Kolumne von Gerhard Fischer • Kunstkrimi • Winter-Fazit
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26. April 2024
SZ Österreich
Gerhard Fischer
SZ-Redakteur
Liebe Leserin, lieber Leser,
der Job bringt es mit sich, dass ich häufig nach Wien reise. Ich wohne dann in einem Hotel, das gleich hinter der Oper liegt, nahe der Albertina und dem Café Tirolerhof, in dem das Käsebrot mit Gurkerl großartig schmeckt. Weil es in Wien so schön ist, denke ich manchmal darüber nach, dort eine Zweitwohnung zu nehmen, und dann schaue ich ins Internet, um danach zu suchen. Gottlob sind die Mietpreise – obwohl sie steigen – immer noch annehmbar, was wohl einer klugen Politik der Stadt Wien geschuldet ist (warum, ganz nebenbei, lernt München eigentlich nicht von Wien?).

Auch die Kaufpreise, nun ja, sie gehen sich aus. Die Wirtschaftskammer Österreich hat gerade ihren aktuellen Immobilienspiegel veröffentlicht, in dem es heißt, dass der Anstieg moderat sei: So seien „Eigentumswohnungen gebraucht“ um 2,71 Prozent gegenüber dem Vorjahr teurer geworden, Reihenhäuser bloß um 1,07 Prozent. In Wien seien die kleinen Wohnungen am begehrtesten. Wenn ich mir also ein paar Käsebrote mit Gurkerl verkneifen würde, könnte ich vielleicht ...

Neulich habe ich mir die Wohnungsinserate im Internet angeschaut und dazu das Lied „Der letzte Kaiser“ gehört. Das mache ich oft, wenn ich Sehnsucht nach Wien habe, denn das Gesangsstück von Wiener Blond beschreibt die Stadt in ihrer historischen Wucht, ihrer unverschämten Liebenswürdigkeit und ihrer kuriosen Arroganz, die „nüchtern nur selten zu ertragen ist“ (Wiener Blond). Das Lied beginnt mit der schönen Zeile: „Du bist keine Stadt, eigentlich bist du ein Museum.“

Womit wir bei Sisi wären, der vorletzten Kaiserin von Österreich (die letzte hieß Zita, aber die kennt kaum einer mehr). Fast zeitgleich mit dem Immobilienspiegel der Wirtschaftskammer wurde diese Schlagzeile in die Öffentlichkeit gespült: „Sisis Wohnung steht zum Verkauf“ (Bild). Der Artikel beginnt dann wie das Inserat eines Maklers: „So märchenhaft wohnen wie die Kaiserin? Das ist jetzt möglich.“ Möglich? Echt? Wie schön! Da lesen wir doch gerne weiter. Aber klar, der Haken kommt noch. Die Wohnung kostet 5,2 Millionen Euro. Gut, wir Journalisten verdienen Unsummen, diese fünf Millionen bezahle ich mit links, nachdem ich meinen Saab-Oldtimer Cabrio, mein Privatflugzeug und meine Villa in der Toskana verkauft habe. Der Haken ist also für mich ein anderer: Die Wohnung ist nicht in Wien, sondern am Starnberger See. Die ehemaligen Privatgemächer der Kaiserin (270 Quadratmeter, drei Schlafzimmer, drei Bäder, zwei Balkone) befinden sich im Schloss Possenhofen. Sisi, die Tochter des bayerischen Herzogs Max Joseph, hat dort ihre Kindheit und Jugend verbracht, sie lernte auf ihrem Pferd Rosalie das Reiten und erfreute sich, schreibt die Bild, unter anderem an einem „privaten Seezugang“.

Als Sisi in Österreich lebte, besuchte sie weiter ihre Eltern und ihr „geliebtes Possi“. Gewohnt hat sie dann allerdings im nahe gelegenen Feldafing – in einem Hotel.
Schönes Wochenende!
Gerhard Fischer
SZ Mail
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