Wenn der Newsletter nicht richtig dargestellt wird, klicken Sie bitte hier. |
|
Sehr geehrte Damen und Herren, | in Großbritannien wurde die Statue von Winston Churchill um die Wendung „was a racist“ (war ein Rassist) ergänzt, in den USA jener von Christoph Kolumbus gleich der Kopf abgeschlagen. Die Proteste, die mit dem von Polizisten verursachten Tod des Amerikaners George Floyd begonnen haben, sind von Vertretern einer Ideologie in Beschlag genommen worden, die man schon lange an amerikanischen Universitäten findet. Und bei uns immer öfter: Identitätspolitik spaltet die Gesellschaft in Gruppen auf und erhebt dann die Forderung, einzelne Gruppen zu bevorzugen, andere zu benachteiligen. Offiziell geht es um das Ende jeder Diskriminierung. Die Proteste zeigen aber, dass viele Demonstranten, die sich den identitätspolitischen Ideen verpflichtet fühlen, längst mehr wollen: eine radikale Abrechnung mit unserer Gesellschaft und unserer Vergangenheit. In Großbritannien warfen Demonstranten die Statue eines Sklavenhändlers ins Wasser. Das mag man noch verstehen, wenngleich das Vorgehen undemokratisch ist. Der Zorn traf darüber hinaus aber auch Kolumbus und Churchill, in Philadelphia auch eine Statue von Matthias Baldwin, der sich im frühen 19. Jahrhundert für Schwarze einsetzte, indem er Schulen gründete und vehement für die Abschaffung der Sklaverei eintrat. |
|
|
Statue von Baldwin während einer Farbattacke. Die Demonstranten beschimpfen den Mann, der für die Abschaffung der Sklaverei kämpfte, als „Kolonist“ und „Mörder“. Doch der Hass der Demonstranten heute ist groß und undifferenziert. Auch, weil die zugrunde liegende Ideologie erbarmungslos ist. Persönliche Attacken, Rücktritte, Gewalt und eine immer aggressivere Stimmung in den sozialen Medien und auf der Straße sind die Folge. Woher kommt die Identitätspolitik? Wer hat sie erfunden und wie weit ist sie schon nach Deutschland vorgedrungen? Und: Welche Auswirkungen hat das auf unsere Gesellschaft? Auf einer Doppelseite wird Vojin Saša Vukadinović es in der kommenden Ausgabe von WELT AM SONNTAG erklären. Vukadinović ist Historiker, er promovierte an der Freien Universität Berlin und ist Herausgeber des Sammelbandes „Freiheit ist keine Metapher. Antisemitismus, Migration, Rassismus, Religionskritik.“ Ich freue mich sehr, dass er für uns schreibt. Und ich hoffe, Sie lesen die Seiten mit Gewinn. Ich wünsche Ihnen beste Lektüre am Sonntag. Und ein tolles Wochenende. Ein herzlicher Gruß aus der Redaktion Johannes Boie Chefredakteur WELT AM SONNTAG PS: Falls Sie Twitter haben, folgen Sie WELT AM SONNTAG unter @weltamsonntag. Wir freuen uns auf Sie! |
|
|
Kontaktieren Sie mich gern auch über meine Social Media Kanäle. |
|
Sie möchten den Newsletter nicht mehr erhalten? Hier abbestellen Sie können der Verwendung Ihrer E-Mail-Adresse zu Zwecken der Werbung jederzeit widersprechen, ohne dass hierfür andere als die Übermittlungskosten nach den Basistarifen anfallen. Klicken Sie zu diesem Zweck einfach hier oder schreiben Sie uns an Axel Springer SE, WELT AM SONNTAG, Betreff „Widerspruch Werbung“, Axel-Springer-Str. 65, 10888 Berlin oder per E-Mail an die Adresse datenschutz@welt.de. Bitte antworten Sie nicht auf diese E-Mail, da die Absender-Adresse aus technischen Gründen nur zum Versand, nicht aber zum Empfang von E-Mails eingerichtet ist. |
|
|
|