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Ethikrat-Mitglied Henn gegen Impfpflicht: "Bekommen das auf freiwilliger Ebene hin"

Eine Medizinerin hält eine gefüllte Spritze in die Luft (Bild: picture alliance / Geisler-Fotopress)

Impfpflicht für einzelne Berufe ist "ethisch vertretbar"

In der Debatte über eine Corona-Impfpflicht für Pflegerinnen und Pfleger zeigt sich der Deutsche Ethikrat skeptisch. Der Humangenetiker Professor Wolfram Henn als eines der Mitglieder des Gremiums sagte am Dienstag im Inforadio vom rbb, rein verfassungsrechtlich sei das zwar grundlegend möglich.

"Ich erinnere daran, dass wir bei Masern ja eine Impfpflicht für Kita-Personal beispielsweise schon haben. Aber generell, da spreche ich jetzt als Ethiker, sollten Verpflichtungen immer erst dann in Betracht gezogen werden, wenn die Leute nicht auf der freiwilligen Ebene motiviert werden können. Das heißt, wir führen jetzt eine Diskussion, die eigentlich erst später konkret werden sollte."

Henn begründete das im Interview damit, dass es im Moment noch nicht genügend Impfstoff für alle gebe.

"Wir können jetzt nicht in dieser fragilen Personalsituation (...) mit der Brechstange an die Dinge rangehen. Wir sollten positiv motivieren, und ich setze da sehr auf das gute Beispiel: Bei den Ärztinnen und Ärzten ist die Impfakzeptanz, nach allem, was wir bisher wissen, höher als bei den Pflegekräften. Und wenn die Ärztin nicht nach der Impfung zusammengeklappt ist, und das wird sie nicht tun, dann wird das auch für die Pflegekräfte motivierend sein. Also ich bin da durchaus zuversichtlich. Es ruckelt nicht nur in der Impfstofflieferung, sondern auch in den Köpfen noch ein wenig, aber ich bin zuversichtlich, dass wir das auf der freiwilligen Ebene hinkriegen werden.“

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