzen, um ein Kalifat als „die Lösung“ zu propagieren, müssen Teilnehmer und Organisatoren schon ziemlich selbstbewusst sein. Die aktuellen Machtdemonstrationen islamistischer Kräfte kommen aber keineswegs überraschend, ihre Aktivitäten sind schon lange bekannt. Auch die Gruppe „Muslim Interaktiv“ ist nicht über Nacht entstanden. Aber die Politik wollte das alles nicht wahrhaben – und hat weggeschaut. Cicero-Chefredakteur Alexander Marguier schreibt heute über die verlogene Empörung der Politik. Es entbehrt dabei nicht einer gewissen Ironie, dass bei „Hart aber fair“ am Dienstag nicht über den Islamismus, sondern über Konservatismus diskutiert wurde. Dabei fehlte aber ein intellektueller Konservativer, der erklärt, was Konservatismus überhaupt ist. Da musste ausgerechnet Sahra Wagenknecht aushelfen. Hier meine Nachlese. Neues zum Thema AKW-Files: Robert Habeck gerät in der Affäre um seine Akten zum Atomausstieg weiter unter Druck. Neue E-Mails aus seinem Ministerium zeigen: Die Laufzeitverlängerung sollte mit allen Mitteln verhindert werden. In seiner Verteidigungsstrategie nimmt Habeck es mit der Wahrheit nicht so genau, schreibt Daniel Gräber. Hat der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke bewusst eine verbotene SA-Parole benutzt? Für Teile der Öffentlichkeit ist der Fall klar. Entsprechend groß ist der Erwartungsdruck auf die Richter am Landgericht Halle. Sie müssen jetzt zeigen, dass der Rechtsstaat auch dann funktioniert, wenn es schwierig ist, fordert Volker Boehme-Neßler. Blick ins Ausland: Der ehemalige Diplomat und Reagan-Berater Jack F. Matlock hält nichts von den milliardenschweren amerikanischen Ukraine-Hilfen. Im Interview mit Gregor Baszak spricht er außerdem kritisch über die Nato-Osterweiterung, die Doppelmoral des Westens und die Gefahr einer geteilten Welt. Zwei Amtszeiten als indischer Premier hat er hinter sich, die nächste gilt als sicher – doch die Bilanz des Hindunationalisten Narendra Modi bleibt hinter seinem Anspruch zurück. Oliver Schulz hat ihn porträtiert. Ich wünsche Ihnen einen schönen Feiertag. Ihr Ben Krischke, Leitung Cicero Digital |