Ein Jahr nach dem rassistischen Anschlag von Hanau hat Oberbürgermeister Claus Kaminsky erneut eine lückenlose Aufklärung der Tat gefordert. Kaminsky sagte am Freitag im Inforadio vom rbb, Aufklärung sei die einzige Chance, dass die Angehörigen der Opfer das Geschehen verarbeiten können.
"Es ist unsere verdammte Pflicht, alles was dieser Staat weiß auch den Angehörigen zu vermitteln."
Ein Zusammenschluss der Angehörigen wirft den Behörden vor, während und nach der Tat versagt zu haben. Unter anderem sei der polizeiliche Notruf in der Tatnacht unterbesetzt gewesen. Kaminsky sagte dazu, die Angehörigen der Opfer litten auch ein Jahr nach dem Anschlag noch.
"Für sie ist es nach wie vor ein Schrecken, der nicht enden will. Wir haben heute alle insbesondere auch die Aufgabe, ihnen in Solidarität und Nächstenliebe beizustehen. Das ist für mich heute eine der höchsten Prioritäten."
Der SPD-Politiker verwies auf die Anstrengungen der Stadt, den Angehörigen zu helfen. So seien ein Zentrum für Demokratie geschaffen und ein Opferbeauftragter installiert worden.
"Ein Mitarbeiter kümmert sich beinahe rund um die Uhr um die Anliegen der Opferangehörigen. Er gibt ganz lebenspraktische Hilfe bei der Wohnungssuche oder der Antragstellung für Opferentschädigung."
Kaminsky verwies darauf, dass nur mit gemeinsamen Anstregungen aller rassistische Anschläge wie dieser in Zukunft verhindert werden können.
"Es ist eine Tat, die in Hanau stattgefunden hat, aber sie geht die gesamte Gesellschaft an. Sie geht das Land an, sie geht den Staat Bundesrepublik Deutschland an."
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