Liebe Frau Do, Friedrich Merz ist gut gelaunt, gewohnt dynamisch, und er wirkt auch eine Woche nach seiner aufsehenerregenden Kandidatur für den CDU-Vorsitz entspannt. In seinem ersten Interview spricht der 62-Jährige mit meiner Kollegin Eva Quadbeck und mir fast zwei Stunden leidenschaftlich über Europa und Steuerpolitik, über Integration, Leitkultur und das Rentensystem. So, als sei er nie weg gewesen. Und wenn es um die Rolle geht, die er gerne ab dem 7. Dezember ausfüllen möchte, vergisst er auch schon mal den Konjunktiv. „Der Vorsitzende der CDU Deutschlands ist ein zur Loyalität verpflichteter Parteivorsitzender gegenüber der Bundesregierung und gegenüber den Staatsämtern und deren Inhabern. Da wird sich bei mir kein bisschen dran ändern.“ Was Friedrich Merz sonst noch über die Kanzlerin gesagt hat und warum er eine Begrenzung der Amtszeit für richtig hält, lesen Sie hier. Er kam als Gastarbeiter. Und lebt nun seit 55 Jahren mit seiner Familie in Deutschland. Nail Çelen half mit beim deutschen Wirtschaftswunder, schuftete unter Tage in der Zeche Auguste Victoria. Er war fleißig, beliebt. Und er hat immer gearbeitet. Heute hat Çelen eine Staublunge, aber er liebt seine Heimat. Deutschland. „Helmut Kohl war immer mein Lieblingskanzler“, sagt der heute 79-Jährige. Eine Integrationsgeschichte, wie es viele gibt in diesem Land. Und wie sie zu selten erzählt werden. Dafür ist seit einem Jahr aber auch Çelens Tochter zuständig. Sie heißt Serap Güler und ist Integrationsstaatssekretärin von Ministerpräsident Armin Laschet. Seit wir Kinder haben, ist bei uns zu Hause das Puzzeln wieder in Mode gekommen. Die Dreijährige biegt sich die kleinen Teile manchmal regelwidrig zurecht, aber der Viereinhalbjährige entwickelt doch überraschend viel Geduld beim Zusammensetzen der Teile. So haben auch wir Eltern die Lust auf das aus England stammende Spiel (der Begriff „puzzle“ steht für Verwirrung oder Rätsel) neu entdeckt. Es soll helfen, das körpereigene Stresssystem wieder in eine gesunde Balance zu bringen, sagen Wissenschaftler. Vielleicht ist das der Grund für den Puzzle-Hype, der bei Erwachsenen ausgebrochen ist, wie Tobias Jochheim herausgefunden hat. Herzlichst Ihr Michael Bröcker Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |