Bischof Glettler: Abtreibungen können nicht Teil der Gesundheitsversorgung sein Innbruck (ALfA) Der Bischof von Innsbruck, Hermann Glettler, hat bekräftigt, dass Abtreibungen „nicht Teil der staatlich zu gewährleistenden Gesundheitsversorgung“ sein könnten. Ausnahmen davon könne es geben, wenn die Gesundheit der Mutter ernsthaft gefährdet sei. Das berichtet der Deutsche Dienst, der Nachrichtenagentur „Catholic News Agency“. Der Kirche gehe es nicht um eine „Verschärfung von Strafandrohungen, sondern eine effektive und kompetente Hilfestellung für schwangere Frauen, die um eine gute Entscheidung ringen“, sagte Glettler mit Blick auf Pläne der Tiroler Landeregierung, Abtreibungen an allen öffentlichen Krankenhäusern durchzuführen.
„Jede Schwangerschaft ist ein Geschenk und eine Herausforderung“, so der Glettler weiter. „In Konfliktsituationen kann sie zu einer großen Belastung werden. Deshalb ist es notwendig, Schwangeren in Notlagen jede nötige Unterstützung zukommen zu lassen – angefangen mit einer einfühlsamen Beratung, die Perspektiven aufzeigt, bis hin zu finanzieller Hilfe und einer realen Entlastung im Alltag.“ In jedem einzelnen Fall gelte es, sowohl das Wohl der Mutter als auch das Wohl des ungeborenen Kindes zu berücksichtigen.
Wie CNA schreibt, sei nicht nur die sozialdemokratische SPÖ für einen erleichterten Zugang zu Abtreibungen, sondern auch die christdemokratische ÖVP, die den Landeshauptmann stellte. Laut dem ORF wolle ÖVP-Klubobmann Jakob Wolf einen „bedarfsgerechten, niederschwelligen, medizinisch qualitätsvollen Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen“ sicherstellen, und dazu das ambulante Angebote ausbauen. Gletter erklärte: „Ganz deutlich möchte ich für das ungeborene Kind Partei ergreifen. Sein elementares Lebensrecht darf nicht geringer bewertet werden als das Freiheits- und Selbstbestimmungsrecht einer erwachsenen Person. Diesen Grundkonflikt zu benennen und gewaltfreie Lösungen vorzuschlagen, ist das Anliegen derer, die sich für Lebensschutz einsetzen. Es ist unseriös, diese Personen in das Eck von Fundamentalisten zu drängen – ebenso ist jede politische Vereinnahmung der Abtreibungsgegner und -gegnerinnen zu verurteilen.“ |