, Pat Gelsinger, ehemaliger CTO von Intel, war der große Hoffnungsträger, als er 2021 zum CEO berufen wurde – nach vielen Jahren endlich wieder ein Elektrotechniker, der Intel in- und auswendig kennt und die berühmte Intel-Mentalität wieder aufleben lassen sollte. Er hatte sich viel vorgenommen, und an vielen Fronten gekämpft, vielleicht an zu vielen. Solche Diagnosen sind im Nachhinein natürlich sehr einfach zu stellen. Allein Gelsinger die Schuld zu geben, dürfte ebenfalls verfehlt sein. Die grundlegenden Fehler wurden schon weit vor seiner Zeit als CEO begangen. Die Verantwortlichen hatten nicht rechtzeitig bemerkt, wie der Markt sich veränderte und reagierten nicht entsprechend. Wie man es richtig macht, hatte Intel-Mitgründer Andy Grove am Beispiel des Ausstiegs aus dem DRAM-Markt in seinem Buch »Only the Paranoid Survive« sehr anschaulich beschrieben. Als Gelsinger übernahm, wollte er mit aller Kraft das Ruder herumreißen. Ob er die Früchte hätte ernten können, wenn ihm noch etwas länger Zeit geblieben wäre? Das zu fragen ist jetzt müßig, Intel verbrannte das Geld in atemberaubendem Tempo, so dass auch Gelsingers Verhandlungsgeschick im Aufbringen immer neuer Subventionen von staatlicher Seite das Board of Directors nicht mehr gnädig stimmen konnte. Bleibt abzuwarten, ob Intel nun stückweise verkauft wird, wie souveränitäts- und sicherheitsrelevant die neue amerikanische Regierung Intel einstuft und was das für die weitere Existenz des Unternehmens bedeutet. Die hohen Investitionen außerhalb der USA dürften nun erst recht in Frage stehen – keine guten Aussichten für die geplanten Fabs in Magdeburg. Ihr Heinz Arnold Stv. Chefredakteur |