| Liebe Leserinnen und Leser, heute haben wir für Sie folgende Themen im Bankenbrief: Inflation in Deutschland wieder über 2-Prozent-Marke Scalable und Börse Hannover kooperieren bei EIX Dönges legt AR-Mandat bei Commerzbank 2025 nieder Helaba-Vorstand Rhino geht bereits zum Jahresende Viel Freude beim Lesen! Ihre Bankenbrief-Redaktion |
|
| Inflationsrate in Deutschland steigt auf 2,2 Prozent Die Teuerung in Deutschland dürfte sich nach Einschätzung von Volkswirten nach einem erneuten Anstieg im November bis ins neue Jahr hinein über der 2-Prozent-Marke festsetzen. "Allein der Anstieg des CO2-Preises für Benzin, Heizöl und Gas sowie die Verteuerung des Deutschlandtickets, des Briefportos und der privaten Krankenversicherungen werden die Inflation um 0,3 Prozentpunkte erhöhen", prognostizierte der Konjunkturchef des Ifo Instituts, Timo Wollmershäuser, heute. Zudem planten wieder mehr Unternehmen im Handel Preiserhöhungen. Im November lagen die Verbraucherpreise um 2,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte. Dabei verteuerten sich Dienstleistungen wie Gaststättenbesuche, Flugtickets oder Versicherungen wie im Vormonat überdurchschnittlich um insgesamt 4 Prozent. Im November mussten Verbraucherinnen und Verbraucher für Nahrungsmittel 1,8 Prozent mehr zahlen als ein Jahr zuvor. | |
Keine Teuerungswelle befürchtet Im Oktober war die jährliche Rate bereits auf 2 Prozent gestiegen, nun liegt sie erstmals seit Juli wieder über der 2-Prozent-Marke. Von Oktober auf November 2024 waren die Verbraucherpreise hingegen noch um 0,2 Prozent gesunken. Mit einer Teuerungswelle wie im Jahr 2022, als sich infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine Energie und Lebensmittel sprunghaft verteuerten und die Inflationsrate in Deutschland auf fast 9 Prozent kletterte, rechnet derzeit kein Ökonom. Sebastian Dullien, wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung, hält den aktuellen Anstieg für vorübergehend: "Ab dem Frühjahr dürfte die Inflation dann wieder nachgeben. Für 2024 dürfte die Teuerung im Jahresschnitt bei 2,2 Prozent liegen, 2025 dann bei 2 Prozent." (Foto: picture alliance/dpa/Julian Stratenschulte) | |
Scalable und Börse Hannover kooperieren bei neuem Handelssystem EIX | Der Neobroker Scalable Capital führt zusammen mit der Börse Hannover eine neue elektronische Handelsplattform ein. Wie beide Häuser heute mitteilten, ist die "European Investor Exchange" (EIX) auf die Bedürfnisse europäischer Investoren zugeschnitten. Scalable stelle die Technik bereit und fungiere als Market Maker. Privatanleger könnten ihr Depot nun direkt bei Scalable eröffnen und hätten damit Zugang zur EIX. "Mit unserer voll vertikalisierten Plattform nehmen wir Depotführung, Börsenhandel, Clearing, Settlement und Custody in die eigenen Hände", erläuterte Florian Prucker, Gründer und Co-CEO des Neobrokers. Guthaben würden zunächst bei Partnerbanken und Geldmarktfonds verwahrt, darunter die Deutsche Bank, J.P. Morgan Asset Management, DWS und BlackRock. Zudem habe Scalable eine Erlaubnis für das Einlagengeschäft beantragt, um neben der Depotführung künftig selbst Einlagen annehmen zu können, hieß es. (Foto: Börse Hannover) | | [faz.net – bezahlpflichtig] [kreditwesen.de] | | Bund muss bald Lücke im Commerzbank-Aufsichtsrat füllen Der Bund muss seine Vertretung im Aufsichtsrat der Commerzbank teilweise neu regeln: Jutta Dönges werde ihr Mandat in dem Kontrollgremium zur Hauptversammlung am 15. Mai 2025 niederlegen, teilte der Frankfurter Dax-Konzern heute mit. Dönges war 2020 in ihrer damaligen Funktion als Co-Chefin der Bundesrepublik Deutschland – Finanzagentur, die die Beteiligung des Bundes an der Commerzbank verwaltet, in den Aufsichtsrat des Geldhauses gerückt. Zweiter Vertreter des Bundes in dem Kontrollgremium ist aktuell der Unternehmer Harald Christ. Grund für den Rückzug von Dönges aus dem Commerzbank-Aufsichtsrat sei, dass die Managerin "als Vorstandsmitglied eines börsennotierten Unternehmens die Anzahl ihrer zusätzlichen Mandate reduzieren möchte", teilte die Bank mit. Dönges ist seit dem 1. März 2023 Finanzvorständin des Energiekonzerns Uniper. Sie ist zudem Aufsichtsrätin beim Tourismuskonzern Tui. | [fr.de] | IWH: Weniger Insolvenzen im November Trotz der Konjunkturflaute ist die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften im November einer Studie zufolge unter den im Oktober gemessenen Höchstwert gefallen. Wie aus einer heute veröffentlichten Erhebung des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) hervorgeht, sank die Anzahl der Pleiten in Deutschland im November im Vergleich zum Vormonat um 12 Prozent auf 1.345. Verglichen mit dem Vorjahr seien dies allerdings 38 Prozent mehr. Auch liege die aktuelle Zahl um 52 Prozent über dem durchschnittlichen Novemberwert der Jahre 2016 bis 2019, hieß es. Für Dezember und Januar erwartet das IWH ähnlich viele Insolvenzen wie im November. Ab Februar seien wieder deutliche Anstiege möglich, hieß es. | [trading-house.net] | |
| | | | Draghi beklagt Führungsvakuum in Europa Der ehemalige Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi (Foto), hat ein Führungsvakuum in Europa beklagt. "Die deutsch-französische Führung ist geschwächt", sagte der frühere italienische Ministerpräsident gestern in Mailand. "Aber ich sehe keine andere Führung, die in der Lage wäre, Europa in eine gemeinsame Zukunft zu führen. Es gibt ein Führungsvakuum, aber wir müssen geduldig sein und das Ergebnis der Wahlen in Deutschland abwarten." Europa stehe vor "schwierigen Momenten". Zugleich rief Draghi die Europäer dazu auf, optimistisch zu bleiben. Nur so ließe sich etwas erreichen. (Foto: picture alliance/dpa/LaPresse via Zuma Press/Roberto Monaldo) | [kleinezeitung.at] | Ifo-Chef Fuest fordert Neuordnung deutscher Wirtschaftspolitik | Der Präsident des Ifo Instituts für Wirtschaftsforschung, Clemens Fuest (Foto), hat angesichts der Konjunkturschwäche in Deutschland eine "Wachstumsagenda 2030" vorgelegt. Damit sollten Investitionen gefördert, die Effizienz gesteigert sowie Steuer- und Transfersysteme angepasst werden, erläuterte Fuest gestern. Deutschland stehe angesichts neuer geopolitischer Risiken, des fortschreitenden Klimawandels und einer fehlenden Wirtschaftsdynamik vor enormen Herausforderungen. Nun müssten viele Themen parallel adressiert werden, mahnte Fuest. (Foto: picture alliance/dpa/Kay Nietfeld) | | [boersen-zeitung.de] | DSGV-Vorstand Schmalzl: Filialen bleiben unverzichtbar |
Joachim Schmalzl (Foto), Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), sieht Filialen weiterhin als unverzichtbar für die Finanzgruppe. Mit über 10.700 Geschäftsstellen verfügten die Sparkassen nach wie vor über das dichteste Filialnetz in Deutschland, sagte Schmalzl in einem heute veröffentlichten Interview. Damit blieben Sparkassen auch in Zukunft nah bei den Menschen. Filialen könnten auch in einer digitalen Welt erfolgreich bestehen, indem sie sich neu erfinden und gezielt auf persönliche Beratung und lokale Vernetzung setzen. Die Grundidee bleibe dabei, modernste Technik mit persönlichem Kontakt zu verbinden, um die Kundenerfahrung weiter zu verbessern. Künstliche Intelligenz (KI) werde dabei künftig eine zentrale Rolle spielen. (Foto: Deutscher Sparkassen- und Giroverband) | | | [it-finanzmagazin.de] | | Helaba-Vorstand Rhino geht zum Jahresende Christian Rhino, Vorstand der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba), verlässt die Landesbank bereits zum Jahreswechsel und damit etwa ein halbes Jahr früher als ursprünglich angekündigt. Wie das Institut gestern mitteilte, seien die Bank und Rhino übereingekommen, dass dies ein geeigneter Zeitpunkt sei, den bereits kommunizierten Schritt zu vollziehen. Der bisherige Chief Information und Chief Operating Officer (CIO/COO) gehe im gegenseitigen Einvernehmen und wolle sich neuen beruflichen Herausforderungen stellen, hieß es. Seine Nachfolgerin Sonja Rauner kommt von der Großbank HSBC, wo sie zuletzt als Head of Operations bei HSBC Continental Europe arbeitete. | [bloomberg.com] | CEO Teng: Binance sucht Standort für globalen Hauptsitz Die Kryptowährungsbörse Binance ist weiter auf der Suche nach einem globalen Hauptsitz. "Wir arbeiten immer noch sehr hart an diesem Thema", sagte Binance-Chef Richard Teng in einem gestern veröffentlichten Interview. Binance befinde sich in intensiven Gesprächen mit mehreren Ländern. Das Unternehmen besitzt eigenen Angaben zufolge 20 Lizenzen und Registrierungen weltweit, darunter in Abu Dhabi. Zudem habe sich Binance von einem vom Gründer und CEO geleiteten Unternehmen zu einem vom Vorstand geführten Unternehmen gewandelt, sagte Teng. | [reuters.com] [moneyusnews.com] | | Bank for International Settlements | The BIS Quarterly Review is out. [x.com] | | | Miye Kohlhase, Geschäftsbereichsleiterin Bankenverband | Nachhaltigkeit fördern, Wachstum sichern – Wie schaffen wir das? Die Herausforderungen unserer Zeit sind gewaltig: geopolitische Spannungen, wirtschaftliche Unsicherheiten, gesellschaftliche Veränderungen. Doch eine drängende Frage bleibt konstant, auch wenn sie derzeit nicht ganz oben auf der politischen Tagesordnung zu stehen scheint: Wie gestalten wir Klimaschutz und Nachhaltigkeit so, dass daraus eine Erfolgsgeschichte wird, die global Nachahmer findet? Dazu haben wir im Bankenverband diskutiert – lebendig und intensiv, einig im Grundsatz, aber kontrovers im Detail. [linkedin.com] |
---|
|
In Berlin stellt Bundeskanzler Olaf Scholz nach dem Aus der Ampelkoalition beim Bundestag den Antrag auf Vertrauensfrage. Die Abstimmung findet am 16. Dezember statt. Sollte der Bundestag Scholz das Vertrauen nicht aussprechen, hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier 21 Tage Zeit, um das Parlament aufzulösen und den Neuwahltermin zu bestätigen. – Ebenfalls in Berlin findet das 7. Deutsch-Ukrainische Wirtschaftsforum statt, an dem unter anderem Bundeskanzler Scholz, der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck teilnehmen werden. – In Washington gibt die US-Statistikbehörde die US-Inflationsrate für November bekannt. | 2025 wird etwas arbeitnehmerfreundlicher Das kommende Jahr wird ein wenig arbeitnehmerfreundlicher als 2024. Wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte, wird es 2025 bundesweit im Schnitt 248,1 Arbeitstage geben. Dies seien 0,7 Tage weniger als dieses Jahr und der niedrigste Wert seit 2019 mit 247,8 Arbeitstagen. Der Grund dafür: Im Schaltjahr schlug ein zusätzlicher Arbeitstag zu Buche. Zudem fallen im kommenden Jahr Feier- und Festtage seltener auf Wochenenden. Wie sich die Zahl der Arbeitstage auf die Wirtschaftsleistung auswirken dürfte, lesen Sie hier: | [zeit.de] | |