der Buchautor Richard David Precht und die Philosophie-Journalistin Svenja Flaßpöhler stehen wegen ihrer Äußerungen in der Corona-Debatte in der Kritik. Geschossen wird aus allen Rohren – und natürlich darf der Hinweis nicht fehlen, dass Precht und Flaßpöhler jetzt auch irgendwie rechts seien. Eigentlich haben wir es mit einer neuen Gattung im Journalismus zu tun: dem „Plakativjournalismus“, der weder klug ist noch reflektiert, sich aber besonders gut auf Twitter zitieren lässt, schreibt Ben Krischke. Im „Triell“ der Kandidaten für den CDU-Vorsitz ging es zwischen Friedrich Merz, Norbert Röttgen und Helge Braun am Mittwochabend ungewohnt harmonisch zu. Die drei Politiker scheinen sich eher im Stil als in den Inhalten zu unterscheiden. Aus Sicht von Hugo Müller-Vogg erleben wir einen „Wahlkampfendspurt im Bällebad“. Der künftige Bundeskanzler Olaf Scholz will im Kampf gegen die Corona-Pandemie jetzt doch eine allgemeine Impfpflicht einführen. Aber ist dieser Eingriff in die körperliche Unversehrtheit überhaupt verhältnismäßig? Der Verfassungsrechtler Ulrich Battis hat da keine Bedenken. Problematisch findet er etwas ganz anderes. Antje Hildebrandt hat mit Battis gesprochen. Apropos Impfpflicht: Hieß es da nicht bis vor kurzem noch, dass es so etwas niemals geben werde? Versprechen gebrochen, falsche Hoffnungen geweckt, Ungeimpfte vom öffentlichen Leben ausgeschlossen: Der heutige „Corona-Gipfel“ war eine weitere Wegmarke in Richtung einer dystopischen Gesellschaft. Mein Kommentar zum Tagesgeschehen. Der ehemalige österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz hat am Mittwochvormittag seinen Rückzug aus der Politik verkündet. Mit Kurz verlässt eine politische Ausnahmeerscheinung das Parkett. Einer, der lange auch vielen Konservativen in Deutschland ein Vorbild war – bis er über einen Presseskandal stolperte. Rückblick auf einen abgedankten Politiker, der seine Zukunft womöglich erst noch vor sich hat. Kleines Schmankerl zum Schluss: Bundeskanzlerin Angela Merkel wünscht sich den Nina-Hagen-Schlager „Du hast den Farbfilm vergessen“ zu ihrer heutigen Verabschiedung beim Großen Zapfenstreich. Matthias Neumann, der ehemalige Bassist von Nina Hagen, berichtet im Interview mit Jonas Klimm, was er von dieser Musikauswahl hält – und wie der Song zu DDR-Zeiten überhaupt entstanden ist. Ihr Alexander Marguier, Chefredakteur |