Interview Der Koordinator für die ukrainischen Kriegsflüchtlinge in Berlin, Albrecht Broemme, sagte am Montagmorgen im Inforadio vom rbb, dass derzeit weniger Menschen aus der Ukraine ankämen. Wegen der Kampfhandlungen seien die Fluchtwege dort schwer passierbar. Es gebe einen "Rückstau". Sobald sich der löse, müsse Berlin wieder mit wesentlich mehr ankommenden Menschen rechnen, so Broemme. "Wir hatten ja schon bis zu 10.000 Flüchtlinge am Tag. Das ist eine hohe Zahl für Berlin. Damit werden wir fertig werden. Wir müssen aber auch damit rechnen, mit 20.000 Flüchtlingen am Tag fertig zu werden." Zufrieden äußerte sich der frühere Präsident des Technischen Hilfswerkes mit der gestrigen Eröffnung des neuen Ankunftszentrums im früheren Flughafen Tegel. Er sei "schwer begeistert", was in so kurzer Zeit entstanden sei. Es müsse aber noch bei der Weiterleitung der Menschen mit Bussen nachjustiert werden, so Broemme. "Es klingt theoretisch sehr einfach, dass man einen Bus hat, der zu einem bestimmten Fahrziel fährt. Nur müssen die Fahrziele erst kurzfristig festgelegt werden können. Es ist das sogenannte EASY-Verfahren über den Bund und die Länder. Damit die Flüchtlinge sich gleichmäßig auf die Städte verteilen und nicht dem Zufallsprinzip unterliegen. Das ist aber in der Praxis erheblich schwieriger." Broemme zeigte sich zuversichtlich, dass die Koordinierung in den nächsten Tagen besser laufe und mahnte: "Wenn der Abfluss der Flüchtlinge in andere deutsche Städte oder ins europäische Ausland von Tegel aus nicht funktioniert, dann ist [das Ankunftszentrum] Tegel in ein bis zwei Tagen voll." |