| Liebe Leserin, Lieber Leser, |
vom 03. bis 05. September fand dieses Jahr die IFA statt – Corona-bedingt aber unter ganz anderen Umständen. Statt, wie üblich, auf 21 Hallen des Berliner Messegeländes zu wuchern, beschränkt sich die IFA 2020 auf vier Hallen und reines Fachpublikum. Statt wie Bienen im Stock von einem Showstopper zum nächsten zu wuseln, mäanderten die Kollegen Fischer, Jäger und Voß hygienekonform von Pressekonferenz zu Pressekonferenz. Um Ihnen einen besseren Eindruck zu verschaffen, haben Jamal und Martin sogar ein paar Zeilen und Bilder geschickt. Rian postete ein Video mit seinen Eindrücken auf Twitter.
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Jamal Fischer: Für mich ist es ja tatsächlich die erste IFA und die komplette Halle ist buchstäblich leergefegt. Wenn ich dort laufe, hallt jeder Schritt in der Halle nach. Auch die Presseevents wirken leider etwas tot, die Hersteller scheinen sich keine wirkliche Mühe gemacht zu haben, Neues zu planen – Huawei sprach so nur über das, was sie schon seit acht Monaten predigen: Ihre Strategie ohne Google. Ganz cool ist aber die IFA NextGen, wo viele Startups, aber auch Marken wie Hyundai und Opel vertreten sind. Ist zwar nur eine kleine Halle, aber hier kommt dann doch tatsächlich ein klein wenig Messe-Feeling auf. Es gibt einige sehenswerte Sachen. Am spannendsten waren aber von allem tatsächlich bisher die Termine von Herstellern, die außerhalb der IFA in ihre Offices eingeladen haben, darunter etwa TCL und Oppo, die auch wirklich neue Geräte präsentiert haben.
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Martin Jäger: Es ist schon krass: Vor einem Jahr zwängte ich mich mit fast einer Viertel Million Anderen über 164.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche. Auf die “IFA 2020 Special Edition” dürfen pro Tag nur 800 Kolleg*innen aufs Gelände. Statt knapp 2.000 Ausstellern in 26 Hallen, besetzen heuer keine 20 in einer halben Halle die kargen Stände. Die großen Namen, Samsung, Philips, Sony, LG, die sonst ganze Hallen mieten, fehlen. Dafür haben Exoten, wie etwa Vibrator-Anbieter Satisfyer, heuer ihren großen Auftritt. Eigentlich ist’s eher eine IFA-Preview, denn eine richtige Messe. Nur ein einziges Mal davor stand die Internationale Funkausstellung dermaßen auf der Kippe, erzählt IFA-Chef Jens Heithecker in seiner Eröffnungsrede. Im Herbst 1961, nach dem kurz zuvor die Mauer in und um Berlin gezogen ward. Trotzdem oder gerade deshalb, wurde die Messe damals durchgezogen. Neben ihrem herben Charme ist dieses “Jetzt erst recht!” schon ein Charakterzug der Berliner. Da könnte sich Las Vegas eine Scheibe abschneiden, wo die CES nächsten Januar nur virtuell stattfindet. Aber der Virus hat auch sein Gutes: Endlich keine verschwitzten Produktmanager-Pratzen mehr drücken und in den Pressekonferenzen sitzen wir nicht mehr wie Legehühner auf der Stange, sondern haben endlich viel Platz. Ich hoffe das bleibt!
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Sie sehen also: Alles ist anders und – trotz der positiven Gedanken von Kollege Jäger – irgendwie komisch. Was bedeutet das nun für die IFA der Zukunft? Oder die Messe der Zukunft? Offizielle Bilanz ziehen die Messemacher der IFA erst nächste Woche. Doch vielleicht sollte sich auch die IFA wie die Gamescom künftig eher auf den digitalen Raum konzentrieren. Nichtsdestotrotz: Wir haben IFA-Highlights für Sie! Drei Produkte haben uns besonders begeistert, mehr dazu unten bei den Links. Schönen Gruß aus der CHIP-Redaktion Julia
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