Mo 09.08.2021 | 07:25 | Interviews Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) hat sich dafür ausgesprochen, Coronatests langfristig nicht mehr kostenlos anzubieten. Sie sagte am Montag im Inforadio vom rbb, es müsse aber weiterhin Testmöglichkeiten geben, um Infektionsketten zu unterbrechen und einen weiteren Lockdown zu verhindern. "Es ist ja das Problem, dass wir weiterhin dafür sorgen müssen, dass die Infektionsketten nicht so steigen, dass wir einschreiten müssen und dass wir ausgerechnet dann Menschen, die sich haben impfen lassen, wieder womöglich einem Lockdown aussetzen. Dazu darf es nicht kommen." Lambrecht geht davon aus, dass Tests bald kostenpflichtig werden. "Mittlerweile sind wir in der Situation, dass wirklich jeder, der sich impfen lassen kann (...) ein Impfangebot hat. Und wir werden da jetzt sicherlich noch ein, zwei, drei Wochen warten müssen, bis alle dann auch dieses Angebot angenommen haben. Aber wenn ich mich selbst entscheide, dieses Angebot nicht anzunehmen, dann muss ich auch die Konsequenzen tragen und kann nicht erwarten, dass dann die Allgemeinheit diese Tests zahlt." Lambrecht betonte aber, der Staat dürfe Ungeimpfte nicht von der Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ausschließen. Getestete sollten auch in Zukunft die gleichen Zugangsmöglichkeiten haben wie alle anderen. "Wir sind gut gefahren, wenn wir sagen, diejenigen, die geimpft, genesen oder getestet sind, haben auch Zugang. Und genauso sollten wir auch weiterhin verfahren. (...) Wir sollten jetzt aber nicht Menschen ausschließen als Staat. Es ist etwas anderes, wenn ein Restaurantbetreiber sagt, bei mir im Lokal werden nur Geimpfte oder Genesene bedient."
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