, Am Wochenende wurde ein Vorschlag der Bundesnetzagentur bekannt, der Regionen mit starkem Windkraftausbau bei den Netzgebühren entlastet. Diese Regionen müssen viel in den Ausbau ihrer Netze investieren, um die Windräder anzuschließen und das Stromnetz trotz variabler Einspeisung stabil zu halten. Ministerpräsident Söder wittert sofort ein »Bayern-Bashing«, weil die Südländer dann stärker belastet würden. Kein Wunder, dass dort die Netzentgelte niedriger sind, denn Bayern hat kaum investiert. Schon Söders Vorgänger Seehofer hat nach Bürgerprotesten den Bau von Stromtrassen verhindert, die Windstrom nach Süden transportiert hätten. Eigene Windräder hat Bayern aber auch fast keine genehmigt. Trotz anders lautender Versprechen wurden auch 2023 in Bayern bisher nur fünf Windräder gebaut. Sich verbal für die Verkehrs- und Energiewende einzusetzen, aber in der Praxis alle Änderungen abzuschmettern ohne selbst konkrete Maßnahmen durchzuführen – das ist keine konstruktive Politik. Ihr Joachim Kroll Chefredakteur |