Gartenbrief vom 29.04.2022 - Lustvoll gärtnern mit Markus Kobelt.
Intelligente Feigen!
Sehr geehrter Herr Do
Wie schlau können Pflanzen sein?
Wir sind daran gewöhnt, zuerst den Menschen, allenfalls noch den Tieren und vielleicht auch den Insekten Intelligenz zuzusprechen, aber den Pflanzen trauen wir das kaum je zu. Tiere und Menschen sind fraglos schlauer als Pflanzen.
Obwohl ich auch (nur) ein Tier bin, möchte ich diese Grundvoraussetzung unserer tierischen Überlegenheit mit einem Beispiel – dem Feigenbaum – etwas ins Wanken bringen. Die Feige ist übrigens ein gutes Beispiel dafür, dass Pflanzen umso intelligenter werden, je mehr und je weiter sie reisen. Die Fruchtfeige beispielsweise begann auf der arabischen Halbinsel und ist jetzt…hier und überall.
Die Feige des Südens hat sich früh schon ein Befruchtungssystem zurechtgelegt, das auf der schlauen Verführung einer unschuldigen Befruchtungswespe basiert, diese Blastophagen schamlos ausnützt und schliesslich tragisch enden lässt.
Das geht ungefähr so: Die Befruchtungswespe hat sich parallel mit der Urfeige, der Caprifeige entwickelt. Diese wird vielfach fälschlicherweise als männliche Befruchtungsfeige bezeichnet. Das ist aber falsch: Die Caprifeige ist eine Vorstufe der Feige, deren Blüten noch ganz kurz sind und die deshalb weitgehend ungeniessbar ist.
Blüten? Haben Feigen Blüten? Natürlich, man muss sich die Feige vorstellen als ein in sich selber eingerollter Blütenboden, die Blüten stehen auf dem Blütenboden, sind aber nicht nach aussen, sondern nach innen gerichtet und machen dann letztlich bei den reifen Feigen das Fruchtfleisch aus.
Zurück zur südlichen Feige und zu ihrem elaborierten superschlauen Befruchtungssystem: Die Befruchtungswespen haben gelernt, sich in den Urfeigen zu vermehren. Angelockt vom Duft der unbefruchteten Feigenfrüchte schlüpfen sie durchs kleine Loch am Ende jeder Feige, legen in den Caprifeigen ihre Eier ab und vermehren sich so. Sie haben sich so total auf die Feige eingelassen, dass sich fast ihr gesamtes irdisches Leben in der Feigenfrucht abspielt, die Feige ist ihre Welt: Hier schlüpfen die jungen Insekten, hier befruchten die männlichen Blastophagen die weiblichen Tiere, hier ernähren sie sich vom mageren Fruchtfleisch der Urfeige und hier reifen sie zu flugfähigen Tieren heran. Schliesslich verlassen sie ganz kurz die Feigenheimat, fliegen durch die gleissend helle Aussenwelt, nur um wieder eine neue Feige zu suchen, in der sie ihre dunklen Vermehrungsgeschäfte erledigen können. Gleichsam nebenbei nehmen sie beim Ausgang aus der Caprifeige männliche Pollenkörner mit, mit denen sie die nächste besuchte Feige befruchten.
Sieht so aus, als würden die Blastophagen die Feige ganz gut für ihren Zwecke einspannen. Clevere Insekten.
Aber die Feige hat – wie auch immer – noch einen Schritt weiter gedacht.
Sie hat über eine Mutation ihre Fruchtgrösse verdoppelt bis verdreifacht, letztlich indem die Blütenstiele länger wurden. Auch diese grossen Fruchtfeigen locken natürlich die unschuldigen Befruchterinsekten an. Passenderweise tragen sie in der Regel bereits männlichen Feigenpollen auf sich, den sie beim Rausschlüpfen aus der Caprifeige mitgenommen haben. In der geräumigen grossen Fruchtfeige versuchen sie zunehmend nervös ihre Eier loszuwerden, was aber nicht gelingen will, da die Feige unterdessen ihre Blüten verlängert hat, weit über die Reichweite des Legestachels hinaus. Dabei verrichten die Blastophagen unwillentlich das Geschäft der Fruchtfeige, indem sie den zufällig mitgeschleppten männlichen Feigen-Pollen gleichmässig über die Blüten verteilen. Die Verzweiflung des Blastophagen ist das Glück der Feige. Die Feige ist befruchtet, sie wächst, aus den Blüten entsteht das reife und saftige Fruchtfleisch, das Befruchterinsekt geht jedoch – in eigener Sache unverrichteter Dinge – elendiglich zugrunde.
Wer war da jetzt cleverer, die Feige oder der Blastophag, die Befruchterwespe?
Na ja, hmm, räuspert sich der Mensch in uns, das ist ja nicht so schlimm, das betrifft ja doch nur ein Insekt. Das hält uns wahrscheinlich auch davon ab, das Verhalten der Feige als unmoralisch zu verurteilen.
Jetzt kommen wir aber zur nördlichen Feige, sozusagen die Intelligenzbestie aller Feigen. Hier nördlich der Alpen gibt es keine Befruchterwespen, aber es gibt schon seit Tausenden von Jahren…Feigen. Wie kommt es, dass die kleinen Feigenfrüchte ohne Blastophagen nicht unbefruchtet bleiben und schliesslich abfallen? Die Feige hat ganz offensichtlich eingesehen, dass die Sache mit der verführten Befruchterwespe zumindest etwas heikel, moralisch angreifbar und in jedem Falle zu kompliziert sein könnte. Also hat sie sich dahingehend verändert, dass sie auch ohne Befruchtung, ohne männlichen Pollen, parthenokarp Früchte ansetzen kann. Selbst ist der Mann, heisst es ja… In diesem Falle ist es eher die Frau, die weiblich dominierte Fruchtfeige, die fast nur noch weibliche Blüten in sich trägt, die sich autonom und autark aufgestellt hat. Die Männer und die Kupplerinsekten können ihr jetzt endgültig gestohlen bleiben, sie macht Früchte auch ohne tierische und männliche Hilfe. Dieser Prozess gilt übrigens für alle Feigen, die wir im Lubera Sortiment anbieten…
Hmm, aber geht da nicht etwas verloren? Wie steht es mit dem Sex? Auch wenn wir diesen nicht überschätzen wollen, so hilft er ja zumindest der Diversität und überhaupt der Vermehrung auf die Sprünge. Eine Feige, die ja jetzt ohne Befruchtung entsteht, wird auch keine keimfähigen Samen entwickeln und sich nicht vermehren können. Wie kann das weitergehen? Steckt die Feige nun selber in einer tödlichen Sackgasse, nachdem sie ja schon die Befruchterwespe in eine solche gelockt hat? Fällt sie selber in die Grube, die sie gegraben hat?
Weit gefehlt: Die Feige hat mit ihrer grossfrüchtigen Mutation, mit dem saftigen Fruchtfleisch ihre Attraktivität für ein anderes Tier entscheidend erhöht: für den Menschen. Die nördliche Feige verführt ihn nicht nur mit ihren Blättern (die offenbar wie geschaffen sind, die menschliche Blösse zu bekleiden), sondern ganz offensichtlich auch mit ihren Früchten. Und sie bringt den Menschen dazu, wie früher und im Süden die Blastophagen das Geschäft der Feige zu erledigen, sie zu vermehren, sie zu verbreiten, für ihr Überleben zu sorgen. Wir Menschen übernehmen die Aufgaben der Befruchterwespe und werden zum Feigensklaven. Nebenbei werden wir allerdings auch reichlich mit Früchten belohnt.
Wer ist nun intelligenter, die Feige oder die kleine Wespe. Ich glaube, die Antwort ist klar. Aber wie steht es mit dem Menschen, an den die Feige ihr ganzes Vermehrungsgeschäft delegiert hat? Beherrscht der Mensch die Feige oder benutzt am Ende die Feige den ach so schlauen Menschen?
Wer überhaupt eine Chance haben will, sich mit der Intelligenz der Feige zu messen, der pflanze jetzt zwei Feigenbäume aus den zwei aktuellen Pflanzendeals…. Warum zwei? Ja weil wir bei Lubera ja auch ein bisschen intelligent sein wollen😉.
Pflanzen Sie Feigenbäume!
Herzliche Grüsse
Markus Kobelt
PS: Wer sich über die Geschichte der Feige im Detail informieren möchte, der lese die folgenden Artikel im Gartenbuch:- Die Geschichte und Biologie der Feige: Die Feige, der Mensch, die Wespe ... und ich, Einleitung
- Die Geschichte und Biologie der Feige, Teil 1
- Die Geschichte und Biologie der Feige: Die Ur-Feige, Teil 2
- Die Geschichte und Biologie der Feige: Auftritt Feigenwespe, Teil 3
- Die Geschichte und Biologie der Feige: Die Smyrna-Fruchtfeige, Teil 4
- Die Geschichte und Biologie der Feige: Die Caprifikation, Teil 5
- Die Geschichte und Biologie der Feige: Die Kulturfeige, Teil 6
- Die Geschichte und Biologie der Feige: Der Mensch als Feigensklave, Teil 7
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Der Moment ist jedes Mal eine Offenbarung, eine mundwässernde Augenweide: Man bricht eine reife Feige mit Zeigefinger und Daumen auseinander, und das Feigeninnere, in den saftigsten, schönsten Farben wird sichtbar: Was wir da als süsses und saftiges Fruchtfleisch, als süsse Versuchung, mit wunderschön radialsymmetrisch angeordneten Mustern und in den wärmsten Farben wahrnehmen, sind übrigens in Tat und Wahrheit alles Blütenstände und daraus sich entwickelnde Einzelfrüchte, die dann gemeinsam die Feige bilden. Das, was wir als Schale wahrnehmen, ist eigentlich der nach innen zusammengefaltete Blütenboden.
Kein Wunder also, dass wir die Blüte der Feigen immer vermissen werden: Sie findet im Inneren der noch ganz kleinen Früchte statt!
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FAQ Feigenbaum – die häufigsten Fragen und Antworten zum Feigenbaum 
Text: Markus Kobelt
Alles zum Thema Feigenbaum, die wichtigsten Fragen und Antworten finden Sie in diesem Beitrag. Lesen Sie Tipps zu Pflanzung, Pflege, Düngung, Schnitt, Überwinterung, Feigenbaum im Topf und noch vieles mehr. Wenn Sie noch keinen Feigenbaum besitzen, können Sie im Lubera Shop aus fast 50 verschiedenen Sorten auswählen und Ihren eigenen Feigenbaum kaufen.
Wie pflanzt man Feigenbäume?
Feigenbäume pflanzt man vor allem tief; der obere Rand des Wurzelballens darf gut und gerne mit einer 10-20cm tiefen Schicht des Mutterbodens überdeckt sein. Diese schützt den Wurzelbereich zusätzlich vor der Winterkälte. Mit dem Tiefpflanzen stellen Sie sicher, dass der Feigenbaum auch nach einer Jahrzehnte-Kälte wieder aus der Wurzelbasis ausschlägt.
Wann ist die beste Pflanzzeit für Feigenbäume?
Grundsätzlich können Feigenbäume im Container (so wie wir bei Lubera die Feigenbäume anbieten) immer gepflanzt werden. Dennoch ist eine Frühlingspflanzung sicher am besten: Der Feigenbaum kann sich so an seinem neuen Standort akklimatisieren, er hat vor dem Winter schon mal eine Vegetationsperiode hinter sich – und geht damit sicherer in die kalte Jahreszeit. – Wenn Sie im Sommer oder Herbst pflanzen, ist es sehr wichtig, dass Sie die frisch gepflanzte Jungpflanze nicht noch zusätzlich düngen; wenn die Feige so spät nochmals zu wachsen beginnt, ist das Holz zu wenig ausgereift und frostgefährdet.
Was ist besser, ein Feigenbaum mit Stamm oder ein Feigenstrauch mit mehreren Trieben?
Der Feigenbaum ist von der natürlichen Wuchsweise her eher ein Strauch als ein Baum. Er zeigt auch in der Natur ein basitones Wachstum, tendiert also dazu, immer wieder Basistriebe, auch aus dem Wurzelstock heraus zu machen. Diese Fähigkeit ist auch eines der Überlebensrezepte der Feige: Sie übersteht so auch extreme Trockenheitsphasen oder sehr grosse Winterkälte – manchmal treibt sie nach solchen Schäden erst wieder im Mai bis Juni aus. Aus ästhetischen Gründen würden viele Gartenliebhaber ein Bäumchen vorziehen, aber ein Strauch ist gerade für eine nördliche Feige deutlich besser: Ein mehrtriebiger Strauch entwickelt nicht nur mehr oberirdische Äste, sondern auch ein breiteres Wurzelsystem; so haben sowohl die oberirdischen als auch die unterirdischen Organe nach eine extremen Kältewinter bei einem Strauch die besseren Chancen zum Wiederaustrieb als bei einem Stamm.

Bild: Gustis® 'Amatrice Casale' – sticht mit ihren weissgrünen, hellen Früchten heraus
Wie kann man einen Feigenbaum mit Stamm erziehen?
Wenn man einen Feigenbaum mit einem Stamm erziehen möchte, geht man folgendermassen vor:
- Die Jungpflanze wird nach dem Pflanzen bodeneben zurückgeschnitten (bei einer Frühlingspflanzung; bei einer späteren Pflanzung erfolgt der Rückschnitt im ersten Frühjahr nach der Pflanzung).
- Von den entstehenden Basistrieben wird der stärkste ausgewählt und an einem Bambus oder Pfahl stabilisiert. Die restlichen Austriebe werden so tief wie möglich entfernt, am besten abgerissen.
- Danach lässt man diesen Stamm weiterwachsen, neue Basisäste, aber auch tiefe Seitentriebe des Stamms, werden laufend entfernt.
- Wenn der Stamm die Höhe erreicht hat, an der man eine Verzweigung wünscht, wird der Haupttrieb auf dieser Höhe entspitzt, um so den Feigenbaum zur Kronenbildung zu zwingen.
Kann man Feigenbäume umpflanzen?
Ja, das kann man und das ist auch bei grösseren und älteren Feigenbäumen möglich. Zwei Voraussetzungen müssen eingehalten werden, wenn man einen etablierten älteren Feigenbaum erfolgreich umpflanzen will:
- Das Umpflanzen muss in der Zeit der grössten Winterruhe erfolgen, also zwischen Ende November und Januar
- Beim Umpflanzen wird das Wurzelvolumen notgedrungen auf ein Minimum, ca. 20-30% reduziert. Dasselbe muss man auch mit den oberirdischen Organen machen, das heisst der umgepflanzte Feigenbaum muss auf 20-30% seines Volumens zurückgeschnitten werden.
Wie winterhart sind Feigenbäume?
Abgesehen von den Sorteneigenschaften (siehe die übernächste Frage) hängt die Winterhärte eines Feigenbaums von vielen verschiedenen Faktoren ab:
- Der Standort: Eine Wärme abstrahlende Wand macht gerade in kälteren Regionen einen riesigen Unterschied aus: Nach Frostjahren sieht man manchmal erfroren Triebe, die 20 cm von der Wand entfernt wachsen, während Äste, die ganz nah an der Mauer wachsen, unbeschadet überlebt haben.
- Alter der Pflanze und Holzkörper: Eine junge Feigenpflanze mit dünnen Trieben ist nie ganz winterhart, sie wird bei Temperaturen unter -10°C fast immer zurückfrieren. Bei einer noch jungen Pflanzung ist in den ersten Jahren also unbedingt ein Winterschutz gefragt. Je älter und dicker das Feigenholz wird, desto wintersicherer ist die Pflanze. Mach unserer Erfahrung haben Feigenstämme ab ca. 5-7cm Durchmesser eine Winterhärte von -12 bis -15°C.
- Der Zeitpunkt des Frosts: Ganz entscheidend für die Winterhärte ist auch der Zeitpunkt, an dem der Feigenbaum dem Frost ausgesetzt ist. Zum Zeitpunkt der tiefsten Winterruhe kann die Feige sehr viel aushalten, die Winterhärte einer älteren Pflanze kann sich dann bis gegen -16°C erweitern; wenn der meist deutlich weniger gut ausgeprägt.
Fazit: Junge Feigenbäume, auch solche von grundsätzlich sehr winterharten Sorten, sollte man über den Winter immer isolierend einpacken. Dabei ist auch die Isolation gegenüber Wärmeeinfluss wichtig, weil dieser später zu einer grösseren Anfälligkeit der Pflanze gegenüber Kälte führt.

Bild: Ronde de Bordeaux' (Syn. 'Rossa Rotonda') – die rötlich-blaue Feige mit gutem Geschmack
Wie kann man Feigenbäume vor der Kälte schützen?
- Tief pflanzen – damit die Pflanze auch nach einem extrem kalten Winter mindesten wieder aus dem Wurzelstock austreibt.
- Wurzelbereich mit Stroh oder Häcksel oder anderem isolierendem Material abdecken, um die Frostresistenz des Wurzelballens zu verbessern. Dies ist vor allem bei jüngeren Feigenbäumen anzuraten. Bei älteren Feigenbäumen überleben die Wurzeln auch Kälteeinbrüche von -20°C.
- Feigenäste mit isolierendem Material einpacken; unbedingt Gewächshauseffekt verhindern, da der Schutz vor der Wärme ebenso wichtig ist wie der Schutz vor der Kälte.
- Pflanzung an eine Wand oder Mauer. Auch eine freistehende Wand zum Beispiel an einer Grundstücksgrenze hat eine abstrahlende Wirkung.
- Kübelpflanzen in einer kalten Garage oder in einer Scheune/einem Gartenhaus überwintern; die Feige braucht im Winter kein Licht, sie hält auch einige Minusgrade aus. Die Temperatur sollte nicht untere -7°C sinken.
Welches sind die winterhärtesten Feigensorten?
Die Beantwortung dieser Frage ist sehr schwierig, da die Winterhärte eines Feigenbaums entscheidend von Umweltfaktoren abhängt und von der Umwelt-Pflanze Interaktion: Wie alt ist der Feigenbaum, wie dick ist sein Holz, wann ist die Kälte gekommen, in welchem Zustand war die Pflanze beim Kälte-Einbruch? Das alles führt manchmal auch zu verwirrenden Resultaten, immer wieder sind wir auch als Feigenspezialisten erstaunt, welche Sorten in einem bestimmten Jahr einen Winterschaden zeigen – und umgekehrt, welche Sorten manchmal auch überraschenderweise einen extrem kalten Winter überleben. Dennoch können wir aus Erfahrung einige Punkte festhalten:
- Alte Feigenbäume sind winterhärter als junge Pflanzen – unabhängig von der Sorte
- Grundsätzlich sind die sogenannten Kulturfeigen, die nördlichen Feigen, die auch ohne Befruchtung Früchte ansetzen, winterhärter als die südlichen Sorten , die auf eine Befruchtung durch die Feigenwespe angewiesen sind. Da die befruchtende Feigenwespe nördlich der Alpen und nördlich einer Line von Bordeaux nach Lyon nicht überleben kann, sind in diesen nördlichen Regionen Feigensorten und Feigentypen selektioniert worden, die auch ohne Befruchterwespe Früchte ansetzen und zur Reife bringen. Gleichzeitig wurden damit auch automatisch kälteresistentere Sorten ausgelesen – aufgrund des natürlichen Umweltdrucks in nördlichen Gebieten. Fazit: Bitte nördlich der Alpen immer nur sogenannte Kulturfeigen pflanzen, die parthenokarp, ohne Befruchtung Früchte ansetzen. Diese tragen nicht nur ohne Feigenwespe Früchte – sie sind generell auch winterhärter… In unserem Lubera-Feigensortiment finden Sie ausschliesslich solche Sorten.
Natürlich sind uns auch einige Sorten aufgefallen, die mindestens in unserem Alpentalklima mit tiefen Wintertemperaturen aber auch sehr warmen Januar- und Februarwochen (Föhn) überdurchschnittlich hart sind: Gustis Perretta, Gustis Morena, Twotimer Original, Gustis Early Black, Gustis Ficcolino, Amatrice Casale, Bornholm, Ronde de Bordeaux. Aber nochmals: Es gibt – leider – keine Garantie; Standort, Zeitpunkt der Kälte und Alter der Pflanze spielen eine wesentliche Rolle.

Bild: Gustis® 'Early Black' – profitieren Sie von der frühen Ernte und grossen Früchten der Gustis® Early Black
Wann ist ein Feigenbaum endgültig tot?
Ein Feigenbaum ist fast untötlich. Auf seiner Wanderung nach Norden, aber auch unter diversen wechselnden Umweltbedingungen in der Zeit hat der Feigenbaum gelernt, fast alles zu überleben... Nach einem Frostschaden ist es deshalb ganz wichtig, Geduld zu zeigen. Ein älterer Baum, der schon mehr als 2 Jahre am Standort steht, stirbt eigentlich nie ganz ab, sondern erholt sich meist im Mai oder Juni aus der Basis mit neuen Ästchen. Manchmal schlägt auch ein bereits totgeglaubter Trieb ganz spät noch aus, ich habe solche ‘Wunder’ auch schon im August erlebt…
Also nach einem Frostschaden immer bis in den Sommer mit dem Entfernen der totgeglaubten Feige warten; meist erweist sie sich als nur schein-tot.
Ich habe noch nie eine Feigenblüte gesehen, wo und wie blüht die Feige?
Im Spätherbst, aber auch im Sommer entstehen an den frischen diesjährigen Trieben neben den spitzigen Blattknospen rundliche Blütenknospen. Dies stellen einen Blütenboden oder einen extrem gestauchten Blütentrieb dar, der sich sozusagen nach innen gefaltet hat, so dass die auf dem Blütenboden angesiedelten Blüten radiärsymmetrisch nach innen zeigen. Sobald diese Blütenknospen (die Hunderte von Blüten fassen) daumengross sind, bleiben sie für einem Moment stehen, weil sie auf die Befruchtung warten. Die nördlichen Kulturfeigen wachsen dann aber nach einer Anstandspause auch ohne Befruchtung weiter, und bilden solcherart parthenokarpe reife Früchte (ohne keimfähige Samen) aus.

Bild: 'Dauphine' – sehr schöne, frühreifende Feigensorte
Braucht der Feigenbaum einen anderen Feigenbaum in der Nähe als Befruchter?
Südliche Feigensorten sind obligatorisch auf die Befruchtung durch die sogenannte Feigenwespe angewiesen. Diese wiederum vermehrt sich in den Befruchterfeigensorten, den Bocksfeigen, die im Gegensatz zu den Fruchtfeigen über genügend männliche Blütenorgane verfügen (bei den grossfrüchtigen Fruchtfeigen sind die männlichen Blüten durch die grösser und zahlreicher werdenden weiblichen Blüten verdrängt worden). Das heisst: Im Süden baucht es Bocksfeigen als Befruchter in den Feigenpflanzungen – alternativ hat man auch eine Kultivierungsmethode entwickelt, die Caprifzierung, bei der Bocksfeigen voll von schlüpfenden Feigenwespen in die Ertragsanlagen gehängt werden. – Die nördlichen Kulturfeigen aber, die wir ausschliesslich anbieten, sind in der Lage, auch ohne Befruchtung reife schmackhafte Früchte zu entwickeln. Insofern ist es auch nicht korrekt, wenn häufig von selbstfruchtbaren Feigensorten gesprochen wird: Unsere nördlichen Feigen sind eben nicht selbstfruchtbar, das heisst sie befruchten sich nicht selber mit dem eigenen Pollen, sondern sie setzen ohne Befruchtung Früchte an.
Wann trägt der Feigenbaum Früchte?
In unserem Klima trägt der Feigenbaum zu zwei unterschiedlichen Zeitpunkten Früchte. Einerseits bilden sich im Spätherbst am den diesjährigen Trieben neben den spitzen Blattknospen kleine Blütenfeigen aus, die nur einige wenige Millimeter messen. Wenn sie unbeschadet über den Winter kommen, entwickeln sie sich mit Vegetationsbeginn sofort weiter und sind dann im Juli/August reif. Bei diesen Feigen spricht man von Sommerfeigen oder Blütenfeigen. Sorten, die vor allem diesen Typ Feigenfrüchte hervorbringen (und nur in beschränktem Masse Herbstfeigen) werden entsprechend auch Blütefeigen- oder Sommerfeigen-Sorten genannt.
Der zweite Fruchtansatz startet im Sommer, auch wieder an den gerade frisch gewachsenen Trieben. Auch hier bilden sich schon sehr schnell, nur einige Nodien von der Triebspitze entfernt, neben den Achselknospen Blütenknospen aus, die sich in der gleichen Vegetationsperiode noch zu grossen schmackhaften Früchten entwickeln können. Ihre Reife- und Erntezeit ist meist im September bis November. In Klima-Zonen mit einer kurzen Vegetationsperiode werden diese Feigen gar nicht reif; aber auch bei gutem Klima wird ein Teil diese Herbstfeigen nicht reif, da die Äste bis zum Vegetationsstopp immer wieder neue Früchte ansetzen, als hätte der Sommer kein Ende. Diese bei uns gegen Ende der Vegetationsperiode reifenden Feigen nennt man Herbstfeigen; die Sorten, die vorwiegend solche Herbstfeigen ansetzen, werden konsequenterweise auch als Herbstfeigen oder Herbstfeigen-Sorten bezeichnet.
Viele Sorten tendieren entweder zu einer starken Betonung der Herbstfeigen oder aber der Sommerfeiggen. Sorten, die systematisch und erfolgreich in unserem Klima zweimal Früchte tragen, nennen wir Twotimer®-Feigen.

Bild: Gustis® 'Twotimer'® – dank der zwei Ernten pro Jahr trägt diese Feige den Namen Twotimer®
Kann man Feigen auch im Topf kultivieren?
Das geht problemlos, mit Vorteil wählt man eher schwach oder kompakt wachsende Feigensorten aus. Ideal ist auch die Feigensorte Gustis Ficcolino, weil sie sehr buschig wächst und aussergewöhnlich stark verzweigt und dann aufgrund des grossen Fruchtbehangs kompakt bleibt. Als Mindestgrösse für die Topfkultur empfehlen wir einen Topf von ca. 25-30l; alle 4 Jahre sollte in einen grösseren Topf umgetopft werden.
Welche Erde braucht man für eine Topffeige?
Am besten setzt man Kübelpflanzen-Erde ein, weil diese strukturstabil ist und auch nach einigen Jahren luftig bleibt, nicht verdichtet. Im Lubera Gartenshop können Sie nährstoffreiche Erde kaufen und sich diese bequem nach Hause liefern lassen.
Wie düngt man einen Feigenbaum?
Einen ausgepflanzten Feigenbaum sollte man nur die ersten 2 Jahre etwas düngen, und zwar nur im Frühling, im April mit 50gr Frutilizer Volldünger plus, die leicht eingehackt werden. Danach soll sich das ausserordentlich leistungsfähige Wurzelsystem des Feigenbaums die Nahrung selber holen. Düngung führt nur zum Luxuskonsum des Baums, der in der Folge tendenziell immer nur vegetativ wächst, und nie – oder weniger – Früchte ansetzt. Im Topf muss ein Feigenbaum natürlich jährlich mit Langzeitdünger (20 g Frutilizer Saisondünger plus pro 5lt Topfvolumen) aufgedüngt werden, da hier die Aufnahmekapazität der Wurzeln aufgrund des begrenzten Topfraums sehr begrenzt ist.
Wie überwintert man einen Feigenbaum im Topf?
Jedenfalls darf man einen Feigenbaum im Topf oder Kübel nicht einfach draussen stehen lassen, da die empfindlichen Wurzeln sonst dem Frost zu stark ausgesetzt wären. Entweder stellt man den Feigenkübel an einen möglichst schattigen, kühlen, geschützten Ort (die Sonneneinstrahlung ist meist gefährlicher als die absolute Kälte), um ihn da bei Temperaturen unter -7° nochmals zusätzlich mit Frostschutzvliesen einzupacken. Oder aber man stellt den Kübel über den Winter in eine kühle Garage oder ein Gartenhäuschen. Die Feige braucht ja im Gegensatz zu Zitrus in der Winterruhe kein Licht, da sie ihre Blätter im Herbst schon beim ersten Nachtfrost abwirft.

Bild: 'Brogiotto Bianco' – mittelstark wachsende Feige mit weicher Haut
Wann schneidet man einen Feigenbaum?
Feigen werden im Frühling, kurz vor dem Austrieb, Ende Februar bis Anfang April geschnitten. Zu diesem Zeitpunkt sieht man auch besser, wo sich Blütenfeigen gebildet haben – oder welche Triebe eventuell zurückgefroren sind.
Wie schneidet man einen Feigenbaum?
Zunächst schneidet man einen jungen Feigenbaum in den ersten 2-4 Jahren überhaupt nicht, es sei denn man schneidet einzelne zu dominierende Äste zurück, um sie zu einer besseren Verzweigung und zu einem buschigeren Wuchs zu zwingen. Auch danach schneidet man in der Regel eher zurückhaltend, da man ja in unseren nördlichen Breiten immer damit rechnen muss, dass eine Feige alle 5-10 Jahre mal auch wieder etwas zurückfriert. Wenn dies aber nicht der Fall ist, ist spätestens nach 4-5 Jahren ein erster Schnitt angezeigt – ohne Schnitt können Feigen sehr schnell auch eine Höhe von 3-5 m erreichen, wobei leider die frischen Feigen immer nur in den obersten Regionen, am jungen Holz zu finden sind.
Der Schnitt ist je nach Feigentyp unterschiedlich:
Schnitt der Sommerfeigen
Sommerfeigen setzen ja ihre Früchte am mittellangen bis kurzen jungen Holz im Herbst an. Hier hat das Schneiden - neben gröberen Eingriffen: ganze Äste entfernen, Pflanze verjüngen, kompakt halten - vor allem das Ziel, mittellanges fruchtbares Holz zu produzieren, das im Spätherbst dann noch Blütenfeigen für den nächstjährigen Ertrag einsetzt. Dazu werden im Frühling beim Schneiden vor allem längere aufrechte Triebe auf die Hälfte reduziert, um sie zu verzweigen. Auch ein früher Sommerschnitt der zu lange wachsenden Triebe ist möglich, um noch eine fruchtbare Verzweigung zu erreichen.
Schnitt der Herbstfeigen
Bei den Herbstfeigen werden die Früchte ja in der Vegetationsperiode an den diesjährig wachsenden Trieben gebildet. Also tendiert der Schnitt im Frühling dazu, das letztjährig gewachsene Holz zum grossen Teil auf Stummel zurückzuschneiden, um so möglichst viele und starke neue Äste zu erzielen, die dann im Sommer wieder Früchte ansetzen und im September bis November zur Reife bringen.
Bei Twotimer-Feigen...
..ist dann ein vernünftiger, aber nicht immer einfacher Mix dieser zwei Schnittmethoden notwendig: Lange letztjährige Triebe werden stark zurückgeschnitten, um neues Fruchtholz für die Herbstfeigenproduktion zu erzeugen. Ergänzend werden aber mittellange Triebe mit ganz kleinen Blütenfeigen belassen, um schon im Sommer eine erste Sommerfeigenernte geniessen zu können.

Bild: 'Gentile' – dünnhäutige, glänzende Früchte mit einem ausgewogenem Geschmack
Warum trägt mein Feigenbaum keine reifen Früchte?
Es gibt viele Gründe, warum ein Feigenbaum keine (reifen) Früchte trägt, allerding sind die Fälle, wo der Feigenliebhaber gar nicht mehr weiss, was er mit so vielen Früchten machen soll, auch in unserem Klima viel häufiger als die Produktionsausfälle. Hier möchten wir nur kurz die verschiedenen möglichen Fälle auflisten, bei denen eine Feige keine Früchte trägt:
- Es handelt sich um eine südliche, vielleicht aus den Ferien mitgenommene Feigensorte, die ohne Befruchterwespe keine Früchte ansetzt.
- Sie haben aus Versehen aus dem Süden keine Fruchtfeige ,sondern eine sogenannte Bocksfeige mitgenommen, die zwar kleine Früchte ansetzt, diese aber nie zu grossen essbaren Feigen entwickelt. Dies sind genau die Feigentypen, die im Süden als Befruchterbäume gepflanzt werden, aber selber keine essbaren Früchte ausbilden.
- Die Feige wächst wunderbar, bildet riesige lange Triebe, aber setzt keine oder nur zu späte Früchte aus: Hier liegt meist ein Luxuskonsumwegen zu starker Düngung vor, die Pflanze wächst fast nur noch vegetativ und vernachlässigt das generative Wachstum. Solche Feigen dürfen nicht mehr gedüngt werden, auch keinen Kompost dazu geben, ebenfalls kein Mulchmaterial.
- Es handelt sich um eine Sommerfeigensorte und am gewählten Standort erfrieren die im Spätherbst gebildeten winzigen Blütenfeigen regelmässig über den Winter.
- Es handelt sich um eine vorwiegende Herbstfeigensorte, aber an diesem Standort ist die Vegetationsperiode zu kurz, so dass die Herbstfeigen, die im Sommer an den diesjährig gewachsenen Ästen angesetzt werden, nicht mehr reif werden.
Können die Wurzeln eines Feigenbaums Schäden an einem Mauerwerk anrichten?
Gerade im Süden sieht man Feigen manchmal auch an den unmöglichsten Orten aus Felsenritzen hervorwachsen und die Wurzeln können auch durch den kleinsten Spalt eindringen, um ihn dann sukzessiv auszuweiten. Aber überirdische Kräfte haben die Feigenwurzeln denn doch nicht: Sie werden nie in eine intakte Betonmauer oder ähnliches eindringen können; diese Gefahr besteht nur bei einem älteren und rissigen Mauer- oder Fundamentwerk.
Ist der Feigenbaum giftig?
Der weisse Milchsaft der Feigenbäume, der aus Schnittwunden, aber auch aus Blättern und Blattstielen austreten kann, ist leicht toxisch. Vor allem zusammen mit Sonneneinstrahlung kann er zu starken Hautrötungen, ja sogar Entzündungen führen. Einen Sommerschnitt der Feigen sollte man also, wenn immer möglich mit Handschuhen und mit bedeckten Unterarmen ausführen.

Bild: 'Columbaro Nero' – süditalienische Feige mit dunklen Früchten
Warum gibt es so viele Feigensorten?
Diese Frage habe ich bis zum Schluss aufgespart, weil ich schon seit längerer Zeit darüber nachdenke. Warum gibt es so überraschend viele nördliche Kulturfeigen, die in der Lage sind, auch ohne Befruchtung parthenokarp Früchte anzusetzen. Man könnte ja denken, dass es doch eher unwahrscheinlich ist, dass so häufig Mutationen stattfinden, die immer wieder zu der Parthenokarpie (Fruchtansatz ohne Sex, ohne Befruchtung) führen, die im Norden notwendig ist. Wahrscheinlich gibt es aber zumindest drei Treiber, die zu dieser Diversität geführt haben:
Erstens die oben geschilderten komplexen Umwelt-Sorten-Interaktionen, die über lange Zeiträume dazu geführt haben, dass in Mikroklimaten und für bestimmte teilweise auch sehr kleine und spezielle Klimaräume spezifische Sorten natürlich oder durch menschliche Handlungen ausselektioniert werden, die genau an diesem Standort überleben und auch Früchte tragen.
Dazu kommt zweitens die Tatsache, dass die Fruchtfeige doch auch zu Mutationen oder Mikromutationen zu neigen scheint, so dass es ganze Sortengruppen gibt (z.B. rund um Brown Turkey), die offensichtlich sehr nahe verwandt sind, aber sich doch in Kleinigkeiten und Adaptionsfähigkeiten unterscheiden.
Drittens: Der Feigenbaum hat durch die Fähigkeit zur Parthenokarpie den Sex nicht verloren. Will heissen: Auch grundsätzlich parthenokarpe Feigensorten können weiterhin von der Feigenwespe befruchtet werden und bilden dann Früchte mit keimfähigen Samen aus, die die Diversität vergrössern und auch die Parthenokarpie weitervererben – auch wenn diese vielleicht im Moment nicht genutzt wird. Das heisst wohl: Der grösste Teil der Diversität bei den nördlichen Fruchtfeigen ist nicht durch spontane Mutation und Sortenabwandlungen (wie bei der Brown Turkey ) entstanden, sondern durch die normale sexuelle Vermehrung, die zufälligerweise die Parthenokarpie mitvererbt hat. Die Diversität ist im Süden entstanden und dann bei der natürlichen und vom Menschen verursachten Wanderung nach Norden herausselektioniert worden: Es wurden einfach nur die Feigen weitervermehrt, die (auch ohne Befruchterwespe) regelmässig schmackhafte Früchte getragen und das harte Klima überlebt haben. Und genau damit sind wir weiter beschäftigt, die Wanderungsbewegung der Feige nach Norden ist noch nicht zu Ende ;-).
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Neu bei Lubera: Basilikum 'Red-Green Shades'(Ocimum basilicum) - dekoratives Gewürzkraut mit intensivem Aroma 
Text: Lars Mielke
Das Basilikum 'Red-Green Shades' ist ein sehr dekoratives und aromatisches Küchenkraut. Seine mittelgrossen, dunkelroten Blätter werden von einem leuchtend grünen Rand begrenzt. Dieses Farbenspiel macht 'Red-Green Shades' zu einem absoluten Hingucker. Diese Strauchbasilikum-Varietät ist aufgrund des buschigen und kugeligen Wuchses besonders für die Topfkultur geeignet. Es kann aber ebenso ohne Probleme ins Beet gepflanzt werden. Die lieblich duftenden Blüten von 'Red-Green Shades' werden von zahlreichen Bienen angeflogen. Fliegen und Mücken mögen den Geruch von Basilikum nicht. Im Topf oder Kübel auf die Terrasse gestellt, hält es ungebetene Insekten fern.
Vorteile von Basilikum 'Red-Green Shades'
- dekorative Blätter
- ergiebige Ernte
- intensives, würziges Aroma
- Überwintern möglich
Kurzbeschreibung Basilikum 'Red-Green Shades'
Standort/Boden: sonnig und sehr warm. Nährstoffreicher, durchlässiger Sand-Lehmboden. Staunässe vermeiden Anbau: Frühling / Frühsommer in Topf, Kübel oder Freiland pflanzen. Zum Start Kräuterdünger oder Kompost geben, durchgehend feucht halten aber nicht zu viel giessen (Staunässe vermeiden) Wuchs: 20 - 40 cm Wuchshöhe, buschiger, kompakter Wuchs, dunkelrote Blätter mittlerer Grösse, leuchtend grün panaschiert
essbare Pflanzenteile: Blätter, Triebspitzen und Blütenstände Geschmack: intensiv, würzig, erfrischend, pfeffrig Resistenz: anfällig für Schnecken, bei Nährstoff- oder Wassermangel Blätterwelke
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Neu bei Lubera: Basilikum 'Petit Green' (Ocimum basilicum) - kompaktes Gewürzkraut mit kräftigem Geschmack 
Text: Lars Mielke
Basilikum 'Petit Green' ist eine kleinwüchsige Variante aus der Familie der Lippenblütler. Diese Strauchbasilikum Sorte ist durch ihren kleinen und kompakten Wuchs hervorragend für die Topfkultur geeignet. Selbstverständlich kann es auch in das Gartenbeet oder in die Kräuterspirale gepflanzt werden. Wichtig ist ein sonniger und warmer Standort ohne Staunässe.
Die kleinen, grünen Blätter dieses Basilikums weisen ein kräftiges Aroma auf. Die Blüten verströmen einen lieblichen Duft. 'Petit Green' wird unablässig von Bienen und anderen Schwebinsekten besucht.
Vorteile von Basilikum 'Petit Green'
- kleinwüchsig (Topfpflanze)
- kräftiges Aroma
- Überwintern möglich
- lieblich duftende Blüten (Bienenmagnet)
Kurzbeschreibung Basilikum 'Petit Green'
Standort/Boden: sonnig und sehr warm. Nährstoffreicher, durchlässiger Sand-Lehmboden. Staunässe vermeiden Anbau: Frühling / Frühsommer in Topf, Kübel oder Freiland pflanzen. Zum Start Kräuterdünger oder Kompost geben, durchgehend feucht halten aber nicht zu viel giessen (Staunässe vermeiden) Wuchs: 20 - 30 cm Wuchshöhe, kompakter Strauchwuchs, kleine, grüne Blätter essbare Pflanzenteile: Blätter, Triebspitzen und Blütenstände Geschmack: kräftig, würzig, erfrischend, pfeffrig Resistenz: anfällig für Schnecken, bei Nährstoff- oder Wassermangel Blätterwelke
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Neu bei Lubera: Strauchbasilikum 'Magic Blue' (Ocimum basilicum) - attraktives Gewürzkraut mit intensivem Aroma 
Text: Lars Mielke
Das Strauchbasilikum 'Magic Blue' ist ein äusserst dekoratives und aromatisches Küchenkraut. Bei richtiger Standortwahl und ausreichend Wasser wächst es zu einem stattlichen Strauch von bis zu 80 cm Grösse heran. Die dunkelgrünen Blätter von 'Magic Blue' sind violett überfangen und bilden mit den violettblauen Blütenständen eine reizvolle Kombination. In Gruppen gepflanzt setzt 'Magic Blue' optische Akzente im Garten oder auf dem Balkon. Das Strauchbasilikum 'Magic Blue' liefert dank seines üppigen Wachstums einen durchgehend hohen Ernteertrag. Der Ertrag lässt sich steigern, indem Sie die Triebspitzen kappen und die Pflanze somit zur Verzweigung anregen. Seine leuchtend violetten Blüten verströmen einen angenehmen Geruch. Das wirkt wie ein Magnet auf Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. Fliegen und Mücken hingegen meiden Basilikum. Als Topf- oder Kübelpflanze hält 'Magic Blue' auf Balkon oder Terrasse ungebetene Insekten fern.
Vorteile von Strauchbasilikum 'Magic Blue'
- reizvolle Blüten mit langer Blütezeit
- ergiebig
- hocharomatisch
- schnellwüchsig und pflegeleicht
Kurzbeschreibung Strauchbasilikum 'Magic Blue'
Standort/Boden: sonnig und sehr warm. Nährstoffreicher, durchlässiger Sand-Lehmboden. Staunässe vermeiden Anbau: Frühling / Frühsommer in Topf, Kübel oder Freiland pflanzen. Nach der Pflanzung Kräuterdünger oder Kompost geben, durchgehend feucht halten aber Staunässe vermeiden Wuchs: bis 80 cm Wuchshöhe, schlanke Strauchform, mit guter Verzweigung, dunkelgrüne Blätter mit violettem Überfang essbare Pflanzenteile: Blätter, Triebspitzen und Blütenstände Geschmack: kräftig, würzig, erfrischend, leicht pfeffrig Resistenz: anfällig für Schnecken, bei Nährstoff- oder Wassermangel Blätterwelke
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30% Rabatt auf alle Blütensträucher! 
Nachdem wir bereits über 100 Blütensträucher 30% rabattiert haben, kommen jetzt nochmal fast 500 dazu. Das heisst ab sofort bieten wir ALLE Blütensträucher mit 30% Rabatt an! Egal ob Grosssträucher, Frühlingsblüher, Sommerblüher, Winterblüher oder Bienenfreundliche Sträucher, wir haben von A wie Abelie bis Z wie Zistrose eine reiche Auswahl an farbenfrohen und winterharten Ziersträuchern, die fast zu jeder Jahreszeit ein Blickfang sind.
Im Folgenden zeigen wir Ihnen eine kleine Auswahl unseres Sortiments:

Bild: Physocarpus opulifolius 'Little Devil' – die kleine, rote Blasenspiere wird höchstens 1 Meter hoch, hat eine leicht rötlich gefärbte Rinde und treibt im Frühling blutrot aus. Im Sommer wechselt die Blattfarbe dann zu einem äusserst attraktiven Rotgrün. Die Blüten im Frühsommer sind cremeweiss und teilweise rosa überhaucht. Sie bieten Bienen und Co. ein hochwillkommenes Buffet nach dem Abblühen der Obstbäume.

Bild: Cornus sanguinea 'Midwinter Fire' – der Rote Hartriegel ist selbst im Winter ein attraktiver Hingucker mit der leuchtend feuerroten Rinde. Im späten Frühjahr erscheinen kleine weisse Blüten, die in kleinen Schirmen angeordnet sind. Diese können einen Durchmesser von bis zu 8cm erreichen.

Bild: Euonymus europaeus – das Europäische Pfaffenhütchen blüht im Mai für den Menschen eher unauffällig. Von August bis Oktober färbt sich das Laub knallrot. Zusammen mit den pinken Kapseln und dem orangefarbenen Samen ergibt sich ein sehr hohen Zierwert.

Bild: Potentilla fruticosa 'Abbotswood' – der buschige und sommergrüne Fingerstrauch wird bis zu einem Meter hoch. Von Anfang Juni bis Oktober erscheinen die vielen weissen Blüten. Der Fingerstrauch ist sehr anspruchslos und gedeiht auch auf mageren Böden.

Bild: Lagerstroemia indica 'Rhapsody in Pink' – die Kräuselmyrte ist rosa blühend und hat kontrastreiche Blätter in Dunkelpurpur. Ab Anfang Juli erscheinen die unzähligen, romantischen gerüschten/gekräuselten Blüten und im Herbst färbt sich das Laub wünderschön orange. Sie verträgt Hitze und Frost (Winterschutz ist nur in den ersten drei Jahren notwendig) und ist sehr pflegeleicht: Im Frühling runterschneiden und dann nur noch beim Wachsen zuschauen.

Bild: Hamamelis intermedia 'Westerstede' – die Gelbe Zaubernuss begeistert mit hellgelben Blüten von Ende Februar bis Anfang März, also dann, wenn sich die meisten Pflanzen noch im Winterschlaf befinden. Nach der Blüte erscheinen die ovalen Blätter, die sich dann im Herbst in ein wunderschönes Goldgelb färben.

Bild: Sambucus nigra 'Black Lace' – der geschlitztblättrige Holunder hat schwarze, tief geschlitzte Blätter. Anfang Mai entwickeln sich die rosagefärbten Blütendolden, danach öffnen sich weisse Blüten die einen herrlichen Kontrast zum dunklen Laub geben. Die Blüten verströmen den bekannten lieblichen Duft der Holunderblüte und ziehen dabei Bienen und Insekten wie ein Magnet an.

Bild: Hibiscus syriacus 'Marina' – die Blüten des Gartenhibiskus' sind blau-lila und haben eine rote Mitte. Wegen der exotischen Blüte ist eine Einzelstellung sehr empfehlenswert. Auch in einer kleinen Gehölzgruppe oder einer geschnittenen oder ungeschnittenen Hecke macht sich die Zierpflanze sehr gut.

Bild: Hydrangea paniculata 'Red Chic'® – die Rispenhortensie ist mit einer Wuchshöhe von 60-90cm superkompakt. Ab Mitte Juni erscheinen zunächst weisse Blüten, die dann sofort leuchtend rot werden und später zu einem Dunkelrosa und Altrosa umfärben. 'Red Chic' hat einen stabilen Wuchs ist aber auch breit und rund wachsend.

Bild: Tetradium daniellii – der Tausendblütenstrauch (auch Bienenbaum, Honigesche oder Duftesche genannt) ist ein reicher Nektarspender im Juli und August. Die Blüten sind weiss und doldenförmig, haben einen aromatischen Duft und ähnlen jenen des Holunders. Die purpurnen Früchte sind bei Vögeln sehr beliebt.

Bild: Weigela florida 'Alexandra' – die Weigelie hat purpurrot-braune Blätter und dunkelrosafarbene Blüten. Mit einer Wuchshöhe von nur ca. 80-100cm gehört sie zu den Zwergweigelien. Ihre vielen Blüten erscheinen ab Ende Mai bis Juni/Juli.

Bild: Hypericum 'Hidcote' – das Grossblumige Johanniskraut ist ein wintergrüner Kleinstrauch mit lang anhaltendem Blütenschmuck von Juni bis Oktober. Die aus den Blüten entstehenden roten Kapselfrüchte tragen zu einer weiteren Zierde des Johanniskrauts bei. Als Hecke gepflanzt dient 'Hidcote' zusätzlich während dem ganzen Jahr als Vogelschutzgehölz.

Bild: Vibrunum carlesii – der Koreanische Duftschneeball hat nicht nur schöne, duftende Blüten, auch die orange bis rote Herbstfärbung ist überwältigend. Als Kleinstrauch passt er auch in kleine Gärten. Die kugeligen Blütendolden erscheinen im April und Mai, sie sind zunächst rosa und werden dann aber schnell weiss.
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Stauden für den Frühlingsgarten 
Ob für die Terrasse oder den Garten – wenn Sie Stauden kaufen möchten, werden Sie im Lubera® Shop ganz sicher fündig. Dank der weltweiten, leidenschaftlichen Sammler- und Züchtungsarbeit können wir Ihnen ein reichhaltiges Sortiment für verschiedene Gestaltungskonzepte und Standorte anbieten. Sie finden bei uns im Shop fast 1'400 verschiedene Stauden.
Im Folgenden stellen wir Ihnen ein paar Exemplare aus unserem Sotiment vor:

Bild: Centaurea montana 'Amethyst in Snow' – die Flockenblume zeigt von Mai bis Juli ihre spektakulären Blüten. Die Mitte ist Violett und steht in gutem Kontrast zu den weissen Petalen. Sie ist ein robustes Gewächs, das sich in sonnigen bis halbschattigen Lagen wohlfühlt.

Bild: Cirsium rivulare 'Atropurpureum' – die Bach-Kratzdistel blüht von Juni bis August in Purpurrot. Sie ist sehr blühfreudig und verbreitet sich nicht so, wie man es von anderen Disteln kennt.

Bild: Euphorbia polychroma – die Gold-Wolfsmilch hat einen sehr kompakten, fast kugeligen Wuchs. Im zeitigen Frühjahr treibt sie mit breitlanzettlichem, ganzrandigem, mattem, ganz fein behaarten Laub aus. In der Zeit von Juni bis in den Juli hinein bildet sie grünlichgelbe Blütendolden aus, die eigentlich aus gefärbten Hüllblättern mit winzigen Blüten bestehen.

Bild: Bergenia cordifolia 'Winterglut' – die robuste und pflegeleichte Blattschmuckstaude breitet sich langsam und flächendeckend aus. 'Winterglut' hat dunkelgrün bis bräunliches, langes, ovales, ledriges, gesägtes und wintergrünes Laub über dem dichte, magentarote Trugdolden von März bis Mai erscheinen. Bei dieser Sorte sind die Blattunterseiten rötlich gefärbt, sodass es zu schönen Kontrasten kommt.

Bild: Lavandula angustifolila 'Dwarf Blue' – der angenehm duftende Lavendel bringt das Flair des Mittelmeerraums in den heimischen Garten. 'Dwarf Blue' zählt zu den blühstärksten und eindrucksvollsten Sorten des Lavendels und kann insbesondere durch den verführerischen Duft überzeugen.

Bild: Meconopsis cambrica – der Wald-Scheinmohn hat leuchtend gelbe Blütenkelche und fiederiges grünes Laub. Die Blütezeit ist sehr lang, von Juni bis September öffnen sich immer wieder neue Blütenkelche.

Bild: Phlox subulata 'Early Spring Purple' – die genügsame Polster-Flammenblume ist eine fleissig blühende Staude für den Steingarten oder für Staudenbeete mit trockeneren Randbereichen. Das wintergrüne Laub wächst dicht, grasartig und flach ausgebreitet und wird im April fast völlig vom Blütenflor bedeckt. Die zartlilafarbenen Blüten halten sich bis Ende Mai.

Bild: Saxifraga x arendsii 'Ingeborg' – der Moos-Steinbrech blüht über und über mit unzähligen, dunkelrosafarbenen Blüten. Im Laufe der Zeit hellen die Blüten partiell auf, was dem Steinbrech eine gestreifte Optik verleiht. Weil nie alle Blüten zur gleichen Zeit aufblühen, entsteht ein beeindruckender, mehrfarbiger Effekt.
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Alle unsere Produkte und viele weitere Infos finden Sie in unserem Internet Shop www.lubera.com. Herzliche Grüsse Markus Kobelt Impressum Herausgeber und verantwortlich für die Inhalte: Markus Kobelt, [email protected], Geschäftsführer Lubera AG, Lagerstrasse, 9470 Buchs, Schweiz Redaktion: Nadja Caille [email protected] Unsere Standorte: | | | |
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