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Süddeutsche Zeitung
23. Mai 2025
SZ Familie
Alles, was Eltern interessiert
Sebastian Herrmann
Sebastian Herrmann
Redakteur Wissen
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Guten Tag,
manchmal rede ich mit mir selbst. Was dabei meinen Mund verlässt, verdient allerdings selten den Begriff Selbstgespräch. Einfach, weil das Gerede mit mir keine Unterhaltung ist, sondern Appell-Charakter hat: Mach dies, mach das, jetzt komm, auf geht's und so weiter. Mein Gerede mit mir selbst ist nüchtern, streng und sterbenslangweilig.

Wie anders ist das, wenn mein jüngster Sohn – er wird bald drei – im Spiel versunken ist und mit verstellter Stimme Dialoge spricht. Da reden Autos miteinander, Stofftiere, Paw-Patrol-Figuren oder Wesen, die vor Erwachsenenaugen verborgen im Reich der Kinder wohnen. Ein wenig beneide ich ihn um diese liebevolle Art des Selbstgesprächs, die ich als Kind vielleicht auch im Repertoire hatte, an die ich mich aber leider nicht erinnern kann.

Die Tochter enger Freunde hatte sogar lange Zeit einen engen imaginären Freund. Dieser nicht-stoffliche Begleiter hieß Balan und wohnte in einem Gebüsch ganz in der Nähe ihrer Wohnung. Unter dieser Adresse war er in der Fantasie des Mädchens offiziell gemeldet, doch Zeit verbrachte er dort selten: Balan war immer an ihrer Seite. Balan sang gerne Lieder, er musste sehr oft Kacka und hatte selbst ein Kind. Es gab den guten Balan und den bösen Balan, der ein prima Sündenbock für Verfehlungen aller Art war.

Irgendwann verschwand der Fantasiefreund dann und kehrte zurück ins große Depot der Kinderfantasie.
Ich finde das faszinierend, wenn Kinder ihr Leben mit imaginären Gefährten teilen, habe deshalb dazu recherchiert und diesen Text geschrieben. Die kurze Botschaft lautet: Es ist vollkommen normal und ein gängiges Phänomen, wenn Kinder mit Wesen sprechen, die nur in ihrer Vorstellung vorhanden sind. Für Eltern mag das seltsam wirken oder gar für Irritation sorgen. Doch laut Psychologen ist das teilweise sogar förderlich für die Entwicklung.

Aber ich finde, dass Erwachsene hier vor allem staunen und nicht über pädagogischen Nutzen nachdenken sollten. Denn ist es nicht ein Wunder, dass sich Kinder Freunde selbst erschaffen können?

Wie ist das bei Ihnen, hatten Sie als Kind unsichtbare Begleiter? Oder haben Sie die imaginären Freunde Ihrer Kinder kennengelernt? Schreiben Sie mir gerne, ich bin sehr gespannt.

Ein schönes Wochenende wünscht
Sebastian Herrmann
Redakteur Wissen
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