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Rheinische Post

Tägliche Post aus der Chefredaktion

Stimme
des Westens

Moritz Döbler

23. Dezember 2020

Liebe Frau Do,

eigentlich mag Herr K. aus Hückeswagen die „pointierte und oft sehr gelungene Kurzkommentierung“ in der „Stimme des Westens“, wie er mir schrieb. Aber er könne all die beängstigenden Nachrichten rund um Corona nicht mehr hören und sei sich sicher, dass es vielen anderen Menschen auch so gehe. Ich solle mir doch bitte vornehmen, „ermutigende und erfreuliche News aus aller Welt zusammentragen“. Er wünsche sich „ein Signal der Hoffnung“, es gehe ihm um die „vielen schönen Dinge, die eben auch passieren“. Recht hat Herr K., und doch ist es nicht so einfach.

Aber ich will an den Anfang des heutigen Newsletters eine Geschichte der Zuversicht stellen, die ausgerechnet ein Paketbote erzählt. Ein einfacher Job ist das in der Vorweihnachtszeit nie und in diesem Jahr noch weniger. Aber der 60-jährige Rudi Van den Bossche mag seine Arbeit und vor allem den Kontakt zu Menschen, so eingeschränkt der auch derzeit ist. „Ich bringe etwas, auf das die Leute warten“, hat er Tino Herrmanns erzählt. Und: „Wenn ich freundlich bin, sind es die anderen auch.“

Morgen werden die letzten Pakete ausgeliefert, dann ist es so weit: Heiligabend. Ende Oktober stand das Bestreben, normale Weihnachten zu ermöglichen, im Zentrum der Corona-Beschlüsse. Daraus wurde bekanntlich nichts: Der Lockdown musste verschärft werden, und auch für die Bescherung gelten Beschränkungen (die Regeln finden Sie hier). Doch ist es eigentlich richtig, trotzdem öffentliche Gottesdienste zuzulassen? Der praktizierende Katholik Armin Laschet hat angekündigt, morgen auf den Besuch der Christmette zu verzichten, und hofft auf die Einsicht der GläubigenHorst Thoren empfiehlt hingegen in seinem Leitartikel, die Gottesdienste abzusagen – das gebiete die staatliche Fürsorgepflicht.

Denn noch ist die Pandemie nicht gebannt, über Nacht meldete das Robert-Koch-Institut einen neuen Höchststand an Todesfällen binnen eines Tages (mehr dazu in unserem Liveblog). Die Intensivmediziner erwarten harte Wochen, wie Jörg Isringhaus berichtet. Daran ändert auch der Start der Impfungen direkt nach Weihnachten nichts. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren: Claudia Hauser hat sich auf dem Kölner Messegelände umgesehen, wo die Abläufe im Impfzentrum mit 40 Statisten geübt wurden. Das Auftreten der neuen Virus-Variante in England dämpft die Erwartungen. Die wichtigsten Fakten über die Mutation hat Regina Hartleb zusammengetragen.

Noch nicht sonderlich weihnachtlich wirkt die Stimmung in den USA. Nach monatelangem Ringen hatte sich der Kongress dort ja auf milliardenschwere neue Corona-Hilfen geeinigt, scheinbar mit Unterstützung des scheidenden Präsidenten Donald Trump. Doch plötzlich lehnt er das Hilfspaket nun ab, wie in der Nacht bekannt wurde – offenbar wegen eines Details.

In Deutschland könnte nach der Bundestagswahl in neun Monaten eine neue politische Konstellation auftreten. Und wie immer beginnt auch diesmal vorher eine Debatte um den Bundespräsidenten, weil sich mit der Wahl auch die Kräfte in der Bundesversammlung verschieben, die im Februar 2022 zu entscheiden hat. Frank-Walter Steinmeier wird über die Parteigrenzen hinweg geschätzt, lässt aber noch nicht erkennen, ob er wieder antritt. Es könnte auch auf Katrin Göring-Eckardt von den Grünen zulaufen. Erstmals seit Bestehen des Amtes würde dann eine Frau zum Staatsoberhaupt gewählt. Gregor Mayntz beschreibt die Ausgangslage.

Anders als bei Steinmeier ist bei Olaf Koch schon klar, wann er ausscheidet: Der Vorstandsvorsitzende des Metro-Konzerns tritt zum Jahresende ab. Die Pandemie hat den Düsseldorfer Großhändler mit weltweit fast 100.000 Beschäftigten zusätzlich unter Druck gebracht, da die Gastronomie-Kunden ausblieben. In einem Interview, das Georg Winters geführt hat, zieht Koch eine positive Bilanz seiner neunjährigen Amtszeit, obwohl sich der Börsenwert in etwa halbiert hat.

Vergrößert hat sich die Wolfspopulation am Niederrhein: Ein Pärchen, das für mehrere gerissene Schafe und Shetlandponys verantwortlich gemacht wird, hat Nachwuchs bekommen. Die junge Familie wird jetzt offiziell als Rudel eingestuft. Wenn die toten Tiere nicht wären, könnte es eine wunderbare Weihnachtsgeschichte sein. Jetzt stellt sich die Frage, wie man mit den Wölfen umgehen soll. Maximilian Plück hat die Hintergründe recherchiert.

Ich habe versucht, der Bitte von Herrn K. in Ansätzen gerecht zu werden. Aber ich fürchte, für die „vielen schönen Dinge, die eben auch passieren“, sind vor allem Sie selbst zuständig. Genießen Sie den letzten Vorweihnachtstag – vielleicht müssen Sie auf den letzten Metern gar nicht alles erledigen, was Sie sich bis Heiligabend vorgenommen hatten?

Herzlich

Ihr

Moritz Döbler

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