Architektur? War uns ziemlich wurscht, wenn wir Anfang der 90er als junge Bürschlein auf dem Heimweg nach Partynächten auf dem Kiez am „Front“ vorbeikamen. Aber die sehr schillernden Menschen dort vor der Tür führten uns Wandsbeker Oberstufen-Heinis deutlich vor Augen, dass wir zwar feste glauben wollten, ziemlich coole Typen zu sein, aber im Vergleich vor allem ein eher biederes Häuflein waren. So viel Extrovertiertheit, wie ich da im Moment des Vorbeifahrens erkennen konnte, hätten wir im Jahr nicht aufgebracht. Jetzt soll das markante Gebäude des Chilehaus-Architekten, in dessen Keller über Jahrzehnte intensiv gefeiert wurde, abgerissen werden (M+), weil es marode ist. Das ist architektonisch ein schwerer Verlust, weil es mit der letzte Beleg dafür ist, dass Hammerbrook mal florierend und schick war, bevor die Bombenteppiche es ausradierten. Ein Fenster in die Vergangenheit, das jetzt blind zu werden droht. Vor dem „Front“ gab es am Heidenkampsweg übrigens andere „Tanzlustbarkeiten“: Ab 1946 ein Tanz- und Esslokal namens „Tangoretti“. Später den „Cotton-Club“ und das „Danny’s Pan“, in dem einst Reinhard Mey, Hannes Wader, Mike Krüger und Otto Waalkes auftraten.
+++
Apropos Kultur: Heute Mittag gibt's wieder unseren wöchentlichen und starken mopop-Newsletter. Schnell noch hier registrieren, wenn Sie mögen.
Einen tollen Donnerstag wünscht Maik Koltermann [email protected]
PS: Falls er Ihnen gefällt, unser kleiner Newswecker, leiten Sie ihn gern an Freunde, Kollegen oder Ihre Familie weiter, das würde uns freuen. Wenn Sie diese Mail weitergeleitet bekommen haben: Hier können Sie kostenlos abonnieren.
PPS: Unser neues Plus-Angebot kostet 0,99 Cent in den ersten vier Wochen, danach 7,90 Euro. Es ist jederzeit kündbar. Als Abonnentin und Abonnent helfen Sie uns dabei, Sie weiter mit wichtigem Lokaljournalismus versorgen zu können. Die Grundversorgung mit News bleibt für alle Nutzer weiter kostenfrei. Hier Probe-Abo bestellen. |