Der Infektiologe und Epidemiologe Klaus Stöhr geht nicht davon aus, dass die aktuell steigenden Corona-Kennziffern zwingend mit den neuen Virus-Varianten zusammenhängen.
Im Inforadio vom rbb verwies der frühere Leiter des Influenza-Programms der WHO auf die Entwicklung in Nachbarländern:
"Wir haben zwei gegenläufige Befunde: Der eine kommt aus England, [...] dort konnte man sehen, dass eine erhöhte Infektiosität vorliegt oder vorliegen könnte. Gleichzeitig, gegenläufig, sieht man in ganz Europa, egal wie stark der Bekämpfungsdruck ist, [...] dass überall die Fälle signifikant fallen".
Die Modelle, die zeigen, dass die jetzigen Maßnahmen in Deutschland bald wieder zu Infektionszahlen wie vor Weihnachten führen könnten, sieht Stöhr als nicht ausreichend aussagefähig. Grundlage seien bei diesen Modellen die Ergebnisse aus England: "Aber jetzt müssen wir sehen, ob das überhaupt mit der Realität übereinstimmt; in den anderen Ländern [...] hat man nicht gesehen, dass die Zunahme der Variante tatsächlich zu einer Zunahme der Fälle geführt hat. [...] Diese Beobachtungen passen nicht zusammen und hier muss man sehen, ob die Bedeutung der Variante so groß ist, wie man das glaubt".
Dass die Zahlen derzeit europaweit stagnieren, könnte dem Wetter geschuldet sein und vielleicht einer gewissen Pandemie-Müdigkeit, sagte Stöhr.
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